6:2-Arbeitssieg gegen Tölzer Löwen – Comeback von Tomas Schmidt

Großer Respekt für die Tölzer Löwen, drei Punkte für die Roten Teufel: Nach 16 Tagen Zwangspause waren die Isarwinkler am heutigen Montag aus der Corona-Quarantäne zurückgekehrt. Mit dem Mini-Aufgebot von zehn Feldspielern und zwei Torhütern traten die „Buam“ an. In diesem stark reduzierten Kader standen die Nachwuchsspieler Anton Engel, Alexander Fichtner und Niklas Hörmann, zudem fehlte auch Chef-Trainer Kevin Gaudet. 916 Fans im Colonel-Knight-Stadion sahen eine recht zerfahrene Partie, aber am Ende zählt für das Team von Trainer Harry Lange nur der Sieg. Mit 6:2 (2:0,2:1,2:1) behielt das Team von Coach Harry Lange die Oberhand. Florian Funk, der Kevin Gaudet vertrat, lobte zu Recht sein engagiertes Team: „Bis zum 4:1 haben wir das Spiel durchaus offen gestaltet. Wäre dieser Treffer kurz vor der zweiten Pause nicht gefallen, hätten wir vielleicht noch eine Chance gehabt. Aber klar ist auch, der Sieg der Nauheimer geht in Ordnung.“

Harry Lange war mit dem Ergebnis zufrieden und sagte mit Blick auf das kleine Aufgebot der Tölzer: „Man denkt, dass man gegen solch eine Mannschaft locker gewinnen sollte. Aber das ist dann auch eine Kopfsache, so einfach geht das nicht.“ Ganz klar, die drei Punkte waren bitter nötig und eminent wichtig. Zum einen im Kampf um die Playoff-Plätze. Zum anderen hat das Team dieses Erfolgserlebnis dringend gebraucht. Zudem gab Tomas Schmidt nach wochenlanger Verletzungspause sein Comeback. Und am Freitag, wenn es nach Kaufbeuren geht, könnte eventuell auch Tobias Wörle wieder fit sein.

Die Tölzer hatten die Partie durchaus mutig begonnen. Philipp Maurer, die diesmal im Tor stand, musste in der Anfangsphase zweimal bei Schüssen von Tyler McNeely ordentlich zupacken. Der ECN kassierte auch die erste Strafe. Als Huba Sekesi wegen Stockschlags zwei Minuten bekam, setzten sich die Gäste zunächst im Drittel der Roten Teufel fest. Doch Tristan Keck war hellwach, nutzte einen Fehlpass der Gäste und zog auf und davon. Allerdings fehlte im Abschluß die letzte Entschlossenheit. Jimmy Hertel im Tor der Löwen konnte parieren. Gar nicht gut sah Hertel wenig später aus. Einen harmlos anmutenden Schuss von Stefan Reiter ließ er passieren – 1:0 in der elften Minute. Die Hausherren setzten nach und kamen im ersten Powerplay zum zweiten Treffer. Taylor Vause knallte nach Vorlage von Mick Köhler den Puck mit Vehemenz in die Maschen.

Diese 2:0-Führung sollte eigentlich Sicherheit geben. Doch die Isarwinkler spielten weiter munter wie unbekümmert drauflos und kamen zum Anschlusstreffer. Oliver Ott setzte sich energisch durch und traf – unhaltbar für Philipp Maurer – zum 1:2 aus der Sicht der Löwen. Man spürte die Nervosität in den Reihen der Rot-Weißen. Dann schlenzte Eric Stephan den Puck aus dem eigenen Drittel. Die Hartgummischeibe wurde abgefälscht und traf Philipp Schlager ins Gesicht. Der Routinier ging in die Kabine, wurde dort ärztlich versorgt und kam wieder zurück auf das Eis. Die Partie ging hin und her, entscheidende Vorteile konnte sich Mitte des zweiten Drittel kein Team erarbeiten. Eine gelungene Kombination des ECN führte dann in der 33. Minute zu Tor Nummer drei. Andrej Bires profitierte von einem exakten Pass von Taylor Vause und markierte diesen wichtigen Treffer. Huba Sekesi setzte noch einen drauf, nutzte eine unübersichtliche Situation zu 4:1. Dennoch, Stefan Reiter fand in der Pause im Interview bei Sprade deutliche und selbstkritische Worte: „Ich weiß nicht so genau, was wir da veranstalten. Wir spielen wie Schlaftabletten“, sagte der Torschütze.

Zum letzten Abschnitt blieb mit Mick Köhler einer der Aktivposten in der Kabine. Der Tölzer Ian Brady hatte Köhler in der letzten Minute des zweiten Drittels mit dem Stock im Gesicht erwischt. Brady kassierte dafür, nachdem die Referees diese Szene per Video kontrolliert hatten, vier Strafminuten. Das Powerplay der Gastgeber brachte aber nichts Zählbares ein. Effizienter gestaltete der ECN die beiden nächsten Überzahlspiele. Tristan Keck verwertete ein gescheites Zuspiel von Stefan Reiter per Direktschuss zum 5:1, dann staubte Kapitän Marc El-Sayed ebenfalls in numerischer Überlegenheit zum 6:1 ab. Den sehenswerten Schlusspunkt setzte der Tölzer Pascal Aquin, der per Solo zum 6:2 traf.

EC Bad Nauheim: Maurer – Kevin Schmidt, Tomas Schmidt, Stephan, Sekesi, Seifert, Hafenrichter, Ketter – Keck, Vause, Bires, Pollastrone, Mick Köhler, Körner, Herrmann, Hickmott, Reiter, van Calster, El-Sayed, Leon Köhler.

Trainer: Harry Lange.

Tölzer Löwen: Hertel – Brady, Fichtner, Schlager, Hörmann – Aquin, McNeely, Ott, Horschl, Brandl, Engel.

Trainer: Florian Funk (stellvertretend für Kevin Gaudet).

Tore: 1:0 (10:53) Reiter (Seifert), 2:0 (14:39) Vause (Mick Köhler, Pollastrone – 5:4), 2:1 (26:29) Ott (Engel, Brandl), 3:1 (32:59) Bires (Vause, Keck), 4:1 (38:45) Sekesi (Hickmott), 5:1 (52:24) Keck (Reiter, Körner . 5:4), 6:1 (55:53) El-Sayed (Vause, Kevin Schmidt – 5:4), 6:2 (58:44) Aquin (Schlager – 5:4).

Schussverhältnis: 27:18.

Schiedsrichter: Apel/Ratz. – Linienrichter: Willing/Six.

Strafminuten: Bad Nauheim 10, Bad Tölz 14.

Zuschauer: 916.