Bundestrainer Harold Kreis: „Es freut mich für Bad Nauheim“

„Sweep“ gegen den Angstgegner! Den Hauptrunden-Dominator sensationell entzaubert! Nach den begeisternden Playoff-Triumphen über Kaufbeuren und Kassel liegt noch ein großer Brocken vor dem EC Bad Nauheim. Reicht die teuflische Energie, um im DEL2-Finale 2023 auch die Ravensburg Towerstars aus dem Weg zu räumen? Ab Sonntag (17:00 Uhr) duellieren sich die favorisierten Oberschwaben mit dem Überraschungsteam aus unserer Kurstadt um den Titel des Deutschen Zweitliga-Meisters. Das erste Heimspiel in der „Best-of-Seven“-Serie steht für den EC am Dienstag (19:30 Uhr) im Colonel-Knight-Stadion an.

„Jetzt, wo wir im Finale stehen, wollen wir natürlich noch ein bisschen Musik machen“, hatte Harry Lange am Ostermontag bei der Pressekonferenz nach dem 8:2-Spektakel gegen die Huskies nach vorne geschaut. Das rot-weiße Eishockey-Märchen soll fortgeschrieben werden, nachdem der österreichische Trainer und die Spieler bereits den großartigen Vorjahres-Erfolg getoppt haben.

Die Euphorie rund um den EC ist riesengroß. Man erinnert sich gerne an das legendäre Brad-Miller-Solo, die emotionale Oberliga-Meisterschaft in Kassel und den Aufstieg 2013, der Bad Nauheim zum DEL2-Gründungsmitglied machte. Oder an das unvergessliche Zweitliga-Finale 1999, als Peter Draisaitl am Essener Westbahnhof mit seinem verwandelten Penalty in Spiel fünf die DEL-Aufstiegsträume der Roten Teufel platzen ließ.

Bundestrainer Harold Kreis, der seine Trainerlaufbahn bekanntlich im CKS startete, äußerte sich am Donnerstag nach seinem Debüt als Head-Coach der DEB-Auswahl (2:6 gegen Tschechien) zum aktuellen Höhenflug der Roten Teufel und dem überraschenden Erfolg über den hessischen Rivalen aus Kassel: „Das ist Eishockey. Das ist das Spannende an den Playoffs und ich finde es gut, dass so etwas in unserem Sport möglich ist. Das ist kein Zufall, das ist kein Glück. Es hängt zusammen mit der Spielstärke, mit Verletzungen, mit Kondition und in welcher Verfassung sich ein Team gerade befindet. Anscheinend hat sich die in diesem Moment bessere Mannschaft durchgesetzt. Es freut mich sehr für Bad Nauheim.“

Auf dem Papier sind die Rollen verteilt. Ravensburg ist der Deutsche Zweitliga-Meister von 2011 und 2019. In der vergangenen Saison unterlagen die Towerstars in der Endspiel-Serie mit 0:4 gegen den DEL-Aufsteiger Löwen Frankfurt. Drei der vier Hauptrundenvergleiche entschieden die Baden-Württemberger in dieser Saison zu ihren Gunsten – zuhause in der CHG-Arena mit 3:2 nach Penaltyschießen und 5:2. In Bad Nauheim siegte man einmal mit 4:2. Den einzigen „Dreier“ schnappte sich der EC beim 3:2 am 30. Oktober.

Die Playoff-Topscorer heißen Tim Coffman (14 Punkte – 5 Tore/9 Vorlagen) und dessen US-amerikanischer Landsmann Robbie Czarnik (21 – 12/9) beim Club aus der Bodenseeregion, bei dem seit Mitte Januar wieder Peter Russell den Taktstock an der Bande schwingt. Kurios, dass ausgerechnet der Schotte mit seinem neuen, alten Arbeitgeber und der EC Bad Nauheim gemeinsam dafür sorgten, dass Russells Ex-Verein Augsburg – dort war er am Tag vor Heiligabend entlassen worden – in der DEL bleiben darf.

Die Finaltermine im Überblick:

Sonntag, 16. April um 17:00 Uhr: Towerstars – EC

Dienstag, 18. April um 19:30 Uhr: EC–Towerstars

Freitag, 21. April um 20:00 Uhr: Towerstars – EC

Sonntag, 23. April um 18:30 Uhr: EC –Towerstars

Dienstag, 25. April um 20:00 Uhr: Towerstars – EC *

Freitag, 28. April um 19:30 Uhr: EC –Towerstars*

Sonntag, 30. April um 17:00 Uhr: Towerstars – EC *

(*falls erforderlich)

Foto: Chuc.de