Begeisterndes 9:2-Spektakel gegen Freiburg – Grayson Pawlenchuk mit Tor-Premiere

Ein Schützenfest im Kurpark. Beim begeisternden 9:2 (4:0, 1:1, 4:1) über den EHC Freiburg feiert das Team der Roten Teufel am 49. DEL2-Spieltag den höchsten Saisonsieg. Vor 2646 Zuschauern treffen am Freitag im Colonel-Knight-Stadion neun verschiedene Torschützen. „Oft spielt sich Eishockey zwischen den Ohren ab. Das ist manchmal ein Kopfding. Wir sind sehr zufrieden über die drei Punkte. Wir wissen um die Wichtigkeit, und es ist natürlich gut für das Selbstvertrauen. Zu Hause sieht unser Spiel relativ gut aus, ich bin froh über die Unterstützung, die wir am Sonntag durch unsere Fans haben werden“, sagte Trainer Harry Lange bei der Pressekonferenz – schon mit Blick auf die schwere Auswärtspartie in Landshut. Rund 800 Fans werden die Kurstädter an die Isar begleiten, etwa 700 davon im Sonderzug nach Niederbayern.

Wieder mit dem zuletzt fehlenden Daniel Weiß und dem Kölner Förderlizenzakteur Luis Üffing gingen die Kurstädter in die eminent wichtige Auseinandersetzung mit den Südbadenern. Deren Trainer Robert Hoffmann musste auf Marc Wittfoth und den erkrankten Luca Trinkberger verzichten. Als überzähliger Ausländer blieb der erst kürzlich verpflichtete US-Amerikaner JC Campagna auf der Tribüne.

Für beide Teams stand viel auf dem Spiel. Daniel Weiß, der DEL-erfahrene Haudegen, setzte gleich mal ein Zeichen und tauschte handfeste Nettigkeiten mit Jackson Cressey aus. Freiburgs Shawn O‘Donnell steckte erst bei einem Zweikampf ein, blockte dann mit schmerzverzerrter Miene einen Nauheimer Schuss, um plötzlich alleine auf EC-Torwart Felix Bick zuzusteuern, der das frühe Eins-gegen-eins-Duell aber zu seinen Gunsten entschied.

Das EC-Feuerwerk im ersten Abschnitt zündete in der siebten Minute: Tim Coffman legte quer, Jordan Hickmott hämmerte den Puck humorlos zur Führung ins Netz. Im Powerplay legten die Gastgeber nach, als Andy Pauli das 2:0 markierte. Die entfesselten Teufel legten nach. Fabian Herrmann mit einer herrlichen Einzelleistung und David Cerny, der die Scheibe förmlich ins Tor arbeitete, schraubten das Ergebnis in die Höhe. Vier Treffer binnen sieben Minuten. „Der ECN ist wieder da“, skandierten die begeisterten Fans auf den Rängen. Für EHC-Keeper Patrik Cerveny war der Arbeitstag beendet, für Ihn kam Backup Luis Benzing.

Drittel Nummer zwei begann so, wie das erste aufgehört hatte. Mit einem entschlossenen, druckvollen und temporeichen EC Bad Nauheim. Hickmott scheiterte am Pfosten, Sekunden später brandete erneut lautstarker Jubel am Großen Teich auf. Immer noch bei Vier-gegen-vier erzielte Christoph Körner sage und schreibe das 5:0.

Ein EC-Turnover im eigenen Drittel führte zum ersten Treffer für die Breisgauer. O’Donnell überwand den chancenlosen Bick. Auf der Gegenseite parierte Benzing mit dem Schoner gegen Hickmott, und Bad Nauheim konnte eine weitere Überzahlsituation nicht in Zählbares ummünzen. Freiburg erhöhte die Schlagzahl, doch Bick entschärfte alle Gäste-Versuche. Das Glück des Tüchtigen war dem Goalie und seinen Vorderleuten hold, als Kevin Orendorz in Überzahl nur das Gestänge anvisierte.

Im Schlussdurchgang sorgten die Hausherren schnell für klare Verhältnisse. Hickmott und Taylor Vause bauten den Vorsprung aus, der zweite EHC-Treffer durch Kevin Orendorz bedeutete lediglich Ergebniskosmetik. Mit einem Shorthander markierte Neuzugang Grayson Pawlenchuk seinen Premierentreffer im Dress der Roten Teufel. Michael Bartuli setzte mit dem 9:2 noch das i-Tüpfelchen obendrauf.

EC Bad Nauheim: Bick – Schmidt, Seifert, Köhler, Sekesi, Erk, Hafenrichter, Wachter – Herrmann, Coffman, Hickmott, Pawlenchuk, Vause, Körner, Pauli, Weiß, Steck, Üffing, Cerny, Bartuli.

Trainer: Harry Lange.

EHC Freiburg: Cerveny – De Los Rios, Kaisler, Sonnenburg, Pokorny, Neher, Prapavessis, Hochreither – Orendorz, Linsenmaier, Immo, Hausinger, O’Donnell, Billich, Makuzki, Cressey, Kiefersauer, Bongers, Otten, Hon.

Trainer: Robert Hoffmann.

Tore: 1:0 (06:54) Hickmott (Coffman, Schmidt), 2:0 (09:20) Pauli (Köhler, Pawlenchuk – 5:4), 3:0 (10:39) Herrmann (Coffman), 4:0 (13:57) Cerny (Üffing, Erk), 5:0 (21:08) Körner (Köhler, Schmidt – 4:4), 5:1 (28:38) O’Donnell (Hausinger), 6:1 (40:31) Coffman (Herrmann, Hickmott), 7:1 (40:58) Vause (Köhler, Körner), 7:2 (43:36) Orendorz (Linsenmaier), 8:2 (47:32) Pawlenchuk (Hickmott, Schmidt – 4:5), 9:2 (53:42) Bartuli (Cerrny, Schmidt).    

Schiedsrichter: Klein/Brill. – Linienrichter: Milling/Six.

Strafminuten: Bad Nauheim 10, Freiburg 12.

Schüsse: 23:19.

Zuschauer: 2646.

Foto Chuc.de

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