Okt. 17, 2025 | APP, News

Großes Kino: Youngster Jakovlev avanciert zum umjubelten Matchwinner

Großes Kino beim Klassiker-Revival! Der EC Bad Nauheim hat am Freitag ein Eishockey-Fest im Colonel-Knight-Stadion gefeiert. Mit 3:2 (0:1, 2:0, 1:1) besiegten die Roten Teufel im ersten Pflichtspiel nach mehr als 25 Jahren vor 3703 begeisterten Zuschauern die Düsseldorfer EG. Zum Matchwinner avancierte Raphael Jakovlev drei Minuten vor Schluss. Die weiteren EC-Tore beim Comeback von Christopher Fischer erzielten Jordan Hickmott und Davis Koch in Überzahl.

„Ich bin sehr zufrieden. Wir haben hart gekämpft und in der Defensive gut dagegengehalten. Düsseldorf ist eine Top-Mannschaft, aber wir sind als Team aufgetreten“, freute sich EC-Trainer Peter Russell – auch für den jungen Angreifer Jakovlev, „an solchen Momenten kann man wachsen“. Auch DEG-Coach Rich Chernomaz bescheinigte dem EC „eine leidenschaftliche Leistung“.

Aufatmen bei den Hausherren. Torhüter Jerry Kuhn, zuletzt leicht angeschlagen, signalisierte vor dem Eröffnungs-Bully grünes Licht. In der EC-Defensive musste Simon Gnyp für Ex-Nationalspieler Fischer weichen, im Angriff übernahm Kapitän Marc El-Sayed den Platz von Philipp Kuhnekath. Bei den Westdeutschen kehrte Deutsch-Kanadier Max Balinson ins Lineup zurück. Vorerst nicht mehr im DEG-Aufgebot ist Ex-Nationalspieler Sinan Akdag, der in den letzten drei Partien in die Bresche gesprungen war.

Ein Powerplay-Tor machte im ersten Abschnitt den Unterschied. Yushiroh Hirano überwand Kuhn bei numerischer Überlegenheit in der elften Minute. Die Roten Teufel zeigten eine couragierte und konzentrierte Vorstellung, erarbeiteten sich ein Chancenplus (11:6 Schüsse), einzig die Effizienz beim Abschluss fehlte. Raphael Jakovlev (9.), Parker Bowles (10.) und Julian Lautenschlager (12.) scheiterten am 1,97 Meter-Hünen Ryan Bednard im DEG-Gehäuse. Den ein oder anderen Schnörkel zu viel baute unser Team bei weiteren Gelegenheiten ein.

Der verdiente Ausgleichstreffer entstand aus einer kanadischen Co-Produktion: „Goldhelm“ Justin MacPherson schoss aufs Tor, Bednard ließ abprallen und Torjäger Jordan Hickmott bugsierte den Puck aus der Luft ins Netz – Saisontor Nummer acht für den Flügelstürmer. Die Mehrzahl der Abschlüsse ging in dieser Druckphase an den DEL-Absteiger, doch Kuhn meisterte alle Bewährungsproben. Das erste EC-Überzahlspiel brachte die Führung. 19 Sekunden vor der Sirene markierte Davis Koch das umjubelte 2:1.

Im Powerplay zu Beginn des Schlussabschnitts verpassten es die Roten Teufel, den knappen Vorsprung auszubauen. Im Gegenteil, Simon Thiel verwertete einen schnell vorgetragenen Konterangriff zum 2:2-Ausgleich. Den Torschrei auf den Lippen hatten die rot-weißen Anhänger in der 53. Minute, aber Jakovlevs Versuch landete am Außennetz. Doch der 19-jährige Youngster wurde wenig später zum Matchwinner. Die Roten Teufel überstanden ein Unterzahlspiel und wenige Sekunden später startete Parker Bowles einen Konter. Sein Pass erreichte Jakovlev, der zweimal an Bednard scheiterte und im dritten Versuch die Hartgummischeibe über die Linie bugsierte. Der Treffer wurde noch einmal per Videobeweis überprüft, aber die Referees hatten nichts zu beanstanden – 3:2!


EC Bad Nauheim:
Kuhn – MacPherson, Pruden, Erk, Fischer, Bidoul, Tippmann – Bengtsson, Koch, Hickmott, Bowles, Kaiser, Jakovlev, Bires, Volek, Lautenschlager, Ribarik, El-Sayed, Handschuh.
Trainer: Peter Russell.

Düsseldorfer EG:
 Bednard – Geitner, Maginot, Quaas, Faber, Balinson, Kukuk – Orendorz, Bradford, Marx Norén, Lessio, Linden, Hirano, Thiel, Clarke, Boos, Assavolyuk, Hofmann, Münzenberger.
Trainer: Rich Chernomaz.

Tore:

0:1 (10:54) Hirano (Linden, Bradford – PP1)

1:1 (24:07) Hickmott (MacPherson, Bengtsson)

2:1 (39:41) Koch (Bowles, Jakovlev – PP1)

2:2 (45:11) Thiel (Boos, Clarke)

3:2 (56:39) Jakovlev (Bowles, Erk)

Schiedsrichter: Janssen/Haupt – Linienrichter: Borger/Lamberger.

Strafminuten: Bad Nauheim 10, Düsseldorf 8.

Schüsse: 32:35.

Zuschauer: 3703.

Foto: Chuc.de