EC verliert Kellerduell in Weiden mit 3:5
Mit 3:5 (1:2, 2:2, 0:1) unterlagen die Roten Teufel am heutigen Abend im Duell der Tabellen-Schlusslichter bei den Blue Devils Weiden. Dreimal konnten die EC-Cracks die jeweilige Führung der Weidener ausgleichen, doch am Ende traf Tyler Ward mit einem Empty-Net-Goal in der 60. Minute zum 5:3 und versetzte damit den Teufeln den endgültigen K.O.
Weiden begann zunächst wie die Feuerwehr, was die erste Reihe der Teufel gleich zu einem sehr langen Wechsel zwang. Dabei hatten die Blue Devils durch Mads Larsen auch die erste große Chance. Dann in der 4. Minute ein schneller Konter der Weidener: Luca Gläser stürmte allein auf das Tor zu und versenkte den Puck mit einem präzisen Abschluss. 1:0 für die Blue Devils.
In der 6. Spielminute ergab sich die erste richtig gute Chance für den EC Bad Nauheim: Zach Kaiser stürmte im Zwei-auf-Eins mit Brent Aubin auf das Weidener Tor. Kaiser legte quer, doch Marc Wölfl war zur Stelle und vereitelte die Gelegenheit mit einem starken Save – ein „Big Save“, der die Führung für die Blue Devils festhielt. Die Teufel setzen nach, und dann kam das Puckglück auf ihre Seite: Lugi Calce spielte einen scharfen Pass vor das Tor, und Tommy Muck fälschte die Scheibe vor dem wartenden Parker Bowles unglücklich ins eigene Netz ab. Der Ausgleich für den ECN.
Doch dieser hielt nur knappe zweieinhalb Minuten an: In der 10. Minute zeigten Daniel Bruch und Fabian Voit perfekte Abstimmung. Mit einem schnellen Doppelpass kombinierten sie sich durch das Drittel der Teufel. Die Verteidigung der Hessen war nicht auf der Höhe, und Bruch schloss den Angriff eiskalt ab – die Oberpfälzer waren wieder in Führung. In der 15. Minute hatten die Teufel die beste Chance zum Ausgleich: Nach einem schnellen Konter kam Pascal Steck frei zum Abschluss, aber Marco Wölfl sicherte mit einer starken Parade die Führung der Blue Devils.
Zum Ende des ersten Drittels dann ein starkes Powerplay der Weidener. Sie setzten die Wetterauer mächtig unter Druck und brachten die Scheibe gefährlich vor’s Tor. Einmal zappelte der Puck sogar im Netz, doch die Schiedsrichter entschieden sofort: Kein Tor wegen eines hohen Stocks, was der anschließende Videobeweis belegte. Und so ging es mit nur einem Tor Rückstand in die erste Pause.
In der 22. Spielminute kam es nach Wiederanpfiff dann zu einer schönen Einzelaktion von Bode Wilde. Der EC-Verteidiger mit der Nummer 4 zog konsequent zum Tor und überwand den Weidener Goalie mit einem präzisen Rückhandschuss. Damit stellte der gebürtige Kanadier mit deutschem Pass den Ausgleich zum 2:2 her – ein guter Start für den EC Bad Nauheim in das zweite Drittel. Doch die Weidener antworteten wieder direkt im Gegenzug: Fabian Voit zielte auf’s Tor, traf aber nur den Pfosten, und dazu war Jerry Kuhn noch zur Stelle und zeigte in dieser Szene einen „Big Save”.
Das Spiel ging nun hin und her, beide Teams hatten Szenen auf mehr Zählbares, doch das nächste Tor fiel zunächst auf Seiten der Blue Devils. Luca Gläser zog mit Tempo erneut ins Drittel der Roten Teufel. Die Gäste verteidigten zu zögerlich, und der Weidener Stürmer traf mit einem satten Schuss in den Winkel zum 3:2.
Im Gegenzug kam die Kanninen-Reihe zur nächsten Gelegenheit für die Hessen, doch die Kurstädter verpassten die direkte Antwort. In der 27. Spielminute folgten gleich zwei Strafen für die Blue Devils innerhalb von 23 Sekunden, was dem EC Bad Nauheim die Gelegenheit auf eine doppelte Überzahl bot. Und endlich – das bislang so blasse Powerplay war erfolgreich! Taylor Vause passte auf Henri Kanninen, der mit einem präzisen One-Timer zum 3:3 traf. Die gut 50 Teufel-Fans in der Arena machten sich nun lautstark bemerkbar und feuerten ihr Team an. Die Partie war wieder vollkommen offen, und die Roten Teufel hatten in der Folge gar ein leichtes Übergewicht.
Doch dann, in der 34. Spielminute, konnten sich die Blue Devils in der Angriffszone festsetzen. Die EC-Defensive hatte Schwierigkeiten, sich zu befreien, und Weiden brachte einen Schuss von der blauen Linie auf’s Tor. Erneut stand Luca Gläser goldrichtig, hielt den Schläger rein und traf zur erneuten Führung für die Weidener.
In der 35.Minute hatten die Teufel einen starken Wechsel, und der Pfosten rettete für die Blue Devils. Dass war die große Chance zum Ausgleich für Bad Nauheim. Am Ende blieb es beim 4:3 zur zweiten Pause.
Im letzten Drittel kamen die Roten Teufel mit Druck zurück aus der Kabine und hatten gleich die erste gute Chance durch Kanninen (42.). Doch das Spiel blieb offen: beide Teams versuchen weiterhin, viele Scheiben zum Tor zu bringen. Die nächste gute Gelegenheit folgte dann in der 44. Minute für die Blue Devils, doch Jerry Kuhn war zur Stelle und verhinderte den Treffer mit einer starken Parade. Die nächste gute Gelegenheit hatte dann die Vause-Reihe in der 48.Minute, aber auch sie scheiterte an Marco Wölffl.
Dann die 51.Spielminute: Luigi Calce kassierte eine unnötige Strafe wegen unkorrekter Ausrüstung, nachdem er ohne Helm ins Spielgeschehen eingegriffen hatte. Doch die Teufel überstanden das Unterzahlspiel und hatten sogar durch den auffällig agierenden Henri Kanninen einen gefährlichen Konter. Die Zeit lief jetzt aber gegen die Roten Teufel. Sie kämpften und rackerten zwar, wirkten aber glücklos im gegnerischen Drittel. Adam Mitchell nahm drei Minuten vor dem Ende Jerry Kuhn vom Eis zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Nochmal Druck der Teufel, doch die Blue Devils überstanden diese letzte Situation und konnten sogar durch Ward per Empy-Net zum 5:3-Endstand einnetzen.
Die Stimmen zum Spiel:
„Weiden kam stark heraus und ging verdient in Führung. Im zweiten Drittel haben wir besser gespielt, aber wir waren defensiv nicht nah genug dran bei den Gegentoren. Im letzten Drittel haben wir gekämpft und hatten auch Chancen, aber unterm Strich war es ein verdienter Sieg für Weiden“, so Chef-Coach Adam Mitchell.
„Wir sind gut gestartet, haben ein gutes Spiel gemacht und die Chancen genutzt, die sich uns boten. Mit den Gegentoren war ich nicht zufrieden, da wir dort wieder Fehler gemacht haben. Im letzten Drittel hat Marco Wölfl die entscheidenden Saves gemacht, sodass wir den Sieg einfahren konnten“, sagte Sebastian Buchwieser, Head-Coach der Blue Devils Weiden.
Blue Devils Weiden – EC Bad Nauheim 5:3 (2:1; 2:2; 2:0)
Tore:
1:0 (03:35) Luca Gläser (Maximilian Kolb)
1:1 (07:25) Luigi Calce (Marius Erk)
2:1 (09:43) Daniel Bruch (Florian Voit, Mads Larsen)
2:2 (21:02) Bode Wilde (Jordan Hickmott)
3:2 (27:21) Luca Gläser
3:3 (27:21) Henri Kanninen (Tyler Vause)- PP2
4:3 (33:17) Luca Gläser (Tomas Rubes)
5:3 (59:19) Taylor Ward (Lukas Vantuch)
Strafen: BDW 9 / ECN 11
Zuschauer: 1.781
Aufstellungen:
Blue Devils Weiden: Marco Wölfl (Felix Noack) / Dominik Bohac, Maximilian Kolb, Mads Larsen, Tommy Muck, Dominik Müller, Fabian Ribnitzky, Niklas Länger / Luca Gläser, Lukas Vantuch, Neal Samanski, Tyler Ward, Tomas Rubes, Vladislav Filin, Daniel Bruch, Fabian Voit, Elias Pul, Vincent Schlenker, Tom Schwarz, Constantin Vogt
EC Bad Nauheim: Jerry Kuhn (Niklas Lunemann) / Marius Erk, Bode Wilde, Patrick Seifert, Christopher Fischer, Garret Pruden, Edwin Tropmann, Tjark Kölsch / Parker Bowles, Taylor Vause, Luigi Calce, Pascal Steck, Henri Kanninen, Jordan Hickmott, Kevin Orendorz, Brent Aubin, Julian Lautenschlager, Marc El-Sayed, Rik Gaidel
Schiedsrichter: HSR: Bastia Steingross, Ruben Kapzan / LSR: Matthäus Riemel, Christopher Reitz