Krimi mit Happy-End – aber Andi Pauli verletzt

Wieder ein Krimi im Colonel-Knight-Stadion, diesmal aber mit einem Happy-End: Die Roten Teufel zwingen die Lausitzer Füchse in einer kurzweiligen Partie mit 5:4 (1;2,3:1,1:1) in die Knie. Den entscheidenden Treffer erzielte Jordan Hickmott, der eine Minute und 38 Sekunden vor dem Ende nach feinem Zuspiel von Jerry Pollastrone und Tobias Wörle entschlossen den Puck an dem guten Torwart Tobias Ancicka vorbei in die Maschen beförderte. Die 1737 Fans feierten lautstark den ersten Sieg der neuen Saison, und Trainer Harry Lange zog eine zufriedene Bilanz: „Wir haben zumindest zwei Drittel richtig gutes Eishockey geboten. Im letzten Abschnitt waren wir etwas zu passiv, aber man muss auch sagen, dass Weißwasser eine prima Mannschaft hat. Daher bin ich erleichtert und froh über die drei Punkte.“ Trainer-Kollege Chris Straube sah es ähnlich, war trotz der knappen Niederlage mit der Gesamtdarbietung seiner Truppe einverstanden: „Die Jungs haben gekämpft und alles gegeben. Das letzte Tor für Bad Nauheim war unnötig, da wurde ein kleiner Fehler sofort bestraft.“ Ein Lob hatte Straube für das Publikum: „Die Unterstützung war schon prima. Diese Stimmung hat Bad Nauheim in jedem Fall geholfen.“ Ein dicker Wermutstropfen landete aber im Freudenbecher: Publikumsliebling Andi Pauli zog sich gegen Ende des ersten Drittels eine Schnittverletzung zu und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Beide Teams begannen diese Partie offensiv. Die Lausitzer Füchse, die bei der Anfahrt in einen Stau geraten und deshalb etwas verspätet eingetroffen waren, wirkten hellwach und nutzten gleich die erste Möglichkeit durch Clarke Breitkreuz, der im Nachschuss zum Führungstreffer in der dritten Minute traf. Bad Nauheim, das mit Maximilian Glötzl eine defensive Verstärkung vom Kooperationspartner Köln bekommen hatte, hielt dagegen. Mit viel Schwung in der Offensive, aber auch anfällig in der Defensive. Als Andi Pauli auf die Strafbank musste, sprintete Tristan Keck auf und davon, scheiterte aber am reaktionsschnellen Tobias Ancicka im Kasten der Füchse. Der ECN machte weiter Druck, ließ zwei Überzahlspiele trotz mehrerer guter Möglichkeiten ungenutzt und wurde schließlich doch für seine Bemühungen belohnt. Jerry Pollastrone markierte das längst verdiente 1:1 in der 18. Minute. Doch die Freude über diesen Treffer währte genau 79 Sekunden. Roope Makitalo verwertete einen Querpass von Breitkreuz zum 1:2.

Für Andi Pauli, der verletzt raus musste, rückte Fabian Herrmann in die Angriffsreihe mit Mick Köhler und Stefan Reiter. Der ECN drückte weiter unverdrossen auf das Gaspedal. Zunächst scheiterte erneut der brandgefährliche Tristan Keck, als er in Unterzahl (Tomas Schmidt saß auf der Strafbank) nach klugem Zuspiel von Taylor Vause alleine auf Tobias Ancicka zusteuerte – erneut blieb der Keeper Sieger. Aber dann platzte der Knoten bei den unermüdlich attackierenden Rot-Weißen. Kevin Schmidt (31.), Tristan Keck (33.) und Stefan Reiter (34.) drehten mit ihren Treffern den Spielstand. Bad Nauheim führte in Windeseile 4:2, der Stimmungspegel stieg weiter. Doch als Kevin Schmidt eine umstrittene Strafe kassierte, knallte Peter Quenneville per Direktschuss den Puck in die Maschen. 4:3 nach dem zweiten Drittel, es war alles offen in dieser unterhaltsamen Partie.

Die Füchse starteten energisch ins abschließende Drittel. Der ECN kam kaum noch zu Konterattacken, Felix Bick stand im Mittelpunkt. Weißwaser setzte sich mehrmals im gegnerischen Drittel fest und wurde schließlich auch belohnt. Clarke Breitkreuz, bester Feldspieler der Füchse, traf in der 55. Minute aus der Drehung zum 4:4. Der kleine Gästeanhang jubelte ausgelassen, doch die Roten Teufel bewiesen einmal mehr ihre kämpferische Qualität. Tobias Wörle angelte sich den Puck, bediente Jerry Pollastrone, und der Neuzugang aus Villach leitete weiter zu Jordan Hickmott. Der Stürmer mit der Rückennummer 61 behielt die Nerven und verwandelte entschlossen zum 5:4. Chris Straube nahm in den letzten Sekunden seinen Torwart vom Eis, mit sechs Feldspielern versuchte es der Gast, hatte aber Glück, dass zwei Befreiungsschläge des ECN nur knapp das Gehäuse verfehlten. So blieb es beim hart erkämpften 5:4-Sieg des EC Bad Nauheim.

 

EC Bad Nauheim: Bick – Kevin Schmidt, Wachter, Stephan, Sekesi, Tomas Schmidt, Glötzl – Keck, Vause, Körner, Pollastrone, Wörle, Hickmott, Pauli, Mick Köhler, Reiter, Herrmann.

Trainer: Harry Lange.

Lausitzer Füchse: Ancicka – Hanusch, Kania, Baxmann, Gebel, Kuschel, Bednar – Breitkreuz, Garlent, Quenneville, Rämö, Mäkitalo, Ritter, Detig, Reuß, Döring, Müller, Rentsch, Raab.

Trainer: Chris Straube.

Tore: 0:1 (2:30) Breitkreuz (Garlent, Kania), 1:1 (17:15) Pollastrone (Körner, Vause), 1:2 (18:34) Makitalo (Breitkreuz), 2:2 (30:31) Kevin Schmidt (Körner, Vause), 3:2 (32:30) Keck (Glötzl), 4:2 (33:59) Reiter (Kevin Schmidt, Mick Köhler), 4:3 (39:18) Quenneville (Hanusch – 5:4), 4:4 (54:59) Breitkreutz (Garlent, Baxmann), 5:4 (58:22) Hickmott (Pollastrone, Wörle).

Strafminuten: Bad Nauheim 6, Lausitzer Füchse 4.

Schiedsrichter: Polaczek/Schadewaldt – Linienrichter: Menz/Pfeifer.

Zuschauer: 1737.