Nov 1, 2024 | News

Dritter Saisonsieg für den EC Bad Nauheim: 5:4-Erfolg gegen den Meister Eisbären Regensburg

Im Duell mit dem amtierenden DEL2-Meister Eisbären Regensburg hat der EC Bad Nauheim endlich den langersehnten dritten Saisonsieg eingefahren. Vor 2.453 Zuschauern, die im Colonel-Knight-Stadion für eine atemberaubende Atmosphäre sorgten, feierte die Mannschaft von Interimstrainer Marc Vorderbrüggen einen 5:4 (1:1/3:2/1:1)-Sieg.

Die Partie begann gleich mit offenem Visier, beiden Teams half in der aktuellen Situation nur ein Sieg. Die erste Gelegenheit eines intensiv geführten ersten Spielabschnitts gehörte den Gästen: Jakob Weber scheiterte in Überzahl zwar an Jerry Kuhn, doch die Scheibe blieb im Spiel und Yuma Grimm verfehlte das Nauheimer Gehäuse knapp (3.). Die erste Möglichkeit für die Hausherren folgte einige Zeit später, als Henri Kanninen Goalie Jonas Neffin auf Vorarbeit von Kevin Orendorz erstmals prüfte (10.). Es entfaltete sich die erste Drangphase der Roten Teufel, in der Brent Aubin das Führungstor kurz darauf aus der zweiten Reihe verpasste (11.). Ein Regensburger Konter durch Pierre Preto blieb ungenutzt, der Regensburger Angreifer fand seinen Meister in Jerry Kuhn (12.). Erneut war es wenig später Brent Aubin, der tief im Gäste-Drittel auftauchte, doch weder er noch Julian Lautenschlager konnten die Scheibe ins Tor bugsieren. Im Nachschuss parierte Jonas Neffin gegen Edwin Tropmann (15.). Gerade als die Gastgeber im Spiel angekommen waren, erzielten die Gäste den Führungstreffer: Pierre Preto setzte Timo Kose in Szene, dessen Abschluss Jerry Kuhn zunächst abwehren konnte. Im Rückraum hatte sich jedoch Korbinian Schütz freigespielt, der vor dem Tor cool blieb und zum 0:1 traf (18.). Um eine Antwort bemüht, rannten die Roten Teufel nochmal an und wurden belohnt: Nach einem Schuss von Henri Kanninen verpasste Zach Kaiser den Ausgleich, doch Jordan Hickmott drückte die Scheibe über die Linie (20.). Auch nach VAR-Prüfung blieb der Treffer bestehen. Marius Erk kam wenig später sogar noch zur Möglichkeit, das Spiel komplett zu drehen, scheiterte jedoch am glänzend reagierenden Jonas Neffin (20.).

Im zweiten Durchgang machten die Roten Teufel da weiter, wo sie aufgehört hatten, und drängten auf den zweiten Treffer. Nach fast fünf gespielten Minuten fasste sich Bode Wilde aus der Distanz ein Herz, Jordan Hickmott stand goldrichtig und fälschte unhaltbar zum 2:1 ab (25.). Kurz darauf kamen auch die Eisbären zu ihrer ersten großen Gelegenheit im zweiten Drittel, doch Jerry Kuhn parierte gegen Corey Trivino (29.). Was folgen sollte, waren die ereignisreichsten Minuten der Partie: Durch eine Strafe gegen Jordan Hickmott geschwächt, erspielte sich der ECN einen Konter, den Parker Bowles sauber zum 3:1 abschloss (30.). Kurz nach dem Tor ließ sich jedoch Edwin Tropmann zu einem Foulspiel hinreißen und musste ebenfalls zwei Minuten zusehen. In doppelter Unterzahl stellte Corey Trivino schnell auf 3:2 (31.), ehe er nur 51 Sekunden später die einfache Unterzahl ebenfalls ausnutzte und mit diesem Doppelschlag ausglich (32.). Das Spiel wurde hitziger, woraufhin erst Kevin Slezak (33.) und dann auf der Gegenseite Taylor Vause (34.) den jeweiligen Führungstreffer für ihre Farben verpassten. Erneut drängten die Roten Teufel zur Pause hin auf das nächste Tor: Taylor Vause verfehlte das Tor knapp (38.), und Marius Erk fälschte einen Pass von Bode Wilde ab, womit er Jonas Neffin zu einer weiteren Parade zwang (39.). Der Bad Nauheimer Druck wurde wie schon im ersten Durchgang spät belohnt, als Parker Bowles und Jordan Hickmott die Scheibe zu Zach Kaiser brachten, der vorbei an Jonas Neffin in die Mitte zog und das Spielgerät über die Torlinie drückte (40.).

Auch im letzten Drittel legten die Teufel furios los. In Überzahl versuchten sich zunächst Kevin Orendorz (43.) und Brent Aubin (44.), ehe Jonas Neffin gegen Parker Bowles und Henri Kanninen retten musste (45.). Einen weiteren Bowles-Abschluss blockte er ebenfalls, und Luigi Calce scheiterte im Nachschuss an einem Regensburger Verteidiger (46.). Nun unter Zeitdruck mussten die Eisbären riskanter und offensiver agieren, und so schlug wieder einmal die Stunde des Jerry Kuhn. Nahezu minütlich war der EC-Goalie gegen die Angreifer aus der Oberpfalz gefordert, so auch in Minute 48, als er gegen Kevin Slezak parierte. Auch gegen Yuma Grimm behielt er die Oberhand (52.), woraufhin Taylor Vause den fünften Treffer und damit die Vorentscheidung nur knapp verpasste (53.). Noch immer lastete Dauerdruck auf der EC-Defensive, der sie aber gewachsen schien. Marc El-Sayed zwang auf der Gegenseite Jonas Neffin zu einer Parade mit dem Schoner (54.), Verteidiger Lua Niehus warf sich kurz darauf in einen Regensburger Abschluss und verhinderte Schlimmeres (57.). Die entscheidende Szene war wieder Zach Kaiser vorbehalten: Einen Penaltyschuss, der wegen Hakens ausgesprochen wurde, verwandelte der gebürtige Kanadier als Gefoulter selbst und eiskalt zum lautstark umjubelten 5:3. Weiterhin warfen sich die EC-Verteidiger unter dem tosenden Applaus der rund 2.500 Fans im CKS in jeden Schuss, Patrick Seifert blockte einen knallharten Abschluss des Schweden Olle Liss sogar schmerzhaft mit dem Rücken (58.). Aus der Distanz setzte jedoch Eisbären-Topscorer Jakob Weber nach und traf zum 4:5-Anschluss aus Sicht der Gäste (58.). Die verbleibenden zwei Minuten, in denen zwei Empty-Net-Tore der Roten Teufel nicht zählten (einmal umstritten wegen Icing, einmal aufgrund eines Abseits), überstanden die Kurstädter – auch, weil Jerry Kuhn erst gegen Corey Trivino (59.) und dann gegen Kevin Slezak (60.) schlussendlich den Sieg vor einer tollen Kulisse, die als siebter Mann von der Tribüne aus agierte, rettete.

Die Stimmen zum Spiel

Erstmals nach zehn sieglosen Spielen waren die Roten Teufel damit wieder erfolgreich. „Der Sieg kam über harte Arbeit. Die Jungs haben umgesetzt, was wir in den letzten Tagen trainiert haben. Sie haben einen Riesen-Charakter gezeigt, auch wegen des Supports der Fans“, freute sich EC-Headcoach Marc Vorderbrüggen nach der Partie. Eisbären-Trainer Ville Hämäläinen hingegen ärgerte sich vor allem über den letzten Gegentreffer seines Teams: „Das fünfte Tor war viel zu einfach, das hat uns das Spiel gekostet. Es war eine enge Partie, wir wollten eine gute Leistung zeigen und mal was ausprobieren, aber es hat nicht gereicht“, so der Finne.

EC Bad Nauheim – Eisbären Regensburg 5:4 (1:1; 3:2; 1:1)
Tore:
0:1 (17:01) Korbinian Schütz (Timo Kose, Constantin Ontl)
1:1 (19:16) Jordan Hickmott (Zach Kaiser, Henri Kanninen)
2:1 (24:01) Jordan Hickmott (Bode Wilde, Henri Kanninen) PP1
3:1 (29:35) Parker Bowles (Taylor Vause, Bode Wilde) SH1
3:2 (30:15) Corey Trivino (Olle Liss, Jakob Weber) PP2
3:3 (31:06) Corey Trivino (Yuma Grimm, Ryon Moser) PP1
4:3 (39:45) Zach Kaiser (Parker Bowles, Jordan Hickmott)
5:3 (56:46) Zach Kaiser PS
5:4 (57:44) Jakob Weber (Moritz Köttstorfer, Kevin Slezak) 6-5
Strafen: ECN 8 / EBR 8
Zuschauer: 2.453

Aufstellungen:
EC Bad Nauheim: Jerry Kuhn (Niklas Lunemann ) / Marius Erk, Bode Wilde, Edwin Tropmann, Patrick Seifert , Lua Niehus, Garret Pruden, Tjark Kölsch, / Parker Bowles, Taylor Vause, Zach Kaiser, Kevin Orendorz. Henri Kanninen, Jordan Hickmott, Julian Lautenschlager, Marc El-Sayed, Brent Aubin, Rik Gaidel, Pascal Steck, Luigi Calce,

Eisbären Regensburg: Jonas Neffin (Fabio Marx) / Andre Bühler, Sean Giles, Jakob Weber, Xaver Trippmann, Korbinian Schütz, Sandro Mayr, Moritz Köttstorfer ,/ Kevin Slezak, Yuma Grimm, Olle Liss, Ryon Moser, Corey Trivino, David Morley, Pierre Preto, Timo Kose, Costantin Ontl, Aleandro Angaran, Nikola Gajovsky, Christoph Schmidt

Schiedsrichter: HSR: Seedo  Janssen, Sebastian Lehmann / LSR: David Tanko, Tobias Treitl