Bittere Niederlage gegen clevere Eisbären – Kevin Orendorz verletzt

Bittere Niederlage an einem klirrend kalten Abend: Die Roten Teufel verlieren vor 2006 Zuschauern gegen clevere Regensburger mit 2:5 (0:2,2:0,0:3). „Verdienter Sieg für Regensburg“, sagte Trainer Harry Lange, dessen Team eine Achterbahnfahrt bot. Nach einem schwachen Auftritt im ersten Drittel und einem 0:2-Rückstand kämpfte sich der EC zurück, glich aus, hatte auch Chancen auf die Führung und kassierte dann im eigenen Powerplay das 2:3. Ein Treffer der Eisbären, der auf dem Eis und hernach für Diskussionen sorgte, denn einer der beiden Hauptschiedsrichter hatte just vor diesem Treffer wohl gepfiffen. Doch alle Reklamationen brachten nichts, das Tor zählte und die starken Eisbären holten den sechsten Sieg in Serie. „Aktuell haben wir einen Lauf und auch das Glück auf unserer Seite. Der Sieg war auch aus meiner Sicht verdient, ist aber sicher zu hoch ausgefallen“, bilanzierte Regensburgs Coach Max Kaltenhauser.

Eiskalt erwischt wurde der EC gleich zu Beginn des Spiels. In den ersten Minuten bekamen die Hausherren überhaupt keinen Zugriff, wirkten in der Defensive unorganisiert und kassierten nach knapp drei Minuten Gegentreffer Nummer eins durch den Regensburger Neuzugang David Booth. Direkt im nächsten Wechsel bekam Jerry Pollastrone zwei riesige Möglichkeiten, aber der Amerikaner scheiterte zweimal aus kurzer Distanz an Thomas McCollum im Gehäuse der Eisbären.

Während die Rot-Weißen zwar nach vorne gefällig kombinierten, aber immer mal einen Schnörkel zu viel hinlegten, machte es der Gast auf der Gegenseite direkt. In Person von Petr Heider, der humorlos abzog und zum 0:2 in der zehnten Minute vollendete. Es kam leider noch dicker für den EC in diesem ersten Abschnitt, denn Stürmer Kevin Orendorz ging schon nach fünf Minuten angeschlagen in die Kabine und blieb dort auch.

Nach der Pause fanden die Eisbären erneut zunächst besser ins Spiel. Aber, der EC wehrte sich und kämpfte verbissen. Gleich zwei Strafzeiten gegen Jordan Hickmott und Fabian Herrmann verteidigten die Roten Teufel mit viel Herz und Leidenschaft. Das Publikum ging mit, wurde lauter und hatte dann Grund zum Jubeln. Max Gerlach traf im Powerplay mit einem trockenen Schuss zum 1:2 in der 31. Minute. Ab diesem Moment übernahm Bad Nauheim die Initiative. Tim Coffman wirbelte und lieferte die sehenswerte Vorlage zum Ausgleich. Der schlaue Rückhandpass des Amerikaners landete bei Patrick Seifert, der aus der Halbdistanz zum 2:2 vollendete und McCollum überraschte.  

Es wäre noch mehr drin gewesen, denn am Ende dieses furiosen Drittels machte der EC im Powerplay Druck und hatte mehrmals die Gelegenheit zur Führung. Als der Regensburger Xaver Tippmann wieder zurück auf dem Eis war, kam der Puck zu Jerry Pollastrone. Der stand alleine vor McCollum, aber der Keeper behielt in diesem Duell die Nerven und somit die Oberhand. Mit Applaus der Fans ging das EC-Team in die Kabine.

Mit diesem Schwung startete der EC auch in den letzten Abschnitt. Regensburg wackelte, bekam eine Strafzeit. Doch der EC vertändelte den Puck und lief in Überzahl in einen Konter, den der Top-Scorer der Liga, Andrew Yogan, mit dem Treffer zum 2:3 krönte. Doch hatte einer der beiden Referees nicht zuvor gepfiffen? Es gab Proteste seitens des EC, aber die Unparteiischen blieben bei der Entscheidung.

Der EC warf in der Folge alles nach vorne, hatte noch einen Pfostenschuss von Kevin Schmidt und kassierte praktisch in der folgenden Szene das entscheidende 2:4. Torschütze war diesmal Abbott Girduckis, der Lunemann keine Chance ließ. Harry Lange nahm eine Auszeit und den Keeper vom Eis. Es waren noch knapp drei Minuten auf der Uhr. Es spielten sich noch einige wilde Szene vor dem Regensburger Gehäuse ab, aber letztendlich kam der Puck zu Yogan. Der Goldhelm traf ins leere Tor zum 2:5-Endstand. 

„Ein gebrauchter Abend“, sagte Harry Lange, der hofft, dass die Verletzung von Torjäger Kevin Orendorz „nichts Gravierendes ist“.  

EC Bad Nauheim: Lunemann – Erk, Dersch, Schmidt, Fischer, Seifert, Hafenrichter, Reiner – Pollastrone, Raedeke, Gerlach, Orendorz, Coffman, Hickmott, Lautenschlager, Daniel Weiß, Herrmann, Lillich, El-Sayed, Steck.

Trainer: Harry Lange.

Eisbären Regensburg: McCollum – Hammond, Heider, Weber, Tippmann, Bühler, Demetz, Mayr – Gajovsky, Schmid, Booth, Yogan, Trivino, Girduckis, Schembri, Heger, Ontl, Slezak, Grimm, Schmidt.

Trainer: Max Kaltenhauser.

Tore: 0:1 (02:48) Booth (Gajovsky, Hammond), 0:2 (09:28) Heider (Ontl, Heger), 1:2 (30:43) Gerlach (Raedeke, Schmidt – 5:4), 2:2 (36:50) Seifert (Coffman), 2:3 (43:07) Yogan (Girduckis – 4:5), 2:4 (56:26) Girduckis (Yogan, Trivino), 2:5 (58:17) Yogan (Girduckis, Weber – EN).

Schiedsrichter: Neutzer/Ratz. – Linienrichter: Pfeifer/Reitz.

Strafminuten: Bad Nauheim 10, Regensburg 12.

Zuschauer: 2006.

Schüsse: 42:21.

Foto: Chuc.de