Arbeitssieg bringt zwei Tage trainingsfrei

Das nennt man einen Arbeitssieg: Die Roten Teufel gewinnen bei den Selber Löwen knapp mit 2:1 (0:0,1:1,1:0) und sichern sich somit an diesem Wochenende die erhofften sechs Punkte. “Wir sind sehr froh, dass wir dieses enge Spiel für uns entscheiden konnten. Selb hat das richtig gut und uns somit das Siegen schwer gemacht”, sagte Harry Lange. Der Trainer betonte nach der fairen Partie, er wolle keinesfalls jammern, konstatierte aber auch völlig zu Recht: “Wir haben erneut auf einige Stammkräfte verzichten müssen.  Irgendwann werden die Jungs müde. Und das hat man heute gesehen.” Sein Kollege und Landsmann, Herbert Hohenberger, war mit dem Auftritt seines Teams “absolut zufrieden. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir sind auf dem richtigen Weg.” Für die Cracks des EC Bad Nauheim gibt es jetzt zwei Tage trainingsfrei. Diese “Prämie” hatte Harry Lange im Falle von zwei Siegen gegen Kaufbeuren (4:2) und Selb vor dem Wochenende versprochen.Erstmals nach langer Verletzungspause wieder an Bord war erfreulicherweise Philipp Wachter, der gemeinsam mit Rückkehrer Daniel Ketter verteidigte. Da jedoch mit Huba Sekeski, Tomas Schmidt und Eric Stephan weiterhin drei Stammkräfte in der Defensive ausfielen, blieb der etatmäßige Stürmer Mick Köhler bei seiner Rolle aus den letzten Spielen. Er stand gemeinsam mit Kevin Schmidt in der Abwehr, während Harry Lange vorne auf drei Reihen setzten musste. Mit Kapitän Marc El-Sayed (Magen-Darm) und dem Langzeitverletzten Andi Pauli standen zudem zwei Angreifer auf der Liste der Ausfälle.Die Selber starteten mit viel Elan und unbekümmert. Die Angriffslinie mit Nick Miglio, Jan Hammerbauer und Steven Deeg setzte die ersten Akzente. Migilo verbuchte auch in der neunten Minute eine nennenswerte Möglichkeit für den Tabellenletzten, aber Felix Bick war zur Stelle. Der Keeper der Rot-Weißen wirkte ebenso konzentriert wie sein Gegenüber Michael Bitzer. Nach ausgeglichenem Verlauf  hatte der ECN gegen Ende des ersten Abschnitts leichte Vorteile, ohne zu glasklaren Chancen zu kommen. So blieb es zur ersten Pause beim leistungsgerechten torlosen Remis. Die Ausgeglichenheit dokumentierte sich auch der Schußstatistik von 9:9.Die ersten Minuten des Mitteldrittels gehörte dem ECN, der sich mehrmals im Drittel der Selber fest setzen konnte. Die Löwen warfen sich in die Schüsse und überstanden diese kritische Phase schadlos. Der Außenseiter konnte sich befreien, ab Mitte des Abschnitts war es wieder ein Spiel auf Augenhöhe. In Führung ging die Lange-Truppe, als Jerry Pollastrone den Puck geschickt hielt; sein Querpass landete beim Jordan Hickmott, der entschlossen und präzise vollendete – 0:1 nach 34 Minuten. Dann gab es in der überaus fairen Partie die erste Hinausstellung. Tristan Keck musste wegen Stockschlag für zwei Minuten vom Eis. Die Wölfe zogen ein gutes Powerplay auf, der Treffer für Selb lag in der Luft. Innerhalb weniger Sekunden hatten die Hausherren zwei prima Möglichkeiten, doch mit vereinten Kräften verhinderte der ECN zunächst den Ausgleich. Der fiel aber doch, als Nick Miglio mit einem kraftvollen Antritt durchstartete und sehenswert vollendete. Im letzten Drittel nutzte der ECN einen kapitalen Fehler der Selber zum entscheidenden Treffer. Taylor Vause bediente gedankenschnell Tristan Keck, der nach 45 Minuten zum 1:2 traf. Selb kämpfte bis zum Ende verbissen. Ein Powerplay (Philipp Wachter erhielt zwei Minute wegen Ellbogen-Check) bekamen die Wölfe noch, aber Bad Nauheim verteidigte wie immer mit Leidenschaft. Die letzten Minuten brachten Spannung. Selb kassierte seine erste Strafzeit. Die Roten Teufel drängten auf den dritten Treffer, der wollte aber trotz guter Einschussmöglichkeiten nicht fallen. Als die Hausherren nach Ablauf der Strafe einen Wechselfehler praktizierten, traf Tobi Wörle in Überzahl das Gestänge. Das war Pech für den ECN. Selb nahm den Keeper vom Eis, spielte mit 5 gegen 5 Feldspielern. Taylor Vause verpasste knapp das leere Tor. Die Sekunden liefen herunter, aber es war noch nicht Schluß. Bad Nauheim unterlief ebenfalls ein Wechselfehler, die Uhr zeigte 59 Minuten und 44 Sekunden. Es gab Bully im Drittel des ECN, der den Puck aus dem Drittel herausbrachte und somit drei wertvolle Punkte kassierte.Selber Wölfe: Bitzer – Ondruschka, Silbermann, Gimmel, Slavetinsky, Böhringer, Walters – Klughardt, Vantuch, Schwamberger, Miglio, Hammerbauer, Deeg, Reuß, Gelke, Boiarchinov, Naumann.Trainer: Herbert Hohenberger.EC Bad Nauheim: Bick – Kevin Schmidt, Mick Köhler, Seifert, Hafenrichter, Ketter, Wachter, Dobryskin – Pollastrone, Hickmott, Reiter, Körner, Vause, Keck, Leon Köhler, Wörle, Herrmann.Trainer: Harry Lange.Tore: 0:1 (33:12) Hickmott (Pollastrone, Reiter), 1:1 (37:40) Miglio (5:4), 1:2 (44:27) Keck (Vause, Körner).Schiedsrichter: Bauer/Singer. – Linienrichter: Moosberger/Pfriem.Strafminuten: Selb 4, Bad Nauheim 6.Zuschauer: keine.