EC-Siegesserie gerissen – 2:3 gegen Lausitzer Füchse – Extralob für Babulis und Tropmann

Die tolle Serie mit fünf Siegen in Serie ist gerissen. Mit 2:3 (1:2, 1:1, 0:0) verloren unsere Roten Teufel in der DEL2 am Freitagabend gegen die Lausitzer Füchse. Zwei Powerplay-Gegentore, eins davon in doppelter Unterzahl, waren letztlich entscheidend. „Meine Mannschaft hat absoluten Willen gezeigt, aber es geht nicht immer. Es hat sich ein bisschen angefühlt, als ob wir gegen zwei Mannschaften gespielt hätten“, sagte EC-Coach Harry Lange, der damit auf die Verteilung der Strafzeiten anspielte: der EC kassierte in der fairen Partie gleich 16 Strafminuten, der Gast acht. Gleichwohl räumte Lange ein: „Im ersten Drittel waren wir etwas zu pomadig, zu schlampig. Am Schluss haben wir noch einmal alles versucht, aber das Glück war nicht auf unserer Seite. Ich hoffe, dass wir nächstes Mal wieder mehr Fünf-gegen-fünf spielen.“ 

Sonderlob gab es vom Coach für Torhüter Rihards Babulis und den jungen Edwin Tropmann. Keeper Babulis  feierte mit einem prima Spiel sein Debüt vor heimischer Kulisse, der erst 17 Jahre alte Tropmann bestritt sein erstes Profispiel überhaupt und zeigte eine starke Leistung.

Vor dem Anpfiff wurde Felix Bick von Geschäftsführer Andreas Ortwein für sein 250. Pflichtspiel im Trikot der Roten Teufel ausgezeichnet, das der Torwart vor einer Woche beim 2:0-Sieg in Bayreuth absolviert hatte – beim dritten Shutout dieser Saison für den (noch) 29-Jährigen. Ohne Verteidiger Kevin Schmidt, Pascal Steck, Kevin Niedenz und Robin van Calster gingen die Gastgeber ins Match gegen die Ostdeutschen. Sein Debüt feierte der Kölner Förderlizenzspieler Edwin Tropmann, der unter der Woche lizenziert worden war.

Die Füchse aus der Oberlausitz profitieren von der engen Kooperation mit den Eisbären Berlin. Bestes Beispiel: Lewis Zerter-Gossage, ein robuster Deutsch-Kanadier, der vom finanzstarken DEL-Kooperationspartner aus der Hauptstadt verpflichtet und sofort per Leihe nach Weißwasser weitergereicht wurde, um in der DEL2 Spielpraxis zu sammeln. In fünf Einsätzen gelangen ihm gleich sieben Scorer-Punkte. Die lange Fahrt in die Wetterau konnte der 1,88 Meter große Stürmer allerdings verletzungsbedingt nicht antreten. Ebenso fehlte nach wie vor Steve Hanusch, der Verteidiger fällt mit einer hartnäckigen Handverletzung weiterhin aus. Mit Maximilian Heim und Louis Anders (nach überstandener Gehirnerschütterung) kehrten dagegen zwei Cracks zurück ins Lineup.

Das Lausitzer Tor hütete Kristian Hufsky. Trainer Petteri Väkiparta verzichtete auf den nachverpflichteten finnischen Goalie Ville Kolppanen und brachte alle vier Kontingent-Profis in der Offensive. Zwischen den Bad Nauheimer Pfosten stand Rihards Babulis, der zu seinem zweiten Starteinsatz kam. Bereits nach 17 Sekunden musste der junge Deutsch-Lette gegen Clarke Breitkreuz parieren sowie kurz darauf gegen Eric Valentin.

Machtlos war Babulis in der fünften Minute beim verdeckten Handgelenkschuss von Roope Mäkitalo. Die frühe Führung für die Sachsen, die in der Anfangsphase einen Tick agiler wirkten. Aber die Roten Teufel arbeiteten sich ins Spiel. Das erste Powerplay nutzte Taylor Vause zum Ausgleich (10.), der Kanadier fälschte einen Schuss von Jordan Hickmott entscheidend ab. Bei weiteren Gelegenheiten im Doppelpack (15./Erk und Pauli sowie 17./Körner und El-Sayed) verpasste der EC den zweiten Treffer.

Als eine Strafe gegen Philipp Wachter angezeigt wurde, klärte Babulis mit einem Riesen-Save gegen Mäkitalo und Baßler (19.). Dann wanderte auch Christoph Körner in die „Kühlbox“. Die 5:3-Überzahl verwertete erneut Mäkitalo 19 Sekunden vor der Pausensirene zum 1:2.

Der zweite Durchgang begann wieder mit Aufgaben für Keeper Babulis, der einen von Breitkreuz abgefälschten Schuss (21.) abwehrte und sich auch gegen Adams Blueliner (22.) auf dem Posten zeigte. Bad Nauheims Youngster Edwin Tropmann trat erstmals in der 29. Minute in Erscheinung. Der 17-Jährige zog von der blauen Linie ab, aber Fabian Herrmann brachte den Puck im zweimaligen Nachschuss nicht im Netz unter. Als Tropmann dann auf das „Sünderbänkchen“ wanderte, schoss Baßler über das leere Tor – viel Glück in dieser Szene für die Roten Teufel.

Nachdem Tobias Wörle einen Seifert-Schuss über die Linie stocherte (39.), hofften die Rot-Weißen mit dem Ausgleich in die Kabine zu gehen. Erneut wanderte jedoch mit Jerry Pollastrone ein Nauheimer auf die Strafbank und drei Sekunden vor Ende des zweiten Drittels brachte Clarke Breitkreuz die Füchse erneut in Führung.

Die Roten Teufel liefen dem Ein-Tor-Rückstand hinterher. Es dauerte bis zur 48. Minute, bis Fabian Herrmann die Scheibe aus kurzer Distanz über die Torlatte bugsierte. Bad Nauheim rannte an: Vause (49.), Coffman (50.), Pollastrone (51.) oder El-Sayed hatten den Ausgleich auf dem Schläger, doch immer hieß die Endstation Kristian Hufsky. Auch als sich die Strafbänke wieder füllten und sich mehr Platz auf dem Eis bot, hielt das Weißwasser-Bollwerk bis zum Schluss – trotz einer Schussbilanz von 17:3 in den letzten 20 Minuten zugunsten der Hausherren.

EC Bad Nauheim: Babulis – Köhler, Sekesi, Wachter, Seifert, Erk, Hafenrichter – Wörle, Coffman, Hickmott, Pollastrone, Vause, Herrmann, Pauli, El-Sayed, Körner, Cerny, Bartuli.

Trainer: Harry Lange.

Lausitzer Füchse: Hufsky – Zauner, Adam, Blumenschein, Wäser, Bednar, Detig – Scheidl, Valentin, Clarke Breitkreuz, Eric Hördler, Garlent, Mäkitalo, Heim, Henritius, Marco Baßler, Handschuh, Anders, Ritter.

Trainer: Petteri Väkiparta.

Tore: 0:1 (04:22) Mäkitalo (Hördler, Garlent), 1:1 (09:34) Vause (Hickmott, Pauli – 5:4), 1:2 (19:41) Mäkitalo (Breitkreuz, Garlent – 5:3), 2:2 (38:41) Wörle (Seifert), 2:3 (39:57) Breitkreuz (Baßler, Garlent – 5:4)

Schiedsrichter: Westrich/Engelmann. – Linienrichter: Fauerbach/Pfeifer.

Strafminuten: Bad Nauheim 16, Lausitzer Füchse 8.

Schüsse: 37:27.

Zuschauer: 2446. 

Foto: Chuc.de

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