Klare Niederlage in Rosenheim – Sorge um Marc El-Sayed

Das war nix! Die Roten Teufel verlieren deutlich mit 2:6 bei den Starbulls Rosenheim. Schade für die rund 700 Fans, die größtenteils im Sonderzug angereist waren und ihr Team optisch wie akustisch den Rücken stärkten. „Aktuell sind unsere Fans besser als die Mannschaft“, sagte ein frustrierter Harry Lange nach einer Partie, die sein Team sehr schnell abhaken muss. Der Trainer schaute auch gleich nach vorne: „In der Vergangenheit war es in Bad Nauheim immer so, dass Mannschaft und Fans zusammen gehalten haben. Das wird auch diesmal in dieser sicherlich schwierigen Situation so sein.“

Am Sonntag gibt es die Gelegenheit zur Rehabilitation, dann kommen die Selber Wölfe ins Colonel-Knight-Stadion.

Der EC musste vor dieser Partie einen weiteren personellen Nackenschlag hinnehmen, denn Kevin Orendorz wird wegen einer Unterkörperverletzung cirka zwei Wochen ausfallen. Da auch Christoph Körner frühestens am nächsten Wochenende wieder einsatzfähig sein wird, musste Harry Lange einmal mehr umstellen. Der etatmäßige Verteidiger Paul Reiner rückte in die vierte Angriffsreihe neben Kapitän Marc El-Sayed und Pascal Steck, Für Orendorz stürmte Julian Lautenschlager in der nominell ersten offensiven Formation.

Begonnen hatte die Partie bei prächtiger Stimmung in der ROFA-Arena mit einer frühen Strafzeit gegen die Hausherren. C.J. Stretch wanderte nach einem Foul an Kevin Schmidt nach nur 13 Sekunden auf die Strafbank, aber das Powerplay des EC wirkte verhalten. Rosenheim brachte den Puck aus der Gefahrenzone und traf, als Stretch wieder auf dem Eis stand, zum 1:0. Die Gäste hatten in dieser Szene keine Zuordnung. Tyler McNeely passte auf den völlig frei stehenden Maxi Vollmayer, der zum 1:0 vollendete.

Die Führung spielte Rosenheim in die Karten. Der Aufsteiger zog sich zurück, überließ dem EC das neutrale Drittel und startete gefährliche Konter. Zwar hatten Markus Lillich und Tim Coffman ordentliche Möglichkeiten, aber Rosenheims erfahrener Keeper Tomas Pöpperle fischte diese weg, und die Gastgeber nutzten ihre erste Überzahlsituation. Christopher Fischer musste wegen Stockschlag runter. Die Starbulls machten ordentlich Duck und erhöhten durch den Ex-Nauheimer Stefan Reiter in diesem Powerplay auf 2:0.

„Wir müssen mehr Zweikämpfe gewinnen und uns den Arsch aufreißen“, fand Kapitän Marc El-Sayed in der ersten Pause deutliche Worte.

Mit Schwung startete der EC in den zweiten Abschnitt und erntete dafür auch nach rund acht Minuten den Lohn. Christopher Fischer zog beherzt ab, Julian Lautenschlager hielt die Kelle dazwischen und es stand 1:2 aus der Sicht der Roten Teufel. Die Lange-Schützlinge waren wieder im Spiel, mussten dann aber einen Rückschlag hinnehmen. Nach einem Zweikampf zwischen Alexander Dersch und Sebastian Cimmerman blieb der Starbulls-Stürmer auf dem Eis liegen. Die Unparteiischen schauten sich die Szene per Video an und verhängten gegen den Nauheimer Verteidiger eine große Strafe. Für Dersch war die Partie somit in dieser 29. Minute beendet, der EC stand fünf Minuten in Unterzahl auf dem Eis. Das klappte prima, denn El-Sayed, Weiß, Erk und Co. warfen sich in die Schüsse und überstanden diese kritische Phase.

Es war zu diesem Zeitpunkt alles offen, aber dann schlug Rosenheim zu. Und wieder war es ein Ex-Nauheimer, der in die Rolle des Spielverderbers schlüpfte. Lukas Laub ersprintete sich einen Pass von McNeely und vollendete kaltschnäuzig zum 3:1 für die Hausherren in der 38. Minute. Und exakt 42 Sekunden später lief der EC in den nächsten Konter – Stretch startete durch und markierte das 4:1. Das ging alles viel zu leicht. Und nach diesem Drittel blieb auch noch Marc El-Sayed in der Kabine. Der Kapitän hatte sich bei einem gebockten Schuss verletzt.

Der letzte Abschnitt ist schnell erzählt: Der EC versiebte mehrere Möglichkeiten ziemlich fahrlässig und kassierte innerhalb von 37 Sekunden zwei Gegentreffer durch McNeely und Stretch, wobei McNeely sogar in Unterzahl traf. Fabian Herrmann gelang kurz vor dem Ende noch die Ergebniskorrektur.

Starbulls Rosenheim: Pöpperle – Hanna, Tramm, Kolb, Vollmayer, Möchel, Länger, Feigl – Laub, Stretch, Reiter, Cimmerman, McNeely, Handschuh, Strodel, Streu, Duke, Eckl, Daxelberger, Hauner.

Trainer: Jari Pasanen.

EC Bad Nauheim: Lunemann – Schmidt, Fischer, Erk, Dersch, Seifert, Hafenrichter – Lautenschlager, Coffman, Hickmott, Pollastrone, Raedeke, Gerlach, Lillich, Weiß, Herrmann, Reiner, El-Sayed, Steck.

Trainer: Harry Lange.

Tore: 1:0 (02:35) Vollmayer (McNeely), 2.0 (11:50) Reiter (Vollmayer, Stretch – 5:4), 2:1 (28:08) Lautenschlager (Fischer, Lunemann), 3:1 (37:11) Laub (McNeely), 4:1 (37:53) Stretch (Laub, Vollmayer), 5:1 (51:15) Stretch (4:5), 6:1(51:52) McNeeley (Eckl), 6:2 (57:38) Herrmann (Lautenschlager – 5:4).

Schiedsrichter: Singer/Gossmann. – Linienrichter: Züchner/Ernst.

Strafminuten: Rosenheim 14, Bad Nauheim 6, plus Spieldauer Dersch.

Zuschauer: 4139.

Schüsse: 31:35.