Harry Lange: „Das war ein Schritt in die richtige Richtung“

Spannendes Duell der beiden Vorjahrs-Halbfinalisten: Vor 1749 Fans stand es nach der regulären Spielzeit und der fälligen Overtime 2:2. Im Penaltyschiessen traf nur der Ex-Nauheimer Charlie Sarault, so dass die Ravensburg Towerstars zwei Punkte auf die Habenseite brachten und die Roten Teufel einen hart erkämpften Zähler kassierten. „Ich finde, das war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften“, sagte Ravensburgs Trainer Tim Kehler. Harry Lange atmete tief durch und zeigte sich mit der Leistung seiner Mannschaft einverstanden: „Das war ein Schritt in die richtige Richtung. In Ravensburg ins Penaltyschießen zu gehen, da gibt es Schlimmeres.“

Aus der Sicht der Roten Teufel hatte der Tag nicht gut begonnen. Neben Kevin Schmidt und Kevin Niedenz, die schon am Freitag angeschlagen pausieren mussten, fehlte auch der erkrankte Torwart Nummer 2, Rihards Babulis. Für ihn saß Nicolas Moll auf der Bank. Zudem benötigte der EC-Tross wegen diverser Staus satte sechs Stunden bis nach Ravensburg.

Zum Spielverlauf: Die Partie hatte mit einer erstklassigen Möglichkeit für Tim Coffman begonnen. Der Amerikaner tankte sich von der Seite durch, tauchte alleine vor Jonas Langmann auf, doch der Puck trudelte am Tor vorbei. Eine Top-Chance für die Roten Teufel, die dann dennoch vorlegen konnten in Person von Jerry Pollastrone, der nach einem gewonnenen Bully von Taylor Vause schnell handelte und mit seinem Schuss ins Tordreieck zum 1:0 aus der Sicht des EC traf.

Die Towerstars allerdings zeigten sich unbeeindruckt. Zunächst marschierten Vincent Hessler und Taylor Vause gemeinsam auf die Strafbank. Mick Köhler handelte sich nur 13 Sekunden später die nächste Hinausstellung ein. Für Ravensburg optimal, denn mit vier gegen drei Feldspielern bringen die Towerstars Qualität auf das Eis. Der auffällige Robbie Czarnik verwertete ein Zuspiel von Julian Eichinger direkt zum 1:1. Die Gäste mussten gleich 12 Sekunden danach den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Josh MacDonald marschierte bemerkenswert ungehindert durch das Drittel und überlistete den machtlosen Felix Bick – 2:1.

Der Ex-Nauheimer Charlie Sarault bekam wegen Stockschlag die nächste Strafe. Bad Nauheim spielte das Powerplay gut, doch Jonas Langmann konnte zunächst einen Gegentreffer verhindern und verschob sein Gehäuse in der folgenden Szene offensichtlich – eine Aktion, die unbestraft blieb. Doch die Roten Teufel blieben am Drücker und beendeten eine gelungene Kombination über Marc El-Sayed und Tobias Wörle durch Tim Coffman, der zum Ausgleich traf. Der erste Saisontreffer des Neuzugangs.

Abschnitt Nummer zwei verlief torlos, aber durchaus interessant. Bad Nauheim verbuchte bei einer Strafzeit von Robbie Czarnik in der 26. Minute ordentliche Gelegenheiten, brachte den Puck aber nicht über die Linie. Es ging hin und her, die faire wie kampfbetonte Partie verlief ausgeglichen. Eine überragende Tat von Felix Bick sahen die Fans in der Schlußphase, als der Keeper bei einem Konter gegen Nickolas Latta spektakulär rettete. Auf der anderen Seite versuchte es Jerry Pollastrone mit einem sehenswerten Alleingang, doch im letzten Moment wurde der Routinier von den Ravensburgern gestoppt.

Die Towerstars drängten im letzten Drittel auf die Entscheidung. Der EC konnte sich auf Felix Bick verlassen, der in Minute 53 prima reagierte und das Duell gegen Luigi Calce gewann. Die Roten Teufel verlegten sich auf’s Kontern und bekamen noch eine Powerplay-Chance, die jedoch ungenutzt blieb. So stand es nach 60 Minuten 2:2.

In der Verlängerung gaben die favorisierten Hausherren deutlich den Ton an, doch Felix Bick präsentierte sich in bester Verfassung, und so ging es ins Penaltyschiessen. Bick parierte gegen Robbie Czarnik und Josh MacDonald, aber gegen Charlie Saraults präzisen Schuss war er machtlos. Für den EC traten Jerry Pollastrone, Tobias Wörle und schließlich Taylor Vause an, doch der Puck fand nicht den Weg über die Linie.