EC-Express rollt weiter – Überragender Taylor Vause sorgt für die Entscheidung

Der EC-Express rollt und rollt und rollt – und zwar mit Volldampf und in die richtige Richtung. Beim 3:2 (2:2, 0:0, 1:0)-Sieg gegen starke Ravensburg Towerstars gelingt der fünfte Sieg in Folge. 2211 Fans im Colonel-Knight-Stadion bejubeln den nächsten Dreier, der hart erkämpft war gegen einen Gast, der mit Charlie Sarault, Dennis Pfaffengut und Julian Eichinger aus verschiedenen Gründen auf drei Stammkräfte verzichten musste. „Und dennoch“, sagte Harry Lange nach dem Krimi, „hat man gesehen, welche Tiefe der Kader der Ravensburger hat. Am Ende war es ein Sieg der Leidenschaft, aber wir hatten in der Schlussphase auch das Glück auf unserer Seite.“ Beim EC fehlten wie schon am Freitag Kevin Niedenz, Pascal Steck (beide für die Kölner Haie im Einsatz) und der nach wie vor verletzte Robin van Calster.

Das erste Drittel, es war eine wilde Achterbahn-Fahrt. Beide Teams voll auf Offensive eingestellt und so gab es reihenweise beste Chancen hüben wie drüben – und vier Tore. Den Anfang machte Daniel Schwaiger, der mit einem verdeckten Schuss aus der Distanz zum 0:1 in der dritten Minute traf. Nur 17 Sekunden später gab es die Antwort der Hausherren. David Cerny tankte sich auf der linken Seite durch und bediente mit einem Zucker-Pass Jerry Pollastrone, der Routinier vollendete zum 1:1. Die Freude währte exakt 33 Sekunden. Robbie Czarnik, aktuell der erfolgreichste Scorer im Team der Towerstars, nutzte eine unübersichtliche Situation zur erneuten Führung.

Danach ging die Post ab. Die Roten Teufel gaben Vollgas, die Towerstars mussten in dieser furiosen Nauheimer Phase dreimal auf die Strafbank. Gleich das erste Powerplay brachte das 2:2 durch Mick Köhler, der einen Abpraller verwertete. Der EC machte mächtig Druck, vor allem Jerry Pollastrone und Taylor Vause beeindruckten mit Zug zum Tor. Die Gäste überstanden mit viel Einsatz und dem nötigen Quäntchen Glück diese Phase und kamen dann selbst zu einem Überzahlspiel. Tobias Wörle musste runter, aber die Lange-Truppe überzeugte wie so oft in den letzten Spielen mit hervorragendem Unterzahlspiel. So ging es nach einem turbulenten wie rasanten ersten Abschnitt mit dem Remis in die Pause.

Zum zweiten Abschnitt wechselten die Towerstars den Keeper. Für den angeschlagenen Jonas Langmann kam Jonas Stettmer. Der 21jährige blieb in diesem Drittel genauso ohne Gegentreffer wie sein Pendant Felix Bick. Das lag zum einen daran, dass die Teams nun mehr Wert auf die Defensive legten und glasklare Chancen nicht notiert werden konnten. Zudem gab es keine Strafzeiten in einem weiterhin schnellen wie sehenswerten Duell.

Mit einem Paukenschlag begann das letzte Drittel. Bad Nauheim gewann ein Bully vor dem eigenen Tor, und dann ging alles blitzschnell. Huba Sekesi bediente mit einem Chip-Pass Taylor Vause und der Kanadier krönte seine Top-Leistung. Er startete blitzschnell durch und ließ Jonas Stettmer mit einem harten wie platzierten Schuss keine Chance. Der EC führte erstmals in dieser spannenden Partie und verteidigte diese mit unbändiger Leidenschaft. Die Oberschwaben warfen ab der 50. Minute alles nach vorne, holten erwartungsgemäß ihren Keeper kurz vor dem Ende vom Eis und brachten trotz zahlreicher Versuche den Puck nicht mehr am aufmerksamen Felix Bick vorbei.

EC Bad Nauheim: Bick – Schmidt, Erk, Köhler, Sekesi, Wachter, Seifert, Hafenrichter – Wörle, Coffman, Hickmott, Pollastrone, Vause, Herrmann, Pauli, El-Sayed, Körner, Cerny, Bartuli.

Trainer: Harry Lange.

Ravensburg Towerstars: Langmann (ab 21. Minute Stettmer) – Granz, Ketterer, Dronia, Sezemsky, Gnyp, Schwaiger – Dietz, MacDonald, Czarnik, Feigl, Hadraschek, Hessler, Herr, Calce,  Drothen, Gorgenländer, Latta.

Trainer: Tim Kehler.

Tore: 0:1 (2:31) Schwaiger (Herr, Calce), 1:1 (2:48) Pollastrone (Cerny, Seifert), 1:2 (3:21) Czarnik (Sezemsky, Hessler), 2:2 (10:53) Köhler (Hickmott, Pollastrone – 5:4), 3:2 (40:54) Vause (Sekesi).

Schiedsrichter: Brill/Lajoie. – Linienrichter: Klijberg/Borger.

Strafminuten: Bad Nauheim 2, Ravensburg 6.

Zuschauer: 2211.

Schüsse: 31:32.

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Foto: Chuc.de