Dritter Bick-Shutout– Tigers beißen sich die Zähne aus – Vierter Sieg in Serie
Wieder steht die Null! Beim dritten Saison-Shutout von Felix Bick, der sein 250. Pflichtspiel im EC-Dress absolvierte, haben sich die Bayreuth Tigers die Zähne am tadellosen Torwart ausgebissen. Fabian Herrmann und Taylor Vause im Powerplay sorgten für den vierten DEL2-Sieg in Serie für unsere Roten Teufel. Rund 40 mitgereiste Fans feierten die Revanche für die 3:4-Heimniederlage Ende September und den 2:0 (1:0, 0:0, 1:0)-Erfolg im mit 1213 Zuschauern spärlich besetzten „Tigerkäfig! „Es ist nicht immer schön, aber ich denke, wir haben ein hervorragendes Auswärtsspiel gemacht. Das war sehr strukturiert, die Unterzahl super und in Überzahl haben wir dann das zweite Tor geschossen“, lautete das Statement von Trainer Harry Lange: „Den Unterschied hat auch gemacht, dass wir mit vier Reihen spielen konnten.“ Auf Nachfrage zur Leistung von Felix Bick ergänzte er: „Bicki macht meistens den Unterschied. Er macht seinen Job überragend.“
Auf Seiten der Kurstädter standen die Förderlizenzakteure Pascal Steck und Kevin Niedenz nicht zur Verfügung. Beide blieben im Rheinland beim DEL-Kooperationspartner Kölner Haie. Keine Option ist aktuell Robin van Calster, der an einer Verletzung laboriert. Im Team der Oberfranken feierte der neuverpflichtete Kanadier Branden Gracel (vom dänischen Erstligisten Rungsted) sein Debüt. Tigers-Coach Marc Vorderbrüggen stellte den quirligen Skater auch gleich wieder in eine Reihe mit dem Finnen Sami Blomqvist – die Wiedervereinigung der langjährigen Kaufbeurer „Torfabrik“. Im Line-Up der Gastgeber fehlten fünf Cracks, darunter Kontingent-Stürmer Philippe Cornet und kurzfristig auch Torwart Olafr Schmidt.
Die Roten Teufel begannen konzentriert, ließen Bayreuth in der Offensivzone nur wenig Raum und die wenigen Schüsse aus ungünstigen Positionen waren keine Gefahr für EC-Keeper Felix Bick. Fabian Herrmann leitete dann den Führungstreffer mit einem öffnenden Seitenwechsel auf Jerry Pollastrone ein. Der US-Amerikaner blieb am linken Flügel stabil, passte in den Slot, wo Herrmann freistehend den Puck per Handgelenkschuss im Netz versenkte (5. Minute).
Zu unpräzise in den Abschlüssen agierten die Schwarz-Gelben. Branden Gracel meldete sich Mitte des ersten Abschnitts (9.) erstmals zu Wort, aber sein Torabschluss aus spitzem Winkel bereitete Bick ebenso wenig Probleme wie die Versuche von Jesse Roach mit der Rückhand (16.) oder Gracel wenige Sekunden vor der Sirene.
Auch die einzige Powerplay-Situation überstand Bad Nauheim, verpasste durch Tobias Wörle sogar den Shorthander (14.). Kurz vorher vergab Taylor Vause (12.) nur um eine Schlägerlänge das 0:2. Die beste Tigers-Chance (19.) ließen Mike Mieszkowski und Travis Ewanyk liegen, die ein Zwei-auf-eins unsauber ausspielten. 10:5 lautete das Schussverhältnis im ersten Abschnitt. „Wir müssen Gas geben und dürfen nichts zulassen“, meinte EC-Angreifer Andreas Pauli im SpradeTV-Pauseninterview. Der „Wühlbüffel“ hatte am Donnerstag seinen 29. Geburtstag gefeiert.
Kurz nach Wiederbeginn wanderte Tim Coffman in die „Kühlbox“. Bayreuths Tobias Meier umkurvte Bick am kurzen Pfosten, doch Huba Sekesi klärte mit dem Schlittschuh. Als Coffman von der Strafbank auf das Eis zurückkehrte, landete der kluge Pass des EC-„Goldhelms“ bei Pollastrone, aber Nauheims Nummer 36 scheiterte an Goalie Lukas Steinhauer.
Marius Erks Blueliner zischte knapp am Pfosten vorbei (28.), David Cerny und Christoph Körner scheiterten aus dem Gewühl heraus (29.) und Sekesi konnte Steinhauer nicht bezwingen (30.). Auch die dritte Strafzeit traf die Rot-Weißen, allerdings hielt Bick das „Zu-Null“ gegen Petteri Nikkilä fest (34.). Tim Coffmans Gelegenheit (37.) vereitelte Steinhauers herausschnellende Fanghand.
Trotz 17:7 Schüssen zugunsten der Roten Teufel im Mitteldrittel hatte der EC das Glück des Tüchtigen, dass bei der ersten eigenen Überzahl der Tip-In-Versuch Christian Kretschmanns (38./Vorlage Meier) beim Bayreuther Turbo-Break nur um Haaresbreite das Ziel verfehlte. Und noch eine Schrecksekunde vor dem zweiten Kabinengang für die Gäste: Sami Blomqvists Geschoss krachte an den Pfosten, der starke Pass kam vom Nauheimer Eigengewächs Garret Pruden.
Ein Foul von Tigers-Neuerwerbung Gracel an Taylor Vause führte zum zweiten EC-Powerplay. Strafe rausgeholt, Tor erzielt: Einen wunderbaren Doppelpass mit Mick Köhler nutzte Vause eiskalt zum wichtigen Treffer zum 2:0 (43.). Als anschließend Andy Pauli in Richtung „Sünderbänkchen“ fuhr, hofften die Bayreuther Anhänger noch einmal auf den Anschluss.
Doch man agierte zu statisch, zu harmlos, ohne Ausbeute – die Kurstädter überstanden auch dieses Überzahlspiel ohne große Mühe. Tigers-Coach Vorderbrüggen ließ 1:47 Minuten vor Schluss Lukas Steinhauer auf der Bank und brachte einen sechsten Feldspieler. Die letzte verzweifelte Maßnahme der Hausherren verpuffte wirkungslos und man kassierte die siebte Niederlage im siebten Heimspiel.
Bayreuth Tigers: Steinhauer – Nikkilä, Stephan, Pruden, Kurz, Raab, Pokovic – Järveläinen, Kretschmann, Bindels, Blomqvist, Gracel, Meier, Mike Mieszkowski, Ewanyk, Schumacher, Roach.
Trainer: Marc Vorderbrüggen.
EC Bad Nauheim: Bick – Schmidt, Erk, Köhler, Sekesi, Wachter, Seifert, Hafenrichter – Wörle, Coffman, Hickmott, Pollastrone, Vause, Herrmann, Pauli, El-Sayed, Körner, Cerny, Bartuli.
Trainer: Harry Lange.
Tore: 0:1 (04:29) Herrmann (Pollastrone, Seifert), 0:2 (42:10) Vause (Köhler, Schmidt – 5:4).
Schiedsrichter: Ratz/Holzer. – Linienrichter: Otten/Treitl.
Strafminuten: Bayreuth 4, Bad Nauheim 8.
Schüsse: 35:31.
Das sagt unser Medienpartner, die Wetterauer Zeitung.
Foto: Peter Kolb