Bad Nauheim feiert: Erster Heimsieg, Pauli-Rückkehr, bestes Saisonspiel!

Ein teuflisches Kerb-Wochenende für die Rot-Weißen: Zwei Siege, sechs Punkte, nur ein Gegentreffer und das vielumjubelte wie sehr gelungene Comeback von Andy Pauli. Die 2224 Fans im Colonel-Knight-Stadion feierten den ersten Heimerfolg der Saison – und natürlich stand der Publikums-Liebling im Mittelpunkt. Nach einer ewig anmutenden Pause feierte der Stürmer mit der Rückennummer 10 seine ersehnte Rückkehr. Keine Frage, der „Wühlbüffel“ präsentierte sich ebenso wie das gesamte Team in einer prima Verfassung. 4:1 (0:0,3:0,1:1) stand es nach 60 Minuten. Das war absolut verdient, die Rot-Weißen gaben nach einem ausgeglichenen ersten Drittel deutlich den Ton an und überzeugten diesmal auch im Powerplay. Beide Überzahlsituationen wurden in Treffer umgemünzt.

„Das war unser bisher bestes Spiel“, lobte denn auch Trainer Harry Lange. „Wir wussten, dass Dresden eine läuferisch starke Mannschaft hat. Daher hat mir sehr imponiert, wie wir ohne Puck unterwegs waren.“ Sein Kollege Andreas Brockmann gratulierte fair und bewerte den Mittelabschnitt als entscheidend: „Da hat uns Bad Nauheim an die Wand gespielt, das muss man so deutlich sagen.“

Die Roten Teufel boten bis auf den weiter fehlenden Angreifer Kevin Niedenz Bestbesetzung auf. Da Andreas Pauli erstmals in den Kader rutschte und in der vierten Linie mit Fabian Herrmann und Michael Bartuli stürmte, musste der junge Pascal Steck pausieren. Bei Dresden, das die letzten beiden Begegnungen siegreich gestaltet hatte, fehlte Timo Walther wegen einer Oberkörperverletzung.

Das erste Drittel, es verlief torlos, aber durchaus interessant und temporeich. Beide Teams legten Wert auf die Defensive, spielten diszipliniert und schnell in der Rückwärtsbewegung. So kam es nur zu wenigen nennenswerten Szenen vor den beiden Toren. Die beste Möglichkeit erarbeitete sich die dritte Reihe  (Cerny, El-Sayed und van Calster) der Roten Teufel, die in der elften Minute mit Schwung ins Drittel der Gäste kamen, aber den abschließenden Schuss von Cerny konnte Joas Neffin im Tor der Dresdner parieren. Auf der anderen Seite kam Top-Scorer Johan Porsberger zweimal zum Abschluss, aber der Schwede zielte einmal knapp vorbei, den Rest erledigte der aufmerksame Felix Bick.

 Der zweite Abschnitt begann mit einem Paukenschlag. Tim Coffman fasste sich ein Herz, zog entschlossen ab und traf nach lediglich neun Sekunden zum 1:0. Dieser Treffer löste offenbar alle Fesseln. In der Folge trumpften die Rot-Weißen fulminant auf. Dresden schlitterte von einer Schwierigkeit in die nächste, der EC wirbelte zum Vergnügen der Fans. Michael Bartuli markierte hochverdient in der 26. Minute das 2:0. Zwar wurde zur großen Freude der Fans Andreas Pauli als Torschütze genannt, aber nein, Bartuli hatte vollendet. Doch Pauli stand bei diesem Tor ebenso auf dem Eis wie Fabian Herrmann – die vierte Reihe agierte heute Abend mit viel Selbstvertrauen.

Es sollte noch besser kommen für die zweikampfstarke und disziplinierte Lange-Truppe. Als Niklas Postel für zwei Minuten wegen Halten auf die Strafbank musste, dauerte es exakt sechs Sekunden, da zappelte der Puck erneut in den Maschen. Tobias Wörle beendete per Direktschuss eine gelungene Kombination über Marc El-Sayed und Christoph Körner mit dem 3:0. Es gab in der Folge noch mehrere Top-Chancen für Bad Nauheim, das permanent Druck ausübte. Doch mit Glück und Geschick verhinderte Jonas Neffin einen höheren Rückstand.

Tor Nummer vier fiel erneut im Powerplay. Dresden handelte sich eine kleine Strafe wegen eines Wechselfehlers ein. Diesmal wanderte der Puck über Tim Coffman und Tobias Wörle zu Marc El-Sayed – der bestens aufgelegte Kapitän hielt die Kelle hin und riss anschließend die Arme in die Höhe. 4:0, das war natürlich mehr als eine Vorentscheidung. Zwar stocherte Vladislav Filin die Scheibe in Überzahl über die Linie, aber mehr als dieser Treffer wollte dem Gast nicht gelingen. Der Schwede Simon Karlsson knallte den Puck noch an die Latte, aber das war es dann auch. Bad Nauheim verwaltete und brachte den zweiten Sieg an diesem aus der Sicht der Rot-Weißen wunderbaren Wochenende souverän über die Runden.

EC Bad Nauheim: Bick – Schmidt, Erk, Köhler, Sekesi, Wachter, Seifert, Hafenrichter – Wörle, Coffman, Hickmott, Pollastrone, Vause, Körner, van Calster, El-Sayed, Cerny,  Pauli, Herrmann, Bartuli.

Trainer: Harry Lange.

Dresdner Eislöwen: Neffin – Suvanto, Uppleger, Mannes, Karlsson, Kolb, Schmitz, Riedl – Filin, Knackstedt, Porsberger, Drews, Knobloch, Mrazek, Kiedewicz, Andres, Postel, Kuhnekath, Petersen.

Trainer: Andreas Brockmann.

Tore: 1:0 (20.09) Coffman (Hickmott), 2:0 (25:31) Bartuli, 3:0 (27:13) Wörle (Körner, El-Sayed – 5:4), 4:0 (46:48) El-Sayed (Wörle, Coffman – 5:4), 4:1 (48:32) Filin (Porsberger – 5:4).

Schiedsrichter: Neutzer/Schmidt. – Linienrichter: Van Himbeeck/Klijberg.
Strafminuten: Bad Nauheim 2, Dresden 4.

Schüsse: 25:22.

Zuschauer: 2224.

Foto: Chuc.de