Kampf bis zur letzten Sekunde – Die Roten Teufel verlieren in Ravensburg nach großem Fight mit 2:4

Das war wieder Spannung bis zur letzten Sekunde! Der EC Bad Nauheim unterliegt mit 2:4 (1:3;1:0;0:1) in Ravensburg vor 2211 Zuschauern, die nun mit 2:1 in der Halbfinalserie in Führung gehen. In einem intensiven und kampfbetonten Spiel trafen für die Roten Teufel Andrej Bires und Jordan Hickmott, die wieder einmal mit Mick Köhler einen schmerzhaften Ausfall kompensieren mussten. Zudem musste Harry Lange auf Leo Hafenrichter verzichten, der sich mit der U-18 Nationalmannschaft auf die Weltmeisterschaft vorbereitet. In der Folge blieben mit Eric Stephan, Joel Messner, Kevin Schmidt und Huba Sekesi lediglich vier Stammverteidiger im Aufgebot des EC Bad Nauheim. In der Offensive konnte Lange mit Andrej Bires und Andi Pauli zwei Rückkehrer begrüßen. Nach der Partie sah Harry Lange ein erstes Drittel „mit zu vielen kleinen Fehlern, die eine Mannschaft wie Ravensburg sich zunutze, macht. Im zweiten Drittel haben wir besser gespielt und sind zurückgekommen. Im letzten Drittel haben wir die Chance verpasst, den Ausgleich zu machen“. Ähnlich sah es Towerstars-Coach Peter Russell „Meine Mannschaft hat ein sehr gutes erstes Drittel mit hohem Tempo gespielt. Im zweiten Abschnitt hat Jonas Langmann uns im Spiel gehalten und im letzten Drittel haben wir wenig zugelassen. Gegen Bad Nauheim ist es sehr schwer zu gewinnen, daher mein vollster Respekt“.

Denkbar ungünstig starteten die Roten Teufel in die Partie – keine drei Minuten waren gespielt, da schloss Vincenz Mayer einen schnell vorgetragenen Angriff der Towerstars per Rückhand ab. Die Scheibe fälschte Kevin Schmidt unglücklich mit dem Schlittschuh ab, sodass Felix Bick im Tor keine Abwehrchance mehr hatte. Dennoch konnten die Männer von Harry Lange nach sechs Minuten zur ersten hochkarätigen Chance kommen, als Stefan Reiter einen Pass der Towerstars abfing und alleine auf Jonas Langmann zusteuerte. Den Abschluss vergab Reiter noch, aber nach einer Strafe gegen David Zucker wegen Beinstellen, nutzten die Roten Teufel gleich ihre erste Überzahl. Nach einem Zuspiel von Fabian Herrmann packte Rückkehrer Andrej Bires den Hammer aus und schloss direkt ab. Sein Schuss aus halbrechter Position knallte in den linken Winkel zum 1:1-Ausgleich.

In einem sehr intensiven ersten Drittel blieb auf beiden Seiten keine Zeit zum Verschnaufen. Erst traf Ravensburg den linken Pfosten, dann hatten die Gastgeber in doppelter Überzahl die Möglichkeit zu erhöhen, nachdem Stefan Reiter und Huba Sekesi jeweils kleine Strafen erhalten hatten. In doppelter Unterzahl konnte Felix Bick zweimal stark parieren, aber gerade als Stefan Reiters Strafe abgelaufen war, fackelte Josh MacDonald nicht lange und stellte wieder auf 2:1 für die Puzzlestädter. Eine weitere Strafe gegen Tobi Wörle überstanden die Roten Teufel schadlos und verbuchten durch Tristan Keck, der ein Zuspiel von Robin van Calster nicht verwerten konnte, eine gute Konterchance. 

Robbie Czarnik erhöhte in der 17. Minute schließlich auf 3:1 für Ravensburg, dessen Schuss ebenfalls abgefälscht war und Bick abermals sich geschlagen geben musste. 

Im zweiten Drittel kamen die Roten Teufel besser aus der Kabine. Erst legte Marc El-Sayed stark auf Robin van Calster auf, der an Jonas Langmann scheiterte. Daraufhin musste Martin Hlozek wegen Haltens am stark aufspielenden Jerry Pollastrone auf die Strafbank. Pollastrone war es auch, der in der folgenden Überzahl den frei stehenden Andrej Bires sah. Bires verpasste die gute Einschussmöglichkeit, aber die Roten Teufel hatten nun mehr von der Partie. Ravensburg verließ sich auf schnelle Umschaltsituationen. Die Kontermöglichkeiten spielten die Oberschwaben jedoch nicht zwingend genug zu Ende. Felix Bick parierte stark nach 30 Minuten, als Fabian Dietz seine Kelle in einen Schuss hielt.

Nach Strafen gegen Alexander Dosch und Andrej Bires ging es im 4-gegen-4 weiter, allerdings verbuchten beide Teams in der Phase wenig Tormöglichkeiten.

Die Roten Teufel drückten immer mehr und erzielten durch Jordan Hickmott den 2:3-Anschluss aus Bad Nauheimer Sicht. Der Schuss des Kanadiers rutschte Langmann zwischen den Beinen durch und überquerte ganz knapp die Torlinie zur Freude der mitgereisten Fans. Damit ging es mit ordentlich Spannung ins letzte Drittel.

Den Rückenwind des Anschlusstreffers nahmen die Roten Teufel mit ins Abschlussdrittel, aber hüben wie drüben erspielten sich beide Mannschaften keine klaren Chancen. Eine weitere 4-gegen-4-Situation war ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt. Die Mannschaft von Harry Lange kämpfte um jeden Meter und kam durch Joel Messner fast zum Ausgleich. Der Verteidiger verzog knapp aus kurzer Distanz. Auf der Gegenseite verpasste Georgiy Saakyan die Vorentscheidung, sodass es bis zum Schluss spannend blieb. Kurz vor Ende ging Lange All in, als er Felix Bick vom Eis holte. 53 Sekunden vor Schluss war die Bahn frei für Pawel Dronia, der ins verwaiste Tor der Roten Teufel zum 4:2-Endstand traf.

Ravensburg Towerstars: Langmann – Dronia, Bettauer, Pfaffengut, Eichinger, Ketterer, Sezemsky, Dosch – Mayer, Czarnik, Zucker, Saakyan, Herr, Sarault, Nickolas Latta, MacDonald, Dietz, Hlozek, Hessler, Louis Latta. 

Trainer: Peter Russell.

EC Bad Nauheim: Bick – Stephan, Messner, Kevin Schmidt, Sekesi, Shevyrin, Dobryskin – Pauli, Pollastrone, Hickmott, Wörle, Keck, Reiter, van Calster, Bires, El-Sayed, Leon Köhler, Herrmann. 

Trainer: Harry Lange.

Tore: 1:0 (02:27) Mayer (Dronia), 1:1 (05:56) Bires (Herrmann/Hickmott – 5:4), 2:1 (11:45) MacDonald (Eichinger/Czarnik – 5:4), 3:1 (16:50) Czarnik (Zucker/Bettauer), 3:2 (36:09) Hickmott, 4:2 (59:07) Dronia (Bettauer/Herr – Empty Net)

Schüsse: 33:26

Strafminuten: Ravensburg 8. Bad Nauheim 10.

Schiedsrichter: Brill/Sicorschi. – Linienrichter: Merk/Sauer. v cb

Zuschauer: 2211.