Ernüchterung im CKS: Verdiente 2:5-Niederlage gegen Selber Wölfe

Dem Aufschwung vom letzten Wochenende folgte die Ernüchterung: Die Roten Teufel liefern vor immerhin 2605 Fans im Colonel-Knight-Stadion eine enttäuschende Vorstellung und verlieren mit 2:5 (0:1, 2:1, 0:3). „Selb war zweikampfstärker, läuferisch stärker und hat den Sieg klar verdient“, lautete die Bilanz von Harry Lange, der seinem Kollegen Sergej Waßmiller fair gratulierte. Der Coach der Selber Wölfe nahm die lobenden Worte dankend entgegen und freute sich mit den rund 50 Fans aus Selb über den fünften Sieg in Serie.

Beide Trainer ließen ihre Formationen nach den Erfolgen der letzten Spiele unverändert. Selb wirkte von Beginn an sehr selbstbewusst und störte den Spielaufbau der Hausherren energisch. Trska und Schwamberger prüften gleich mal Keeper Lunemann. Die Führung für Gäste fiel in der siebten Minute, die Entstehung aus Sicht des EC in doppelter Hinsicht unglücklich. De Rot-Weißen hatten sich im Drittel der Selber festgesetzt, dann sprang der Puck von der Bande in den Lauf von Kolupaylo. Der verlor zwar das Sprintduell gegen den zurück eilenden Schmidt, aber beim Rettungsversuch des Verteidigers landete die Scheibe genau auf der Kelle des Deutsch-Russen. Der nahm Maß und zirkelte den Puck ins Tordreieck – keine Chance für Lunemann.

Der EC intensivierte danach seine offensiven Bemühungen. Selbs Knackstedt kassierte die erste Hinausstellung, doch bei numerischer Überlegenheit lief nichts zusammen. Es fehlt die letzte Entschlossenheit und der direkte Zug zu Tor. Besser machte es der EC in eigener Unterzahl. Körner musste runter, doch in diesen zwei Minuten ließ der Gastgeber nichts anbrennen. So ging es mit einem 0:1 in die erste Pause. Bei einem Schussverhältnis von 10:2 für die Wölfe klar verdient.

Die Oberfranken durften gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts erneut jubeln. Diesmal spazierte Kolupaylo völlig ungehindert durch die mittlere Zone. Niemand griff den Stürmer an, der nahm das Geschenk dankend an – 0:2! Eine kalte Dusche für die Roten Teufel. Wie gut, dass der 18 Jahre alte Edwin Tropmann das tat, was Harry Lange immer fordert: „Scheibe zum Tor“. Tropmann schlenzte den Puck von der blauen Linie in Richtung Selber Gehäuse. Keeper Bitzer konnte den Puck nicht kontrollieren. Körner schaltete blitzschnell, bediente El-Sayd und der Kapitän traf mit seinem vierten Saisontreffer zum wichtigen 1:2.

Ein Treffer mit Signalwirkung. Fortan zeigte der EC in diesem Drittel ein völlig anderes Gesicht. Der Lohn ließ nicht lange auf sich warten. Über Orendorz kam der Puck zu Schmidt, der es aus der Distanz probierte. Vor Bitzer herrschte viel Verkehr, und so trudelte das Streitobjekt über die Linie. Die Referees gaben das Tor Körner, der möglicherweise noch für eine Richtungsänderung gesorgt hatte. Ab diesem Zeitpunkt ging es hin und her, mit leichten Vorteilen für den EC, der auch die zweite Hinausstellung (diesmal musste Seifert vom Eis) mit großem Einsatz schadlos überstand.  

Es ging in die letzten 20 Minuten. Die Wölfe übernahmen wieder die Kontrolle und nutzten den nächsten Scheibenverlust der Hausherren. Selbs Péter war es, der nach einem Nauheimer Turnover in der 46. Minute aus der Distanz schoss. Wieder war Lunemann die Sicht versperrt, der Puck landete in den Maschen. Danach das Bild, das die Fans in dieser Saison schon einige Male gesehen haben: Der EC lief dem Rückstand hinterher, doch diesmal erfolglos. Körner scheiterte aus kurzer Distanz an Bitzer, mehr war nicht. Einen blitzsauberen Konter vollendete Gelke in der 57. Minute zum 2:4. Harry Lange nahm den Keeper vom Eis, setzte alles auf eine Karte. Selb blieb cool. McNeill traf 69 Sekunden vor dem Ende ins leere Tor zum 2:5-Endstand. Ein Abend zum Vergessen.

EC Bad Nauheim: Lunemann – Erk, Fischer, Kevin Schmidt, Hafenrichter, Seifert, Dersch, Tropmann – Pollastrone, Vause, Lillich, Weiß, Coffman, Hickmott, Orendorz, El-Sayed, Körner, Reiner, Herrmann, Steck.

Trainer: Harry Lange.

Selber Wölfe: Bitzer – Hördler, Gläßl, Trska, Hanusch, Raab, Plauschin, Marusch – Krumnisch, Knackstedt, Miglio, Schwamberger, Vantuch, McNeill, Kolupaylo, Péter, Kains, Dalldush, Gelke, Melnikow.

Trainer: Sergej Waßmiller.

Tore: 0:1 (06:21) Kolupaylo, 0:2 (23:14) Kolupaylo (Hördler), 1:2 (25:27) El-Sayed (Körner, Tropmann), 2:2 (30:06) Körner (Schmidt, Orendorz), 2:3 (45:28) Péter (Kains, Plauschin), 2:4 (56:29) Gelke (McNeill, Hördler), 2:5 (58:51) McNeill (Vantuch – empty net).

Schiedsrichter: Schütz/Voit.

Strafminuten: Bad Nauheim 4, Selb 4.

Zuschauer: 2605.

Schüsse: 24:26.

Foto: Chuc.de