Nov 24, 2024 | News

Knappe Heimniederlage gegen Kaufbeuren – Empty net goal entscheidet Partie

Die Roten Teufel haben ihr heutiges Heimspiel gegen den ESV Kaufbeuren nach großem Kampf knapp verloren. Trotz zahlreicher Chancen für den ECN und dem zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer durch Henri Kanninen entschieden die Joker das Spiel mit 3:1 (1:0/1:0/1:1) für sich. Das entscheidende Tor fiel erst kurz vor Spielende bei gezogenem Bad Nauheimer Goalie ins leere Tor der Hausherren.

Früher Rückstand für die Roten Teufel

Die Kurstädter starteten engagiert in die Partie und kamen in Person von Kevin Orendorz zur ersten Gelegenheit (1.). Nachdem dessen Schuss geblockt worden war, erspielte Jacob Lagacé in dessen zweitem Spiel nach langer Verletzungspause seinen Jokern ihre erste Chance, der Franko-Kanadier fand in der Mitte jedoch keinen Abnehmer für seine scharfe Hereingabe (2.). Zach Kaiser ließ wenig später einen Kaufbeurer Verteidiger stehen und zog ab, doch ESVK-Schlussmann Daniel Fießinger bewahrte sein Team vor dem Rückstand. Verpuffte die gute Anfangsphase der Hausherren ohne etwas Zählbarem, so starteten die Gäste nun ihrerseits in eine erste Drangphase, in der sie sich gleich belohnten: Jere Laaksonen tauchte frei vor Niklas Lunemann auf und ließ dem EC-Goalie quasi mit dem ersten gefährlichen Kaufbeurer Torschuss keine Chance (5.). In einer kurzen Empty-Net-Phase nach angezeigter Strafe gegen unsere Roten Teufel sowie einer Bad Nauheimer Unterzahl durch eine Strafe gegen Julian Lautenschlager drängte Kaufbeuren auf den zweiten Treffer, doch sowohl Lagacé (7.) als auch Alexander Thiel (8.) blieben glücklos. Aus der Distanz versuchte sich Marius Erk am Ausgleichstreffer, Zach Kaiser fälschte die Scheibe noch ab, doch diese verfehlte das ESVK-Tor knapp (11.) Fast im Gegenzug fing Niklas Lunemann einen Schuss von Leon Sivic (11.). Eine der wohl größten Gelegenheiten der Hausherren hatte Edwin Tropmann, der jedoch am Pfosten scheiterte (13.), bevor Pascal Steck seinen Meister in Daniel Fießinger fand (14.). Als sich das Spiel etwas beruhigt hatte, kam es plötzlich zu einer Großchance der Gäste: Topscorer Sami Blomqvist eroberte sich nach einem Stellungsfehler der Roten Teufel die Scheibe und marschierte frei in Richtung EC-Gehäuse, doch Niklas Lunemann war im Eins-gegen-Eins gegen den gebürtigen Schweden mit der Fanghand zur Stelle (19.). Bevor es in die Kabinen ging, bediente Brent Aubin ein letztes Mal Julian Lautenschlager, doch weder dessen Abschluss noch der Abstauberversuch von Pascal Steck wurden belohnt (20.). Insgesamt betrieb die Mannschaft von Headcoach Mike Pellegrims viel Aufwand, jedoch bis zur ersten Pause ohne Ertrag.

Chancen bleiben unbelohnt

Niklas Lunemann musste zu Beginn des zweiten Durchgangs gleich eingreifen, als Dani Bindels aus spitzem Winkel zum Abschluss kam (23.). Etwas später kam Kevin Orendorz zu einer Doppelchance, verpasste den Ausgleich aus der Distanz jedoch zwei Mal knapp (27.). Mitten hinein in ein Bad Nauheimer Aufbäumen schlug schließlich ESVK-Angreifer Leon Sivic zu: Erst ließ er den zweiten Treffer noch liegen, kam aber noch in derselben Minute zu einer zweiten Chance, die er zum 2:0 aus Kaufbeurer Sicht nutzte (29.). Kurz darauf ergab sich die erste Großchance für EC-Topscorer Parker Bowles, doch erneut war an Daniel Fießinger kein Vorbeikommen (30.). In der Folge häuften sich die Angriffe der nun drückenden Kurstädter: Eine Hereingabe von Edwin Tropmann bugsierte jedoch keiner der Teufel über die Linie (31.) und auch Abschlüsse von Zach Kaiser (33.) sowie Marius Erk (34.) fanden nicht den Weg ins Netz. Die Bayern verstanden es besonders in dieser Phase, die Teufel weitestgehend von ihrem Tor wegzuhalten und vor allem zu Fernschüssen zu zwingen. Niklas Lunemann war kurz darauf gegen Sten Fischer zur Stelle und die Teufel konterten, doch auch Julian Lautenschlager ließ seine Chance im Eins-aufeins-Duell mit Daniel Fießinger liegen (36.). Die letzte Chance in diesem Abschnitt für die Roten Teufel hatte Henri Kanninen, der sich im Zusammenspiel mit Jordan Hickmott sehenswert freigespielt hatte, doch der Kaufbeurer Keeper hielt weiterhin die Null (39.). Durch eine Strafe gegen Brent Aubin kamen die Gäste zu einer erneuten Drangphase, doch Sami Blomqvist scheiterte an Niklas Lunemann (40.).

Die Roten Teufel mit viel Scheibenpech

Noch immer in Unterzahl waren es dennoch die Roten Teufel, die im Schlussdurchgang als erste gefährlich wurden, Kevin Orendorz verfehlte im Alleingang nach einem Breakaway das Kaufbeurer Gehäuse jedoch knapp (41.). Auf Zuspiel von Zach Kaiser tauchte wenig später Parker Bowles in guter Abschlussposition auf, doch auch er hatte kein Glück: Der Pfosten bewahrte die Gäste vor dem Anschlusstreffer (44.), ehe Henri Kanninen auf Vorlage von Jordan Hickmott endlich das hart erarbeitete und verdiente Anschlusstor zum 1:2 erzielte. Inzwischen drängten unsere Jungs dauerhaft auf den Ausgleich, der einfach nicht fallen wollte. Edwin Tropmann (46.) und Luigi Calce (47.) ließen weitere Chancen ungenutzt, das Tor der Allgäuer schien wie vernagelt, zudem gesellte sich kein Scheibenglück zu den Aktionen unserer Mannschaft. Es ergaben sich zwangsläufig aber auch Räume für die Gäste, so dass Niklas Lunemann mehrfach eingreifen musste. Erst vereitelte er eine Chance von Joseph Lewis (49.) und kurz darauf von Alexander Thiel (50.). Die anschließende Schlussoffensive der Roten Teufel blieb ebenfalls unbelohnt: Garret Pruden versuchte es aus der zweiten Reihe (56.) und Zach Kaiser aus kurzer Distanz (58.), doch ein um das andere Mal blieb Daniel Fießinger sicher. Daraufhin rannten die Kurstädter mit gezogenem Torhüter an, doch weder Parker Bowles (58.), noch Brent Aubin (59.) gelang der Ausgleich. Auf der anderen Seite bewahrte Christopher Fischer zunächst seine Mannschaft vor dem 1:3, doch kurz darauf schob Joseph Lewis zum Siegtreffer für die Kaufbeurer ins verwaiste Bad Nauheimer Tor ein (60.).

Stimmen zum Spiel:
„Es war wichtig, dass die Jungs nach dem Sieg gegen Kassel die Köpfe freikriegen und das haben sie ordentlich gemacht“, freut sich ESVK-Co-Trainer Andreas Becherer, der wie schon am Freitag erneut anstelle des erkrankten Daniel Jun an der Bande stand. Bad Nauheim, so Becherer, habe im Spiel gegen Dresden deutlich besser agiert als zuvor. „In den ersten Minuten sind sie besser rausgekommen“, räumt er ein. Im zweiten Drittel habe seine Mannschaft „um den Ausgleich gebettelt, aber zum richtigen Zeitpunkt das 2:0 erzielt“. Bei Teufel-Coach Mike Pellegrims überwiegt unterdessen die Enttäuschung: „Über vierzig Minuten haben wir es gut gemacht“, bewertet er die Leistung seiner Mannschaft. „Es ist nach wie vor ein Prozess, den wir durchlaufen müssen“, so der Deutsch-Belgier. „Wir werden das Spiel analysieren, damit wir in Selb wieder punkten.“

EC Bad Nauheim – ESV Kaufbeuren 1:3 (0:1; 0:1; 1:1)
Tore:
0:1 (04:26) Jere Laaksonen (Jamal Watson, Sami Blomqvist)
0:2 (28:21) Leon Sivic (Quirin Bader, Marvin Feigl)
1:2 (44:32) Henri Kanninen (Jordan Hickmott)
1:3 (59:36) Joseph Lewis (Sami Blomqvist) ENG
Strafen: ECN 6 / ESV 0
Zuschauer: 2.133

Aufstellungen:
EC Bad Nauheim: Niklas Lunemann (Jerry Kuhn) / Christopher Fischer, Edwin Tropmann, Marius Erk, Bode Wilde, Patrick Seifert, Garret Pruden, Tjark Kölsch / Pascal Steck, Julian Lautenschlager, Brent Aubin, Kevin Orendorz, Henri Kanninen, Jordan Hickmott, Parker Bowles, Taylor Vause, Zach Kaiser, Luigi Calce, Marc El-Sayed, Rik Gaidel

ESV Kaufbeuren: Daniel Fießinger (Michael Karg) / Simon Schütz, Alexander Thiel, Fabian Koziol, Jamal Watson, Dieter Orendorz, Sten Fischer / Sami Blomqvist, Jere Laaksonen, Joseph Lewis, Samir Kharboutli, Nolan Yaremko, Nick Maul, Dani Binders, Jacob Lagacé, Colby McAuley, Quirin Bader, Leon Sivic, Marvin Feigl

Schiedsrichter: HSR: Seedo Janssen, Thorsten Lajoie / LSR: Jan Lamberger, Moritz Bösl