Die Wochenend-Bilanz: 80 Schüsse, zwei Tore, kein Punkt
Die Roten Teufel verlieren am bayerischen Wochenende auch das das zweite Spiel knapp gegen einen Kontrahenten aus dem Freistaat. Die Starbulls Rosenheim entführen am Sonntag vor 2276 Zuschauern mit einem 3:1 (1:0, 1:1, 1:0)-Erfolg alle drei Zähler aus dem Colonel-Knight-Stadion. Das einzige Bad Nauheimer Tor erzielt Zach Kaiser.
Auch gestern fruchtete die Aufholjagd nicht. „Jerry Kuhn hat am Wochenende nur vier Gegentreffer zugelassen und gibt uns in jedem Match eine Chance. Wir haben insgesamt 80 Schüsse und erzielen nur zwei Tore. Das ist zu wenig“, meinte ein sichtlich enttäuschter EC-Trainer Peter Russell bei der Pressekonferenz. Sein Trainer-Kollege Jari Pasanen konstatierte: „Es war eine taktische geprägte Partie. Nach der 2:0-Führung war bei uns ein bisschen der Schlendrian drin. Im letzten Drittel war es ein Spiel auf unser Tor. Wir sind glücklich, den Sieg über die Zeit gebracht zu haben.“
Im Duell mit seinem Ex-Klub vom Alpenrand kehrte Simon Gnyp anstelle von Xaver Tippmann ins EC-Lineup zurück. Philipp Kuhnekath und Taylor Vause fehlten weiterhin überzählig. Justin Volek laboriert an einer Gesichtsverletzung. Bei den Oberbayern, die mit dem NHL- und KHL-erprobten Finnen Teemu Pulkkinen ebenfalls einen fünften Importspieler nachverpflichteten, rückte der frühere EC-Angreifer Charlie Sarault wieder ins Aufgebot. Der US-Amerikaner C.J. Stretch musste weichen.
Zweimal Videobeweis, einmal Penalty. Im ersten Durchgang erspielten sich die Gäste bei einem Schussverhältnis von 10:4 auch ein Chancenplus. Erst stoppte EC-Keeper Jerry Kuhn das Solo von Ville Järveläinen (17.) deutlich vor der Torlinie, dann lag der Puck im Nauheimer Netz (19.). Doch jeweils überprüften die Referees die Situationen am Bildschirm und entschieden: kein Tor! Dazwischen – beim Pfostenkracher (18.) von Lewis Zerter-Gossage – stand Glücksgöttin Fortuna auf Seite der Rot-Weißen. Als Justin MacPherson ein Break von Fabian Dietz nur per Foul klärte, nutzte Pulkkinen den folgenden Penalty zur Rosenheimer Führung (19.).
Kalte Dusche für die Kurstädter in Drittel Nummer zwei. In der eigenen Zone fehlte die nötige Konsequenz. Der Puck kam zum freistehenden Dietz, der SBR-Stürmer ließ sich nicht lange bitten – das 0:2 (25.) war perfekt. Mit erhöhter Intensität und mehr Speed liefen die Roten Teufel dem Rückstand hinterher. Just als eine Starbulls-Strafzeit abgelaufen war, verkürzte Zach Kaiser (33.). Nachdem Joel Keussen nur das Gestänge des EC-Kastens anvisierte (37.), bot sich Julian Lautenschlager kurz vor der zweiten Sirene die Möglichkeit zum Ausgleich, doch die Scheibe fand nicht den Weg ins Netz (39.).
Unsere Mannschaft, die mittlerweile das Schussverhältnis zu ihren Gunsten gedreht hatte, verstärkte die Offensiv-Bemühungen. Lukas Ribarik, der unverhofft vor Torhüter Oskar Autio auftauchte und Parker Bowles scheiterten kurz nacheinander (45.). Ein Powerplay kurz vor dem Ende ließ die EC-Fans hoffen, doch weder Andrej Bires, Kaiser noch Raphael Jakovlev trafen. Peter Russell riskierte alles, nahm Kuhn zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Scott Feser schnürte zwölf Sekunden vor ultimo den Sack zu.
EC Bad Nauheim: Kuhn – Erk, Fischer, MacPherson, Pruden, Gnyp, Bidoul – Bengtsson, Koch, Hickmott, Lautenschlager, Bires, Bicker, Jakovlev, Kaiser, Bowles, Handschuh, El-Sayed, Ribarik.
Trainer: Peter Russell.
Starbulls Rosenheim: Autio – Hanna, Tiffels, Plouffe, Keussen, Adam, Vollmayer, Bosecker – Dietz, Sarault, Pulkkinen, Laub, Feser, Järveläinen, Zerter-Gossage, Calce, Taupert, Musin, Achatz.
Trainer: Jari Pasanen.
Tore:
0:1 (18:40) Pulkkinen (Penalty)
0:2 (24:45) Dietz (Achatz, Sarault)
1:2 (32:34) Kaiser (Lautenschlager)
1:3 (59:48) Feser (Järveläinen, Adam – Empty Net)
Schiedsrichter: Heffner/Hinterdobler – Linienrichter: Reitz/Rieneck.
Strafminuten: Bad Nauheim 6, Rosenheim 12.
Schüsse: 33:24.
Zuschauer: 2276.
Foto: Chuc.de
So hat unser Medienpartner, die Wetterauer Zeitung, das Spiel gesehen.