Toller Derbysieg! Rote Teufel bezwingen Frankfurt 6:2

Derbysiege sind die schönsten Siege: Mit 6:2 (2:1, 1:0, 3:1) zwangen die Roten Teufel am Sonntagabend den Nachbarn aus Frankfurt in die Knie und zeigten sich gegenüber der Freitag-Niederlage in Freiburg wie verwandelt. „Wir haben gegen eine starke Frankfurter Mannschaft gewonnen“, sagte Chef-Trainer Hannu Järvenpää nach der schnellen wie kampfbetonten Partie. „Unsere Chancenverwertung war prima, der Knackpunkt war unser Unterzahlspiel im letzten Drittel. Da haben wir mit 3 gegen 5 Feldspieler keinen Gegentreffer kassiert. Das war sehr gut.“ Sein Kollege Olli Salo schlug in die gleiche Kerbe: „Unser Powerplay war insgesamt zu kompliziert, ich gratuliere Bad Nauheim zum Sieg.“

Der ECN hatte die deutliche Niederlage vom Freitag in Freiburg zu verdauen und musste zudem auf den angeschlagenen Freddy Cabana verzichten. Ebenfalls nicht zur Verfügung standen die U20-Nationalspieler Glötzl, Chrobot und Gynp, zudem fehlte weiter Huba Sekesi. Erstmals im Kader stand Rückkehrer Mike Card, der an der Seite von Tomas Schmidt verteidigte. Zudem ergänzte Nachwuchsstürmer Jussi Petersen vom Kooperationspartner, den Kölner Haien, das Aufgebot. Die Löwen mussten auf Christian Kretschmann und Eduard Lewandowski (beide positiv auf Corona getestet) verzichten.

Vollgas, das war von Beginn an die Devise. Schwungvoll starteten beide Teams, schlugen ein hohes Tempo an. Die Gäste spielten offensiv, das verschaffte den Roten Teufeln glänzende Kontergelegenheiten. Sennhenn und Reiter tauchten alleine vor Keeper Klein auf, scheiterten aber. Genau zielte auf der Gegenseite Collberg, der nach Zuspiel von Wood unhaltbar für Bick zum 0:1 traf. Die Freude währte exakt 53 Sekunden. Hohmann passte genau zu Körner, der die Übersicht behielt und den Ausgleich besorgte. Und es sollte noch besser für die sichtlich motivierten Rot-Weißen kommen. Tessier erkämpfte sich den Puck gegen zwei Frankfurter und brachte Köhler in Schussposition. Das Nauheimer Eigengewächs versuchte es zweimal aus kurzer Distanz, dann sprang die Scheibe zu Tessier, der zum umjubelten 2:1 in der 17. Minute traf.

Im zweiten Abschnitt hatte der ECN zunächst einige brenzlige Situationen zu überstehen. Card und Reinig blockten mit letztem Einsatz Schüsse ab, zudem stand Torwart Bick sicher. Zwei Unterzahlspiele folgten, die Gäste machten Druck. Doch die Hausherren verteidigten mit Herz und großartigem Kampf. Der wuselige Hohmann schnappte sich in numerische Unterlegenheit den Puck, tankte sich kraftvoll durch und überlistete Klein zum 3:1 in der 35. Minute. Man konnte sich nur ausmalen, was in diesem Moment mit Zuschauern im Colonel-Knight-Stadion  los gewesen wäre. Die Partie wurde ruppiger, auch Frankfurt kassierte Strafzeiten. Doch in dieser Phase fehlte den Jungs von Trainer Hannu Järvenpää die Präzision. So blieb es beim Zwei-Tore-Vorsprung.

Der letzte Abschnitt begann optimal für den ECN. Verteidiger Richardson erhöhte auf 4:1, die Stadionuhr zeigte 46 Minuten und 25 Sekunden an. Alles klar, die Entscheidung? Von wegen. Nur 19 Sekunden später zirkelte Mike Mieszkowski die Scheibe ins Tordreieck. Die Löwen warfen alles nach vorne, spielten dann mit 5 gegen 3. Doch die Roten Teufel warfen sich in die Schüsse, befreiten sich geschickt und hatten mit Felix Bick einen überragenden Rückhalt. Als der Gast auch seinen Keeper vom Eis nahm und einen sechsten Feldspieler auf das Eis schickte, angelte sich Cornett das Streitobjekt und traf ins leere Tor. Und schließlich vollendete Pauli eine Kombination über Arniel und Hohmann zum 6:2 sechs Sekunden vor dem Ende.

 

EC Bad Nauheim: Bick – Ketter, Reinig, Schmidt, Card, Sennhenn, Richardson – Körner, El-Sayed, Üffing, Pauli, Arniel, Hohmann, Cornett, Tessier, Reiter, Petersen, Leon Köhler.

Trainer: Hannu Järvenpää.

Löwen Frankfurt: Klein – Suvanto, Hüttl, Wirt, Wood, Sonnenburg, Erk, Obu – Mitchell, Ferraro, Collberg, Dmitriev, Buchwieser, Strodel, Darren Mieszkowski, Proft, Mike Mieszkowski, Fischer, Schinko.

Trainer: Olli Salo.

Tore: 0:1 (10:26) Collberg (Ferraro, Wood), 1:1 (11:19) Körner (Hohmann) 2:1 (16:15) Tessier (Leon Köhler/Card), 3:1 (34:02) Hohmann (4-5), 4:1 (46:25) Richardson (Tessier, Reiter), 4:2 (46:44) Mike Mieszkowski (Wood, Obu), 5:2 (58:46) Cornett (Reiter, Tessier – 5:6), 6:2 (59:54) Pauli (Hohmann, Arniel).

Schiedsrichter: Engelmann/Kannengießer . – Linienrichter: Laudan/Voß.

Strafminuten: Bad Nauheim 10, Frankfurt 6.

Zuschauer:  0.