Geführt, gekämpft, verloren!
Die Roten Teufel haben am Ostersamstag in Frankfurt eine ordentliche Leistung gezeigt, lange geführt und dennoch verloren: Die Frankfurter Löwen behalten in einer spannenden und hart umkämpften Partie mit 2:1 (0:1,0:0,2:0) die Oberhand und gewinnen dieses vierte Hessen-Derby dieser Saison. Ausschlaggebend war auch das umständliche Powerplay der Rot-Weißen. „Wer sechs Überzahlspiele nicht nutzt, der darf sich nicht wundern, wenn er am Ende verliert“, bilanzierte Chef-Trainer Harry Lange treffend.
Der ECN konnte in dieser Partie erstmals nach langer Verletzungspause auf Andreas Pauli zurückgreifen, der mit Christoph Körner und David Aslin eine Angriffsreihe bildete. Im Tor stand Felix Bick, als Ersatzkeeper rückte Nicolas Moll für den verletzten Philipp Maurer ins Aufgebot. Wieder dabei war zudem Marvin Ratmann, der am Donnerstag beim Auswärtsspiel in Heilbronn angeschlagen nach nur einem Drittel in der Kabine geblieben war. Die Löwen mussten auf einige Stammkräfte verzichten, brachten aber dennoch drei Blöcke auf das Eis und konnten mit Martin Buchwieser nach überstandener Corona-Erkrankung wieder einen wichtigen Eckpfeiler aufbieten.
Im ersten Abschnitt verbuchten die favorisierten Gastgeber optische Vorteile. Der ECN versuchte es mit einer defensiven Ausrichtung. Da passte es durchaus in das taktische Konzept, dass Stefan Reiter nach feinem Zuspiel von Jamie Arniel in der zehnten Minute zum 0:1 traf. Reiter umkurvte Frankfurts Keeper Patrick Klein und vollendete zur Führung. Die Löwen bemühten sich, drängten auch auf den Ausgleich, aber Felix Bick wirkte hochkonzentriert und seine Vorderleute ebenfalls.
Im zweiten Abschnitt bekamen beide Teams die Gelegenheit, im Powerplay zum Torerfolg zu kommen. Doch in Unterzahl präsentierten sich die Mannschaften von ihrer besten Seite. Ärgerlich aus der Sicht der Roten Teufel dass eine Vier-Minuten-Strafe gegen den Frankfurter Kale Kerbashian ziemlich leichtfertig verschludert wurde. In dieser Phase zwischen der 33. und 37. Minute wirkte Bad Nauheim umständlich, und der Schwede David Aslin fing sich sogar noch wegen einem harten Check eine kleine Strafe ein. Die beste Möglichkeit verbuchte Jamie Arniel (im Spiel 5 gegen 5), der nach einem schnell vorgetragenen Konter alleine auf Patrick Klein zusteuerte, aber der Löwen-Torwart rettete mit einer sehenswerten Parade. Auf der andere Seite behielt Felix Bick gegen Luis Schinko die Oberhand.
Derby-Stimmung kam am Ende des zweiten Drittel auf. Marius Erk und Cason Hohmann, die sich schon zuvor einige kernige Duelle geliefert hatten, gerieten aneinander und mussten jeweils für vier Minuten in die Kühlbox.
Nur 46 Sekunden nach Wiederbeginn traf dann Frankfurts Bester, Stephen MacAulay, mit einem verdeckten Schuss zum Ausgleich. Felix Bick war die Sicht versperrt. Quasi im Gegenzug tauchte Marvin Ratmann vor dem Löwen-Gehäuse auf. Zunächst parierte Patrick Klein, im Nachschuss wurde Ratmann zu Fall gebracht. Das folgende Powerplay konnte der ECN erneut nicht nutzen. Es ging hin und her, Ausgang offen. Löwen-Stürmer Magnus Eisenmenger zielte aus bester Position über das Tor, und dann fiel die Entscheidung. Ärgerlich aus der Sicht der Roten Teufel, die einen vielversprechenden Angriff starteten, aber in einen Konter liefen. Mike Fischer passte quer auf Luis Schinko, der vollendete. Es war die 55. Minute, danach war der ECN alles nach vorne. Zum Ende das Bild, das wir leider seit einigen Spielen kennen: Torwart Felix Bick ging vom Eis, ein sechster Feldspieler kam, aber es sollte nicht sein. Frankfurt behielt knapp mit 2:1 die Oberhand.
Löwen Frankfurt: Klein – Erk, Wood, Sonnenburg, Faber, Stephan – Proft, MacAulay, Mike Mieszkowski, Buchwieser, Kerbashian, Schinko, Darren Mieszkowski, Fischer, Dmitriev, Eisenmenger.
Trainer: Franz David Fritzmeier.
EC Bad Nauheim: Bick – Schmidt, Bettahar, Sekesi, Reinig, Ketter, Glötzl – Ratmann, Tessier, Hohmann, Cabana, Reiter, Arniel, Pauli, Körner, Aslin, Leon Köhler, Cornett, Bruch.
Trainer: Harry Lange.
Tore: 0:1 (9:09) Reiter (Arniel, Ketter), 1:1 (40:46) MacAulay (Wood, Proft), 2:1 (54:49) Schinko (Fischer, Stephan).
Schiedsrichter: Falten/Westrich. – Linienrichter:Borger/Kontny.
Strafminuten: Frankfurt 16, Bad Nauheim 10.