Eispiraten kapern das CKS – EC verliert 2:5 gegen Crimmitschau – 250. Spiel für Andy Pauli

Die Eispiraten Crimmitschau sind offenbar nicht der Lieblingsgegner unserer Roten Teufel. 2:5 (0:0, 1:1, 1:4) hieß es am Sonntagabend im Colonel-Knight-Stadion zugunsten der Gäste aus Sachsen. Vor 2223 Zuschauern kassierten die Kurstädter die dritte Niederlage in Serie. „Wenn man beim Stand von 1:1 zwei Breakaways bekommt, ist das mangelnde Konzentration. Heute waren nicht alle Spieler über 60 Minuten bereit. Vielleicht ist vieles zu leicht gegangen in den Phasen, in denen wir die Spiele gewonnen haben. Am Anfang und zu zum Ende der ersten Saisonhälfte war es schlecht, dazwischen gut“, lautete das Statement von Trainer Harry Lange nach der dritten Niederlage in Serie.

„In unserer Situation hat der Sieg natürlich gut getan. Als ich am Morgen gesehen habe, dass wir nur 14 Feldspieler im Line-Up sind, dachte ich, das wird heute ein anderes Level. Aber es haben vom ersten bis zum letzten Mann alle gekämpft, gefightet – und sich an den Gameplan gehalten. Auch nach dem 2:3 sind wir nicht in Panik geraten“, kommentierte Eispiraten-Coach Marian Bazany.

26. Spieltag, Halbzeit in der DEL2. Vor dem Eröffnungs-Bully wurde Andy Pauli von Stadionsprecher Richard Eberhard für sein 250. Spiel im EC-Trikot gewürdigt. EC-Markenbotschafter Thomas Barczikowski überreichte dem „Wühlbüffel“ mit der Nummer 10 ein kleines Präsent. Der Publikumsliebling verkörpert bei jedem Einsatz 100 Prozent rot-weiße Leidenschaft, Kampfgeist, Wille und geht keinem Duell aus dem Weg.

Wie in den letzten Partien fehlten die Verteidiger Kevin Schmidt und Patrick Seifert. Maximilian Glötzl, der am Freitag in Heilbronn sein Saisondebüt im EC-Jersey gefeiert hatte, wurde von Kooperationspartner Kölner Haie zurückbeordert und kam im DEL-Match bei den Straubing Tigers zum Einsatz. Crimmitschaus Trainer Marian Bazany musste im Vergleich zur 1:3-Heimniederlage gegen Aufsteiger Eisbären Regensburg neben den schon länger fehlenden Henri Kanninen, Tamás Kánya, Valentino Weißgerber und Scott Feser auch auf Willy Rudert, Maxim Rausch und Jungstar Filip Reisnecker verzichten.

Überlegen, viel Arbeit, wenig Spielfluss. Gegen dezimierte Westsachen waren die Kurstädter im ersten Durchgang die dominierende Mannschaft, konnten aus der spielerischen Überlegenheit jedoch kein Kapital schlagen. Eispiraten-Keeper Ilya Sharipov war bei den Chancen für Jordan Hickmott (1.), Michael Bartuli (8.) und Tim Coffman (19.) auf dem Posten. Marius Erk (16.) traf den Puck in aussichtsreicher Position nicht richtig.

Auf der anderen Seite parierte EC-Torwart Felix Bick zweimal gegen Patrick Pohl (3.) und nach einem Turnover im eigenen Drittel beim Versuch von Alexis D’Aoust (4.). Auch gegen Timo Gams (4.) und erneut D’Aoust (13.) blieb Bick der Sieger. Das einzige Nauheimer Powerplay verpuffte wirkungslos, und Mathieu Lemay (9.) scheiterte nach einem Break am aufmerksamen Goalie der Gastgeber.

Im zweiten Drittel bewahrte Bick sein Team vor dem Rückstand. Erst parierte er gegen den auffälligen Jasper Lindsten (24.), wenige Sekunden später krachte der nächste Schuss des Finnen an den Pfosten. Glück für die Roten Teufel, die in Folge die Hinausstellung von David Cerny schadlos überstanden und dann erneut auf Bick zählen konnten, der glänzend gegen D’Aoust (29./von Lemay freigespielt) abwehrte.

Als Crimmitschaus Pohl zum zweiten Mal in die „Kühlbox“ wanderte, hofften die EC-Fans auf den Führungstreffer. Kurz nachdem die Strafe des langhaarigen Eispiraten-Angreifers abgelaufen war, zappelte die Hartgummischeibe ins Sharipovs Netz. Coffman erzielte auf Pass von Fabian Herrmann das ersehnte1:0 für die Hausherren. Aber die Ostdeutschen schlugen zurück. Lindsten (38.) markierte mit feiner Einzelleistung den Ausgleich und Pohl hatte Sekunden vor der Sirene die Führung auf dem Schläger, Bick rettete das Remis in Pause.

Auf dem falschen Fuß erwischte Crimmitschau den EC in der Anfangsphase des letzten Abschnitts. Pohl (43.) entwischte den Nauheimer Verteidigern und vollstreckte zum 1:2. Dann fälschte Lucas Böttcher einen Doherty-Schuss ab – 1:3 (45.). Wieder liefen die Roten Teufel einem Rückstand hinterher.

Der Anschlusstreffer von Taylor Vause (48.) weckte noch einmal die Hoffnungen der EC-Anhängerschar. Aber Lindsten (52.) und Pohl (55.), beide mit ihrem jeweils zweiten Tagestreffer, machten den Erfolg der Gäste perfekt.

EC Bad Nauheim: Bick – Köhler, Sekesi, Wörle, Hafenrichter, Erk, Wachter – Herrmann, Coffman, Hickmott, Pollastrone, Vause, Körner, Pauli, Cerny, Niedenz, Steck, El-Sayed, Bartuli.

Trainer: Harry Lange.

Eispiraten Crimmitschau: Sharipov – Scalzo, Doherty, Thomas, Olleff, Walters – Lindsten, Pohl, Gams, Lemay, D’Aoust, Gron, Böttcher, Schietzold, Walsh.

Trainer: Marian Bazany.

Tore: 1:0 (31:10) Coffman (Herrmann, Wörle), 1:1 (37:07) Lindsten (Pohl, Olleff), 1:2 (42:21) Pohl (Lindsten), 1:3 (44:30) Böttcher (Doherty, Thomas), 2:3 (47:54) Vause (Pollastrone), 2:4 (51:52) Lindsten (Gams, Doherty), 2:5 (54:44) Pohl (Gams, Lindsten). 

Schiedsrichter: Neutzer/Naust. – Linienrichter: Pfeifer/Menz.

Strafminuten: Bad Nauheim 2, Crimmitschau 4.

Schüsse: 26:24.

Zuschauer: 2223.

Foto: Chuc.de