Danke, Niklas Lunemann!

Grandiose Stimmung, rasantes Spiel: Die Roten Teufel verlieren zwar das Hessen-Derby gegen Frankfurt unglücklich mit 1:3 (0:0,0:0;1:3), aber das Team verdient sich einmal mehr Respekt und Anerkennung. Mit Felix Bick und Philipp Maurer fehlten die beiden Stammkeeper, deshalb stand mit dem 19 Jahre alten Niklas Lunemann der U20-Torwart vom Kooperationspartner aus Köln zwischen den Pfosten. Der Youngster bestritt sein erstes Profispiel überhaupt und lieferte eine überragende Vorstellung. „Er war super“, konstatierte Trainer Harry Lange, der lobende Worte für seine Mannschaft fand. Frankfurts Trainer Bohuslav Subr lobte die „großartige Atmosphäre“ und war natürlich mit dem Resultat „sehr glücklich“.

Der ECN konnte die zuletzt fehlenden Top-Scorer Tristan Keck und Taylor Vause wieder einsetzen. Beide hatten am Vormittag das Abschlusstraining absolviert und gaben grünes Licht. Weiter auf der Liste der Ausfälle standen hingehen Philipp Wachter, Patrick Seifert und Andi Pauli.

Das erste Drittel, es war tempogeladen. Beide Teams gaben Vollgas, suchten die Offensive und den direkten Weg zum gegnerischen Tor. Die Roten Teufel insgesamt mit leichten Vorteilen und mit den besseren Gelegenheiten Tristan Keck und Christoph Körner scheiterten jedoch am aufmerksamen Jake Hildebrand im Gehäuse der Löwen. Kevin Schmidt verfehlte das gegnerische Tor nur knapp. Frankfurt verbuchte ebenfalls Chancen, aber keine klaren. Den Rest besorgte Niklas Lunemann, der mit stoischer Gelassenheit auf dem Posten zwischen den Pfosten stand und sich mehrmals den Beifall der Fans verdiente.

Im zweiten Abschnitt forcierten die Löwen ihre Angriffsbemühungen. Der ECN spielte weiterhin mit vier Verteidigern (Kevin Schmidt, Tomas Schmidt, Huba Sekesi, Eric Stephan) und verlegte sich auf’s Kontern. Tristan Keck scheiterte alleine vor dem überragenden Jake Hildebrand, auch der aufgerückte Eric Stephan brachte den Puck nach einem blitzschnell vorgetragenen Gegenangriff nicht an dem Keeper der Löwen vorbei. Frankfurt hatte die beste Möglichkeit kurz vor dem Ende dieses höchst unterhaltsamen Drittels, als Tomas Sykora frei vor Niklas Lunemann auftauchte. Der Youngster reagierte überragend und brachte das torlose Remis in die zweite Pause. Mit tosendem Applaus verabschiedeten die Fans ihre Mannschaft, die einmal mehr eine sensationelle Vorstellung ablieferte.

Das letzte Drittel, es wurde dramatisch und kurios: Warum die Schiedsrichter in der 44. Minute nach einem Check von Taylor Vause den Kanadier für zwei Minuten auf die Strafbank schickten? Zumindest umstritten, denn bis dahin hatten die Unparteiischen  das faire Spiel großzügig laufen lassen. Eine Entscheidung mit Folgen, denn die Löwen nutzten das Powerplay in Person von Dylan Wruck zum 0:1. Es folgte ein Schlagabtausch mit hoher Geschwindigkeit. Als Manuel Strodel auf 2:0 aus der Sicht der Gäste erhöhte, schien die Partie entschieden. Doch der ECN fightete mit großer Leidenschaft. Kevin Schmidt gelang in der 50, Minute nach Zuspiel von Taylor Vause das 1:2 – alles wieder offen. Doch nur eine Minute später nutzte Rylan Schwartz einen Fehlpass und vollendete zum 1:3. Die Rot-Weißen riskierten alles, liefen in Konter, aber Frankfurt machte den Sack nicht zu. Harry Lange holte seinen Keeper vom Eis, brachte einen sechsten Feldspieler, vergebens. Es blieb beim 1:3 – unglücklich, denn der Dosenöffner war die umstrittene Strafzeit gegen Taylor Vause.

Bemerkenswert: Viele Fans blieben nach dem Spiel am Stadion und feierten die Mannschaft mit lautstarken Sprechchören.

EC Bad Nauheim: Lunemann – Kevin Schmidt, Tomas Schmidt, Stephan, Sekesi, Dobryskin, Shevyrin – Wörle, El-Sayed, Reiter, Keck, Vause, Körner, Pollastrone, Hickmott, Mick Köhler, Herrmann, Leon Köhler.

Trainer: Harry Lange.

Löwen Frankfurt: Hildebrand – Raymond, Faber, Sonnenburg, Freis, Maginot, Erk – Mieszkowski, Carey, Preto, Moser, Wruck, Schwartz, Sykora, McMillan, Wenzel, Dmitriev, Strodel, Vogt.

Trainer: Bohuslav Subr.

Tore: 0:1 (43:56) Wruck (McMillan, Faber – 5:4), 0:2 (46:48) Strodel (Erk, Dmitriev), 1:2 (49:08) Kevin Schmidt (Vause), 1:3 (50:12) Schwartz (5:4.

Schiedsrichter: Janssen/Schadewaldt. – Linienrichter: Laudan/Treitl.

Strafminuten: Bad Nauheim 4 plus 5 Reiter, Frankfurt 2, plus 5 Minuten Strodel.

 Zuschauer: 3000 (ausverkauft).