Beherzte Teamleistung: Hickmott-Doppelpack – Bick-Shutout – EC schlägt Landshut 2:0

Eine beherzte Teamleistung, ein Doppelpack von Jordan Hickmott und der zweite Shutout von Felix Bick. Die Roten Teufel haben dem favorisierten EV Landshut die erste Niederlage nach regulärer Spielzeit beigebracht und einen verdienten 2:0 (0:0, 2:0, 0:0)-Heimsieg eingefahren. Auch die Nebelschwaden, die für schlechte Sicht sorgten, konnten den EC nicht stoppen. „In gewissen Phasen mussten wir leiden, aber wenn wir versuchen 60 Minuten so zu spielen wie wir es wollen, dann haben wir eine Chance. Das haben die Jungs wirklich gut gemacht“, sagte Harry Lange und ergänzte: „Das Unterzahlspiel war hervorragend, im Powerplay haben wir ein Tor gemacht. Das klingt dann beim Trainer auch ein bisschen besser. Aber es ist nur ein Spiel.“ Angesprochen auf die eingeschränkten Sichtverhältnisse meinte der EC-Trainer: „Das ist wirklich schwer für jeden Akteur und richtig frustrierend für die technisch versierten Spieler. Aber es waren die gleichen Bedingungen für beide Mannschaften. Man kann auch nicht von einem Heimvorteil reden, weil wir – wenn die Nebelsuppe so schlimm ist wie heute – nicht trainieren. Wir brauchen dringend ein neues Stadion.“ 


Ohne die verletzten Angreifer Christoph Körner und Kevin Niedenz, die beide an Handverletzungen laborieren, ging der EC ins dritte Match innerhalb von fünf Tagen. Bei den Gästen kehrte Flügelstürmer Jakob Mayenschein zurück ins Aufgebot, lediglich Verteidiger Jan Pavlu (Oberkörperverletzung) und Rechtsaußen Fabian Baßler mussten passen.

Die Niederbayern sind mit dem Team aus der vergangenen Saison nicht mehr zu vergleichen. Im Dezember 2021 hatte Heiko Vogler den glücklosen Schweden Leif Carlsson auf der Kommandobrücke abgelöst, die Mannschaft stabilisiert und den EVL nach zehn Spieltagen der aktuellen Runde nun auf Tabellenplatz zwei geführt. Stark im Powerplay, brandgefährlich in der Offensive mit dem Liga-Bestwert von 40 Treffern und in allen bisherigen DEL2-Spielen gepunktet – mit breiter Brust war der zweifache Deutsche Meister nach Mittelhessen gereist.

Die Devise in der „Waschküche“ Colonel-Knight-Stadion lautete: Den Überblick behalten,Turnover vermeiden und den gegnerischen Angriffsreihen keinen Raum bieten. Die Umsetzung funktionierte, in den ersten zehn Minuten blieben Torchancen Mangelware. Als Landshuts Thomas Brandl wegen Hakens in die „Kühlbox“ musste, zündete das EC-Powerplay nicht. Im Gegenteil, beim Break von David Zucker vermasselte Felix Bick den Shorthander (5.). Bad Nauheims Goalie parierte auch gegen Brandl (10.) stark.

Eine Strafzeit gegen Philipp Wachter überstanden die Roten Teufel. Bick entschärfte sowohl den Tip-In-Versuch von drei Landshutern im Getümmel vor der Torlinie als auch die Schüsse  von Samir Kharboutli und Zucker. Der von Jakob Mayenschein abgefälschte Blueliner von Youngster Simon Stowasser (18.) landete ebenfalls an Bicks Ausrüstung.

Guter Start für den EC ins Mitteldrittel. Nach Kombination mit Jerry Pollastrone rutschte der schnelle Abschluss von Taylor Vause zwar durch die Schoner von Keeper Sebastian Vogl, aber nicht über die Linie. Die Gastgeber bissen sich jetzt förmlich in die Partie. Bei angezeigter Strafzeit gegen Landshuts Torjäger Marco Pfleger, der zuvor mit Bick kollidiert war, setzte Andy Pauli zum verdeckten Handgelenkschuss (27.) an – Vogl ließ sich in dieser Szene (noch) nicht überraschen.

Im anschließenden Überzahlspiel schlugen die Roten Teufel zu: Jordan Hickmott hielt die Kelle ins perfekte Zuspiel von Pollastrone – 1:0, die ersehnte Führung. Bad Nauheim setzte nach, überstand ein harmloses Landshuter Powerplay ohne Probleme. Den kapitalen Abspielfehler von Top-Scorer Tyson McLellan konnte der durchgestartete Tobi Wörle nicht an Vogl vorbeibringen. Dann wehrte der EVL-Schlussmann dreimal gegen Tim Coffman, Marc El-Sayed und Mick Köhler ab.

Eiskalt verwertete der EC den nächsten leichtfertigen Scheibenverlust der Dreihelmenstädter. Die Drei-auf-eins-Situation veredelte man mustergültig: Doppelpass von Marius Erk und Jordan Hickmott – und der Kanadier netzte zum zweiten Mal ein.

Im Schlussabschnitt ließen sich die Teufel die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Pollastrone, Coffman und Fabian Herrmann, der mehrfach mit viel Zug zum Tor unterwegs war, vergaben den Ausbau der Führung. Ebenso Taylor Vause, der mit einem Penalty an Vogl scheiterte (46.). Sicher, bei zwei Pfostenschüssen von Hult (43.) und Cameron (59.) bemühte der EC das Glück des Tüchtigen, aber die Gäste, die 1:30 Minuten vor Schluss das Timeout und ihren Torhüter aus dem Kasten nahmen, schafften die Wende nicht mehr.

EC Bad Nauheim: Bick – Schmidt, Erk, Köhler, Sekesi, Wachter, Seifert, Hafenrichter – Wörle, Coffman, Hickmott, Pollastrone, Vause, Herrmann, Pauli, El-Sayed, Bartuli, Steck, Cerny.

Trainer: Harry Lange.

EV Landshut: Vogl – Pageau, Schwarz, Eberhardt, Brückner, Dersch, Stowasser – Pfleger, McLellan, Zucker, Cameron, Hult, Kharboutli, Mayenschein, Forster, Brandl, Bruch, Kornelli, Eckl.

Trainer: Heiko Vogler.


Tore: 1:0 (26:40) Hickmott (Pollastrone, Schmidt – 5:4), 2:0 (32:39) Hickmott (Erk, Coffman).

Schiedsrichter: Klein/Engelmann. – Linienrichter: Six/Menz.

Strafminuten: Bad Nauheim 8, Landshut 8.

Schüsse: 31:27.

Zuschauer: 1328.

Foto: Chuc.de