4:3-Sieg bei den Moskitos Essen – Oberligist fordert den Roten Teufeln alles ab
Zweiter Test – zweiter Sieg: nach dem Dienstags-Erfolg in Bad Tölz holten sich die Mannen von Trainer Adam Mitchell heute Abend einen 4:3 (1:1, 2:0, 1:2)-Auswärtssieg bei den Essener Moskitos, die den Roten Teufeln in einem temporeichen und intensiven Match alles abverlangten. Erneut aufgrund von Erkrankungen nicht in Bestbesetzung angetreten holten sich die Hessen vor allem aufgrund eines starken zweiten Drittels den unter dem Strich verdienten Sieg am Westbahnhof.
Die Partie begann mit Vollgas: Man merkte beiden Mannschaften an, dass man sich über die Testspiele intensiv auf die Punktrunde vorbereiten will und dass sich alle Spieler ihren Trainern darin zeigen wollen. Dies galt natürlich besonders für die jungen Akteure auf Seiten der Gäste (Max Hense, Mathias Pape und Hannu Tripke), die aufgrund des Fehlens der erkrankten Garret Pruden und Bode Wilde sowie dem nach wie vor fehlenden Taylor Vause zum Einsatz kamen und ihre Sache sehr ordentlich machten. Das erste Drittel war somit geprägt von Körperlichkeit und Einsatzfreude, spielerisch blieb damit zunächst ein wenig was auf der Strecke. Dies sollte der Attraktivität der Partie aber keinen Abbruch tun, es dauerte bis zur 5. Minute, ehe Tripcke im Dress der Hessen erstmalig den jungen Essener Goalie Ennio Albrecht prüfte. Die Partie wurde Minute um Minute offener, denn auch Essen versuchte mehr im Spiel nach vorne und hatte durch Braun seine erste Chance, die seinerseits nun Niklas Lunemann im Tor der Kurstädter entschärfte (6.). Wiederum eine Minute später war Bad Nauheims Parker Bowles mit einem starken Sprint urplötzlich frei durch, das Foul von Lukas Mannes an dem EC-Neuzugang wurde jedoch nur mit zwei Minuten – anstatt mit einem ebenfalls möglichen Penalty – bestraft. Die Roten Teufel nutzten dennoch die Gelegenheit und trafen durch Hickmott mit einem satten Handgelenkschuss aus der Halbdistanz nach einem Coffman-Pass zum verdienten 1:0 im anschließenden Powerplay (8.). Die Moskitos ließen sich aber nicht beirren und marschierten weiter nach vorne. Sie zwangen die Hessen gar zu Strafzeiten, gleich 48 Sekunden mussten die Gäste mit zwei Mann weniger agieren, was zunächst zu keinem Essener Tor – aber zu einem abgefälschten Schuss ins Gesicht von Ralf Rinke führte. Der Essener Stürmer konnte glücklicherweise auf eigenen Beinen in die Kabine gehen, das Eis musste aufgrund der Blutung jedoch mit der Eismaschine stellenweise aufbereitet werden. Die unfreiwillige Pause schien den Moskitos mehr zu nutzen, mit einem abgefälschten Schuss traf nämlich Leon Fern zum 1:1-Ausgleich, als die Strafen der Roten Teufel gerade abgelaufen waren. Und Essen setzte nach: Zolmanis (13.) scheiterte an Lunemann, der in höchster Not klärte, was durchaus die Führung für die Hausherren hätte sein können. Bad Nauheim kam seinerseits aber auch nochmal zu zwei Gelegenheiten durch Kaiser (15.) und Bowles (19.), beide Breaks entschärfte Albrecht, so dass es leistungsgerecht mit einem 1:1-Unentschieden in die erste Pause ging.
Mit dem Mittelabschnitt übernahmen dann die Roten Teufel das Spielgeschehen – auch begünstigt durch eine schnelle 2:1-Führung nur 39 Sekunden nach Wiederanpfiff, als Bowles den Puck von Coffmans Pass nach einem Konter im Netz versenkte. In der Folgezeit bestimmte der DEL2-Ligist die Partie, Essen hatte nur durch Braun einen erwähnenstwerten Schuss, den Lunemann entschärfen konnte (23.). Ansonsten diktierten die Roten Teufel das Match und kamen durch Aubin (27.), Kaiser (29.) und Coffman (31.) zu starken Gelegenheiten, die Albrecht zu vereiteln wusste. Nach einem sehenswerten Hickmott-Pass von hinter dem gegnerischen Tor war aber auch der ESC-Goalie machtlos, als der spielfreudige Coffman seine zweite Chance des Drittels zum mehr als verdienten 3:1 für die Kurstädter nutzte – und damit an allen drei bisherigen Toren beteiligt war. Essen konnte nicht mehr zulegen, Bad Nauheim hatte das Geschehen unter Kontrolle und spielte auf das vierte und wohl vorentscheidende Tor – es ging zunächst jedoch mit dem Zwei-Tore-Vorsprung in die zweite Pause.
Die Vorentscheidung wurde somit vertagt – und die Moskitos kamen im Schlussabschnitt erwartungsgemäß noch einmal: im Slot stehend ließ Maximilian Braun dem Bad Nauheimer Torhüter keine Chance, es hieß plötzlich 2:3 (44.). Es wurde jetzt noch einmal ein heißer Test für die Hessen und auch auf dem Eis war es nun so richtig hitzig. So wie es Teufel nun mal lieben, und diese kamen auch wieder auf Betriebstemperatur. Gaidel (45.) sowie Kaiser (50.) prüften Albrecht, ehe Hickmott mit seinem zweiten Treffer des Abends im Powerplay die vermeintliche Entscheidung in der 51. Minute markierte (wieder war Tim Coffman der Vorlagengeber). Die Moskitos waren an diesem Abend aber ein starker Gegner und forderten den Hessen alles ab: in der 57. Minute traf Zolmanis in Überzahl zum erneuten Anschlusstreffer, er kam am Ende aber zu spät aus Sicht der Gastgeber, denn die Roten Teufel brachten das knappe Ergebnis über die Ziellinie und feiern damit den zweiten Sieg im zweiten Testspiel der noch jungen Saison.
Nun geht es für den Tross zurück in die Kurstadt, wo am Sonntag ab 12:30 Uhr die große Saisoneröffnung im Colonel-Knight-Stadion ansteht. Ab 16 Uhr trifft man dann auf den französischen Erstligisten Amiens (Eintritt frei), der übrigens am morgigen Samstag Gegner bei den Essenern ist.
ESC Wohnbau Moskitos Essen – EC Bad Nauheim 3:4 (1:1, 0:2, 2:1)
Tore:
0:1 (8.) Hickmott (Calce, Coffman) PP1
1:1 (11.) Fern (Mannes)
1:2 (21.) Bowles (Coffman)
1:3 (31.) Coffman (Hickmott)
2:3 (44.) Braun
2:4 (51.) Hickmott (Coffman) PP1
3:4 (57.) Zolmanis PP1
Strafminuten: ESC 10 / ECN 10