EC trifft auf das Spitzen-Trio: Erst in Kaufbeuren – Hessen-Derby gegen Kassel – Dienstag kommt Landshut

Drei Top-Spiele in nur fünf Tagen. Beim Tabellenzweiten in Kaufbeuren (Freitag, 19:30 Uhr) und am Sonntag (18:30 Uhr) zuhause im Hesse-Dderby gegen die drittplatzierten Kassel Huskies stehen unsere Roten Teufel in der DEL2 am Wochenende vor ebenso anspruchsvollen wie spannenden Aufgaben. Fortgesetzt wird das straffe Programm schon am Dienstag (19:30 Uhr), wenn Spitzenreiter EV Landshut im Colonel-Knight-Stadion gastiert und die erste „englische Woche“ dieser Saison für die Rot-Weißen einläutet.

„Fakt ist, es kommen richtig gute Mannschaften auf uns zu. Da werden wir sehen, wo wir stehen“, sagt EC-Trainer Harry Lange vor den Begegnungen mit drei Kontrahenten, die aktuell mächtig „on fire“ sind. Die Vorzeichen deuten auf heiße Duelle hin, zumal auch unsere Jungs mit zuletzt vier Siegen in Serie selbstbewusst auftreten wollen.

Die Personalsituation: Die Kölner Förderlizenzspieler Kevin Niedenz und Robin van Calster fehlen weiterhin verletzungsbedingt. „Alle anderen sind fit. Natürlich müssen wir noch die weiteren Trainingseinheiten abwarten“, ergänzt Lange.

Die beiden Wochenend-Gegner haben sich von Beginn an in der vorderen Tabellenregion eingenistet. Beim ESV Kaufbeuren wirkt der tolle Saisonstart auf den ersten Blick etwas überraschender als bei den Huskies, die von vorneherein als Titelkandidat eingestuft wurden. Aber die Joker aus dem Ostallgäu zelebrieren bis dato effektives und phasenweise begeisterndes Eishockey. Am letzten Sonntag verspielten die Rot-Gelben allerdings einen 4:0-Vorsprung und unterlagen mit 4:6 in Landshut.

Die ehrgeizigen Trainer Marko Raita, ein 42-jähriger Finne der zuletzt beim EV Füssen an der Bande stand und Assistent Daniel Jun haben um die Kanadier Tyler Spurgeon und John Lammers (derzeit bester ESVK-Scorer/12 Punkte) eine homogene Truppe zusammengestellt. Der vom Stürmer zum Verteidiger umgeschulte Alexander Thiel lief 2014/15 ebenfalls fünfmal im Nauheimer Dress auf – seinerzeit per Förderlizenz der Düsseldorfer EG. Der 31-jährige Rechtsschütze ist momentan der zweitbeste Kaufbeurer Scorer (7 Punkte). Ein weiterer Ex-Teufel ist Tomas Schmidt. Der Defender wechselte vor dieser Runde aus der Kurstadt nach Bayern.

Die Statistik seit Einführung der eingleisigen Zweiten Liga zur Saison 1998/99 spricht für die Wertachstädter: In 55 direkten Vergleichen siegte man 30 Mal, 25 Partien entschied der EC zu seinen Gunsten.

Mit Vorfreude blicken die rot-weißen Fans von „Hessens wahrer Liebe“ auf den Sonntag. Zum Eröffnungs-Bully um 18:30 Uhr kreuzt der Derbyrivale aus Kassel mit einer Handvoll ehemaliger Nauheimer Profis am Kurpark auf. Kein Wiedersehen wird es dabei vorerst mit Keeper Philipp Maurer geben, der mit einer Knieverletzung noch mehrere Monate ausfällt. Dafür haben die Huskies mit US-Boy Jake Kielly (Kalamazoo Wings/ECHL) einen Ersatzmann geholt.

Am letzten Wochenende absolvierte der Neuzugang beide Spiele. Der Haken für den ECK: Wenn der 26-Jährige im Tor steht, schmort einer der vier kanadischen Import-Feldspieler (Steven Seigo, Tim McGauley, Jamie Arniel oder Top-Scorer Joel Lowry/bisher 9 Punkte) auf der Tribüne. Shootingstar bei den Schlittenhunden ist nach acht Spieltagen Alec Ahlroth (5 Tore, 3 Vorlagen). Das 21-jährige Stürmertalent und „Rookie des Jahres 2021/22“ in der Oberliga Süd lotste man von den Memmingen Indians an die Fulda.

Der eindeutig formulierte Anspruch der Nordhessen lautet: Aufstieg in die DEL! Umsetzen soll das ambitionierte Vorhaben der neue Trainer Bo Subr. Der Tscheche hatte in der vergangenen Saison mit den Löwen Frankfurt den Aufstieg in die deutsche Beletage geschafft, am Ratsweg allerdings keinen neuen Vertrag erhalten. Am Auestadion nimmt der 42-jährige Coach nun einen erneuten Anlauf. Dazu hat er aus der Mainmetropole mit Max Faber, Tomas Sykora, Darren Mieszkowski und Pierre Preto gleich vier Akteure mitgenommen.

Die sportliche Bilanz in den Spielen Bad Nauheim gegen Kassel seit Einführung der eingleisigen Zweiten Liga 1998/99 zeigt ein Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem die Huskies (noch) um Haaresbreite in Front liegen: In 39 Matches hieß der Sieger 20 Mal ECK, 19 Mal rollten die Roten Teufel das „Derbysieger“-Banner aus.

 

Foto: Chuc.de