Lange-Team gastiert in Krefeld – Sonntag kommt Heilbronn

Wer dabei war, wird wieder an die zahllosen Gänsehaut-Momente denken. In 13 Bussen mit über 700 Fans machte der EC den 23. Oktober 2022 zum spektakulären Sonntag-Familienausflug mit i-Tüpfelchen. In Krefeld triumphierten die Roten Teufel mit 4:1 und feierten im Stadion und auf der Autobahn eine rauschende Party. Am Freitag (19:30 Uhr) ist es wieder so weit: Gelb-Schwarz gegen Rot-Weiß, das ewig junge Traditionsduell läutet am 39. Spieltag in der YAYLA-Arena das finale Saisonviertel in der DEL2 ein. Am Sonntag (18:30 Uhr) gastieren die Heilbronner Falken im Colonel-Knight-Stadion.

Im Lager der Roten Teufel herrscht nach zuletzt zwei Siegen gegen Landshut und in Selb gute Stimmung. „Wir müssen 60 Minuten konzentriert spielen“, sagt Harry Lange vor dem vierten Vergleich mit dem DEL-Absteiger. Personell wird sich wahrscheinlich nichts ändern. Die Förderlizenzspieler Robin van Calster und Pascal Steck, beim 4:2 in Selb mit jeweils einem Treffer beteiligt, sind wieder dabei. Ob der zuletzt verletzt fehlende Verteidiger Philipp Wachter mittun kann, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Klar ist, dass Marc El-Sayed (er feierte gestern Geburtstag) weiterhin ausfallen wird.

5:6 nach Verlängerung, 4:1, 4:1 – sieben von neun Punkten haben die Kurstädter bislang gegen den einstigen Bundesliga-Rivalen gesammelt. Nach dem Abstieg in die Zweite Liga rangiert der Deutsche Meister von 2003 im Januar 2023 punktgleich mit dem EC (62 Zähler) auf dem fünften Tabellenplatz. Allerdings haben die Seidenstädter (39) bereits ein Spiel mehr absolviert. Auf dem Eis wartete der mit starken Einzelkönnern bestückte Kader mit wechselhaften Ergebnissen auf.

Am Rande der Bande entpuppten sich die Pinguine dagegen als konstanter Schlagzeilen-Lieferant. Die Headlines im Ticker: Frühe Trennung vom schwedischen Trainer Leif Strömberg, Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Peter Draisaitl als Nachfolger, Rückkehr von Boris Blank als Assistenzcoach, Installation von Adrian Grygiel als Teammanager, Ausstieg von „Alleinherrscher“ Sergey Saveljev, Einstieg der Unternehmensgruppe KineCon als neuer Hauptgesellschafter, Beförderung von Peter Draisaitl zum Sportdirektor, Beförderung von Boris Blank zum Cheftrainer, neuer Assistent wird Herbert Hohenberger. Nach wie vor oberstes Ziel aller Restrukturierungsmaßnahmen: Die sofortige DEL-Rückkehr!

Am Dienstag unterlagen die Krefelder vor heimischem Publikum den Ravensburg Towerstars mit 2:4. Weil die Gäste aus Baden-Württemberg auf dem Weg an den Niederrhein zweimal im Staustanden, konnte die Begegnung erst verspätet beginnen. Als (vorerst) letzte Transaktion auf dem Spielersektor holten die Westdeutschen mit Victor Knaub einen „Mann fürs Grobe“ vom Süd-Oberligisten EV Füssen. Der 26-jährige Deutsch-Kanadier kommt mit einer Plus-/Minus-Statistik von +15 vom Altmeister aus dem Allgäu an die Westparkstraße.

7:2, 2:5 – drei aus sechs: Die Bad Nauheimer Punkte-Ausbeute gegen Heilbronn liegt nach zwei direkten Duellen bei 50 Prozent. Die Falken, aktuell Vorletzter mit 42 Zählern, haben bereits Trainerwechsel hinter sich. Für den Ende Dezember geschassten Jason Morgan übernahm Martin Jiranek, der wiederum erst vor wenigen Wochen Ex-Nationalspieler Christoph Schubert als Assistenzcoach beerbt hatte. „Wir mussten einen neuen Impuls setzen, um der sportlichen Talfahrt entgegenzuwirken“, sagte Geschäftsführer Marco Merz auf der Falken-Homepage.

Die nachverpflichteten River Rymsha und Ex-Teufel Freddy Cabana konnten noch nicht zur nachhaltigen Trendwende beitragen. Dennoch ist Pre-Playoff-Position zehn bei neun Punkten Rückstand für die Käthchenstädter noch in Reichweite. Die gute Nachricht: Judd Blackwater hat kürzlich überraschend sein Comeback gefeiert. Beim kanadischen Stürmer war nach zwei schweren Verletzungen im Saisonverlauf schon über ein mögliches Karriereende spekuliert worden. Die schlechte Nachricht: Kenney Morrison, ein Eckpfeiler in der Defensive, fällt mit einer Oberkörperverletzung voraussichtlich noch drei Wochen lang aus.

Foto: Chuc.de