Back-to-Back-Match in Crimmitschau – Krefeld Pinguine am Sonntag zum Klassiker am Großen Teich – Spielbeginn um 14:00 Uhr!

„Gute Spiele, schlechte Spiele.“ Würde man eine Doku-Soap über die Roten Teufel nur in Verbindung mit den beiden kommenden Wochenend-Gegnern drehen, könnte der Titel so oder ähnlich lauten. In Erinnerung sind das spektakuläre Overtime-5:6 vor über 3500 Zuschauern zum Saisonstart gegen den DEL-Absteiger aus Krefeld und der 4:1-Triumph beim unvergesslichen „Familienausflug“ mit 700 rot-weißen Fans sowie 13 Bussen in die Yayla-Arena. Dem gegenüber stehen die deftige 1:8-Packung am zweiten Spieltag in Crimmitschau und die – noch frische – 2:5-Heimniederlage vor wenigen Tagen. Für unser Team besteht am Freitag im Sahnpark beim Back-to-Back-Match gegen die Eispiraten die Chance zur Revanche. Nach dem großen Weihnachtssingen am Samstag (ab 17:00 Uhr) im Colonel-Knight-Stadion gastieren nur 21 Stunden später die Krefeld Pinguine am frühen Sonntagnachmittag (14:00 Uhr) am Großen Teich.   

Alles in allem hat der EC bis dato eine tolle Saison absolviert. Der Lohn: Tabellenplatz fünf mit 45 Punkten zur Hauptrunden-Halbzeit in der DEL2. Zuletzt zeigte die Formkurve mit drei Niederlagen in Serie nach unten. Personell muss Trainer Harry Lange nach wie vor im Defensivverbund improvisieren. Top-Verteidiger Kevin Schmidt hat die letzten elf Partien verpasst, Patrick Seifert fehlt seit drei Spielen. Tobias Wörle, der erfolgreichste deutsche Torschütze im Team, wurde aus dem Angriff zurückbeordert. Ausfallen wird am Wochenende der erkrankte Leo Hafenrichter.

Erfreulich: Rihards Babulis, unser Torwart-Neuzugang von den Eisbären Juniors Berlin, ist mit der deutschen U20-Nationalmannschaft nach Antigonish in der kanadischen Provinz Nova Scotia geflogen, um sich auf die Weltmeisterschaft in Halifax und Moncton vorzubereiten, die für die DEB-Auswahl am 27. Dezember beim Aufeinandertreffen mit Schweden beginnt. Ebenfalls im Aufgebot von Bundestrainer Tobias Abstreiter steht EC-Förderlizenzakteur Robin van Calster.

Anstelle von Babulis wird Niklas Lunemann bis Anfang Januar als Backup für Felix Bick fungieren. Am vergangenen Dienstag stand der talentierte Keeper der Kölner Haie bei der 3:5-Niederlage in Herne noch im Kasten des EV Duisburg, dem Oberliga-Kooperationspartner der Domstädter. Im Dezember 2021 hatte Lunemann im Derby gegen die Löwen Frankfurt (1:3) seine Premiere im Trikot der Kurstädter gefeiert und dabei einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen.

Ausgerechnet bei den Eispiraten aus Sachsen will der EC dem Trend der letzten drei Spiele entgegenwirken. Null Punkte, 3:13 Tore – die direkte Bilanz gegen Crimmitschau ist miserabel. Diese Statistik soll korrigiert werden. „Da sind wir definitiv nicht der Favorit. Wir müssen schauen, dass wir wieder in die Spur kommen“, meint Harry Lange vor dem dritten Anlauf, endlich gegen die Ostdeutschen zu punkten.

Bei den Pleißestädtern (Rang 13, 28 Punkte) begleiten Verletzungssorgen den bisherigen Rundenverlauf. In dieser Hinsicht sieht Coach Marian Bazany das Licht am Ende des Tunnels. Verteidiger Nick Walters ist nach dreimonatiger Zwangspause wieder fit, der finnische Angreifer Henri Kanninen (Unterkörperverletzung) hat das Eistraining aufgenommen. Jung-Star Filip Reisnecker und Maxim Rausch, die die Fahrt in die Kurstadt am vergangenen Sonntag krankheitsbedingt kurzfristig nicht antreten konnten, dürften wieder zur Verfügung stehen. Fragezeichen stehen hinter Luca Tuchel und Willy Rudert, während sich Valentino Weißgerber (Schulterverletzung), Tamás Kánya(Syndesmosebandabriss) und Scott Feser (Handverletzung) noch im Rekonvaleszenten-Status befinden.

Am Sonntag erlebt das vorweihnachtliche Bad Nauheim dann die dritte Saison-Auflage des ewig jungen Traditionsduells gegen Krefeld. „Auch zur ungewöhnlichen Spielzeit müssen wir gegen eine Top-Mannschaft, die sich stabilisiert hat, 60 Minuten konstantes Eishockey spielen und die Fehler minimieren“, lautet Harry Langes Credo vor dem Klassiker, der schon zur familienfreundlichen Zeit um 14:00 Uhr angepfiffen wird.

Nach dem Absturz in die Zweite Liga liegen turbulente Monate hinter dem Deutschen Meister von 2003. Mitte Oktober – nach dem 10. Spieltag – trennten sich die Schwarz-Gelben vom erst neu verpflichteten schwedischen Trainer Leif Strömberg. Als Nachfolger holte man Ex-Nationalspieler Peter Draisaitl, den Vater von NHL-Superstar Leon Draisaitl. Der ehemalige Assistenzcoach Boris Blank kehrte in dieser Funktion zurück an die Bande der Seidenstädter und Adrian Grygiel, Mitglied der Meistertruppe von 2003, wurde als Teammanager installiert.

Für die größten Schlagzeilen bei den Westdeutschen sorgte Anfang Dezember der Ausstieg von „Alleinherrscher“ Sergey Saveljev, dem Statthalter des bisherigen Investors Save’s AG aus Lugano. Die rund 80 Prozent der Anteile an den Pinguinen hat der Unternehmer Peer Schopp übernommen. Der neuen Führungscrew der Seidenstädter gehören als Mitgesellschafter Tobias Polka (Wirtschaftsprüfer) und Matthias Voigt (Rechtsanwalt) an.

Nikonor Dobryskin, einer der Ex-Teufel im Lineup des aktuellen Tabellendritten (48 Punkte), präsentierte sich in den letzten Wochen in starker Verfassung, fehlte aber zuletzt aufgrund einer Unterkörperverletzung. Gegen Freiburg hatte der 1,97 Meter-Hüne sein erstes und bislang einziges DEL2-Tor erzielt. Über die Ausfalldauer des 22-Jährigen hüllen sich die Verantwortlichen in Schweigen.

Foto: Chuc.de