Jerry Pollastrone trifft, Andi Pauli verletzt!

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedet sich der VfL Bad Nauheim vor seinen 2188 Zuschauern im Colonel-Knight-Stadion aus dem Jubiläumsjahr 2021. In einer spannenden Partie gewannen die Roten Teufel, die im Retrodress aufliefen, mit 4:3 (0:1;2:1;2:1) durch die Tore von Tobi Wörle (2), Stefan Reiter und Jerry Pollastrone. Jedoch verletzte sich Publikumsliebling Andi Pauli, der heute erst sein Comeback nach schwerer Schnittverletzung zu Saisonbeginn gab. „Für Andi ist das natürlich unglaublich bitter, er arbeitet so hart wie fast niemand hier für den Verein und wir wünschen ihm nur das Beste“, gab Trainer Harry Lange nach dem Spiel auf der Pressekonferenz bekannt. Zum Spiel fand er folgende Worte: „Wir haben schlampig begonnen und diese Fehler hat Weisswasser ausgenutzt. Nach knapp zehn Minuten haben wir dann unsere Beine gefunden. Mit dem Anschlusstreffer waren wir dann besser, dennoch war die Art und Weise wie die Jungs dran geblieben sind, unglaublich. Wir sind sehr froh über den Sieg, auch wenn es sich wegen der Verletzung von Andi Pauli nicht so anfühlt.“ Co-Trainer André Mücke von den Füchsen sagte nach der spannenden Partie: „Es ist extrem bitter für uns, weil wir kurz vor Schluss das Gegentor bekommen. Wir haben das gegen so eine starke Mannschaft aus Bad Nauheim leider nur teilweise hinbekommen, ihr Spiel zu unterbinden“.

Der VfL Bad Nauheim startete denkbar schlecht in die Partie – nicht einmal 90 Sekunden waren gespielt, da nutzte Clarke Breitkreuz einen kapitalen Aufbaufehler des VfL zur 1:0-Führung aus Sicht der Gäste. Es dauerte dann etwas, bis die Roten Teufel sich spielerisch ihre Chancen erarbeiteten. Erst überstand man schadlos ein Unterzahlspiel und kam dann in der 11. Minute nach einem tollen Direktspiel durch Eric Stephan zum Abschluss, den Keeper Hungerecker erneut konnte. Ein erstes Überzahlspiel des VfL blieb im ersten Abschnitt ohne Erfolg.

Das zweite Drittel startete nach wenigen Sekunden mit einem Kracher von Jerry Pollastrone, der eine Direktabnahme aus der Luft nur an die Latte knallte. Mit dem verwehrten Ausgleich nahmen sich beide Teams etwas zurück. Viele Fehlpässe, abgeblockte Schüsse und einige Ungenauigkeiten führten zu wenig Verkehr vor den beiden Toren, doch nach einem Wechselfehler und der resultierenden Strafzeit wurde der VfL Bad Nauheim in der 36. Minute eiskalt erwischt. In Überzahl war es erneut Clark Breitkreuz nach Zuspiel von Hunter Garlent und Roope Mäkitalo, der für die Gäste aus Weisswasser zum 2:0 erhöhen konnte. Nur Sekunden nach dem Gästetreffer wechselten die Füchse ebenfalls unkorrekt, sodass es wieder zu einer Strafzeit kam, die die Roten Teufel zurück in die Partie brachte. Tobi Wörle brachte schlussendlich das Spielgerät nach einer unübersichtlichen Situation im bereits verschobenen Tor unter, sodass der Treffer durch den Videobeweis überprüft wurde. Nach Überprüfung zeigten die Unparteiischen auf den Punkt und der VfL war wieder voll in der Partie. In der 40. Minute belohnten sich die Hausherren erneut durch Tobi Wörle, der einen Abpraller zum 2:2-Ausgleich unterbringen konnte, nachdem Tomas Schmidt und Rückkehrer Andi Pauli aufgelegt hatten. So ging es mit Spannung in den letzten Spielabschnitt.

Im letzten Drittel ging es nochmal richtig zur Sache. Erst parierte Felix Bick mehrfach grandios, und dann ging der VfL nach 45 Minuten erstmals in Führung. Einen klasse vorgetragenen Angriff, den Mick Köhler und Jordan Hickmott vorgelegt hatten, schloss Stefan Reiter im Fallen zur viel umjubelten 3:2-Führung ab. Mit der Führung im Rücken standen alle Zeichen auf Heimsieg, jedoch hatte Richard Mueller mit einem absoluten Sonntagsschuss in den linken Winkel etwas dagegen. Plötzlich stand es 3:3-Unentschieden, als sich Comebacker Andi Pauli nach einem Zusammenprall verletzte und unter „Pauli, Pauli, Pauli“-Rufen der Fans das Eis verlassen musste. Viele stellten sich auf die Overtime ein, aber Jerry Pollastrone startete zum Sololauf, fasste sich ein Herz und schloss präzise zum 4:3 ab. Es war der Schlusspunkt unter eine erneut dramatische Partie!

EC Bad Nauheim: Bick – Kevin Schmidt, Tomas Schmidt, Sekesi, Stephan, Seifert, Dobryskin – Körner, Vause, Keck, Pollastrone, Hickmott, Reiter, Pauli, Wörle, Mick Köhler, van Calster, Herrmann, El-Sayed.

Trainer: Harry Lange.

Lausitzer Füchse: Hungerecker – Baxmann, Carson, Kuschel, Kania, Bednar, Raab, Reiner – Quenneville, Mueller, Garlent, Valentin, Breitkreuz, Mäkitalo, Detig, Döring, Ritter, Visner, Fleischmann, Rentsch.

Trainer: Chris Straube. 

Tore: 0:1 (01:17) Breitkreuz (Valentin), 0:2 (35:25) Breitkreuz (Garlent/Mäkitalo – 5:4), 1:2 (37:20) Wörle (Tomas Schmidt – 5:4), 2:2 (39:10) Wörle (Tomas Schmidt/Pauli), 3:2 (45:28) Reiter (Pollastrone/Mick Köhler), 3:3 (47:05) Richard Mueller (Detig/Döring), 4:3 (57:48) Pollastrone (Sekesi/Hickmott).

Strafminuten: Bad Nauheim 4. Weisswasser 4 + 10 Minuten Disziplinarstrafe Hungerecker.

Schiedsrichter: Janssen/Neutzer. – Linienrichter: Borger/Kyei-Nimako.

Zuschauer: 2188.