Leidenschaft und Kampf – aber kein Happy-End!

Dramatik im CKS: Die Roten Teufel gleichen in der 56. Minute durch Taylor Vause aus, kassieren aber zwei Minuten und zwei Sekunden vor dem Ende das entscheidende Gegentor gegen den ESV Kaufbeuren zum Endstand von 2:3 (1:0, 0:2, 1:1) vor 1946 Fans. „Wir haben im ersten und letzten Drittel richtig, richtig gut gespielt. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben gegen einen starken Gegner alles gegeben. Es ist bitter, wenn man nach so einer Leistung ohne Punkte da steht. Aber der Kampf um Platz sechs geht weiter“, sagte Trainer Harry Lange nach der spannenden wie temporeichen Partie. Sein Kollege Marko Raita sprach von einem „Happy-End“ und war natürlich sehr zufrieden.

Zum Spiel zwischen dem Sechsten und dem Zweiten: Harry Lange hatte aufgrund der Personalprobleme taktisch umgestellt. Mick Köhler wurde von der Abwehr nach vorne beordert und spielte Center zwischen Luis Üffing und Pascal Steck. Neuzugang Grayson Pawlenchuk bildete eine Reihe mit Taylor Vause und Christoph Körner.

Die Partie begann optimal für den EC, denn schon nach 105 Sekunden landete der Puck im Netz des ESV Kaufbeuren. Ein schnell vorgetragener Konter endete über Fabian Hermann und Jordan Hickmott bei Tim Coffman, der im Nachschuss das 1:0 erzielte. Riesenjubel auf den Rängen, aber die Referees überprüften die Korrektheit des Treffers per Video. Doch es gab offenbar keinen Zweifel, das Tor zählte. Diese Führung gab den Roten Teufeln sichtlich Selbstvertrauen. Schnörkellos wurden die Angriffe vorgetragen. Jordan Hickmott und Kevin Schmidt hatten jeweils Treffer Nummer zwei auf dem Schläger, aber Daniel Fießinger im Gehäuse der Allgäuer zeigte seine Qualitäten. Auf der anderen Seite glänzte auch Felix Bick, und so blieb es nach ansehnlichen ersten 20 Minuten beim 1:0.

Kaufbeuren ergriff im zweiten Abschnitt die Initiative und setzte der EC unter Druck. Bis zum Powerbreak wehrten die Rot-Weißen die Angriffe ab, aber just nach dieser Unterbrechung nutzte der ESV eine kleine Unachtsamkeit. Nicolas Appendino war zur Stelle und verwertete eine schlauen Pass von Tyler Spurgeon zum Ausgleich. Die Hausherren, angetrieben von den lautstarken Fans, kamen dann nach einem Wechselfehler in Unterzahl und zur besten Chance in dieser Phase. Tim Coffman startete durch, aber seinen Rückhandschuss parierte Fießinger. Und die nächste Chance nutzte der Tabellenzweite eiskalt. Einen unnötigen Scheibenverlust nutzte Markus Schweiger zum 2:1 aus der Sicht der Allgäuer.

Der EC kämpfte verbissen und mit Leidenschaft um den Ausgleich, erspielte sich im letzten Drittel einige Chancen. Grayson Pawlenchuk, der einen guten Einstand feierte,  tauchte bei numerischer Überlegenheit vor Fießinger auf, scheiterte aber am Keeper. Als die Strafzeit für Alexander Thiel zu Ende ging, startete der EC einen schnellen Gegenangriff. Ausgangspunkt war Mick Köhler, der auf Pawlenchuk passte. Der bediente Taylor Vause, und der Mittelstürmer vollendete aus vollem Lauf zum 2:2. Das CKS stand Kopf. Doch die kalte Dusche folgte wenig später. Joseph Lewis nutzte  entschlossen die Chance zum 2:3. Danach nahm Trainer Harry Lange seinen Keeper vom Eis, aber alle Bemühungen brachten nichts mehr.

Dennoch: Das Publikum verabschiedete das Team mit viel Applaus und Sprechchören. Das kommende Wochenende wird möglicherweise entscheidend für die direkte Qualifikation zu den Playoffs. Am Freitag gastiert Freiburg in Bad Nauheim. Am Sonntag fährt der EC mit über 700 Fans nach Landshut.

EC Bad Nauheim: Bick – Schmidt, Sekesi, Erk, Hafenrichter, Wachter, Seifert – Pawlenchuk, Vause, Körner, Herrmann, Coffman, Hickmott, Üffing, Köhler, Steck, Pauli, Cerny, Bartuli.
Trainer: Harry Lange.

ESV Kaufbeuren: Fießinger – Appendino, Thiel, Echtler, van der Linde, Orendorz, Bidoul – Krauß, Spurgeon, Lehtonen, Schweiger, Lagacé, Gorcik, Lillich, Laaksonen, Lewis, Hops, Thomas, Oswald.

Trainer: Marko Raita.

Tore: 1:0 (01:45) Coffman (Herrmann, Hickmott), 1:1 (30:27) Appendino (Spurgeon, Lacacé), 1:2 (38:43) Schweiger (Thomas, Oswald), 2:2 (55:32) Vause (Pawlenchuk, Köhler), 2:3 (57:58) Lewis (Echtler, Lillich).

Schiedsrichter: Apel/Lajoie. – Linienrichter: Tanko/Merten.

Strafminuten: Bad Nauheim 6, Kaufbeuren 6.

Schüsse: 26:24.

Zuschauer: 1946.

Foto: Chuc.de