Letztes Drittel kostet Punkte in Crimmitschau
Am vorletzten Spieltag der DEL2-Saison haben die Roten Teufel einen durchaus möglichen Auswärtssieg in Crimmitschau verpasst. Nach der bitteren 2:3 (2:0/0:0/0:3)-Niederlage steht fest, dass der ECN mit einem Auswärtsspiel in die Pre-Playoffs starten wird. Mögliche Gegner sind die Lausitzer Füchse oder die Blue Devils Weiden. Das entscheidet sich am Sonntag, wenn der EC zu Hause im CKS die Füchse zum letzten Hauptrundenspiel erwartet.

Blitzschnell und gnadenlos effizient
Die Roten Teufel, für die erstmals Vincent Grunewald auflief, erwischten einen optimalen Start in die Partie und machten das auch sofort auf der Anzeigetafel bemerkbar: Tim Coffman bediente Julian Lautenschlager, dem vor dem Eispiraten-Gehäuse viel Zeit gelassen wurde. Der EC-Angreifer behielt die Übersicht, legte quer zu Jordan Hickmott, der trocken ins verwaiste Tor einschoss (2. Minute). Zweimal geriet der ECN in der Folge in Unterzahl, da sich Luigi Calce jeweils zu einem Beinstellen hatte hinreißen lassen. Beide Strafzeiten überstand das Pellegrims-Team souverän. Brenzlig wurde es aber bei Vincent Saponaris Lattenkracher, der genau zwischen die beiden Powerplays der Gastgeber fiel (12.).
Dann war Tim Coffman hellwach und eroberte das Spielgerät, brachte es aber nicht im Tor unter – Oleg Shilin rettete in höchster Not (17.). Kurz darauf war es dann so weit: Brent Aubin ließ Jerkko Rämö stehen, und legte frei vor Shilin quer zu Parker Bowles, der die Scheibe zum 0:2 über die Linie drückte (18.). Auf der Gegenseite kam wiederum Goldhelm Colin Smith zu einer Großchance mit viel Platz im Slot, setzte das Hartgummi aber knapp über den Kasten (19.).
Im ersten Durchgang bestraften die Teufel das brotlose Offensivspiel der Hausherren eiskalt und erspielten sich so die Führung zum zweiten Drittel, in das sie mit einem Mann mehr starteten.
Torloser zweiter Durchgang
Das anfängliche Powerplay blieb zwar unbelohnt, doch kurz darauf prüfte EC-Angreifer Coffman erneut den Crimmitschauer Goalie (23.). Eine gute Chance auf den Anschlusstreffer ergab sich unmittelbar danach für Mirko Sacher, für den der Winkel aber zu spitz wurde, nachdem ihn Brent Aubin abgedrängt hatte (24.). Nach dem Powerbreak bediente Topscorer Bowles den eingelaufenen Marius Erk, dessen Schuss in der Hintermannschaft der Eispiraten hängen blieb (30.). Diese übernahmen die Hausherren wieder das Ruder und nahmen Kurs auf den Anschlusstreffer, den die Roten Teufel mit disziplinierter Abwehrarbeit zu verhindern wussten. Nach einer Strafe gegen den meckernden Goldhelm der Westsachsen kam Aubin zu einem weiteren Abschluss, den Shilin vereitelte (38.). Crimmitschau ließ danach eine Kontermöglichkeit ungenutzt (39.). Garret Pruden geriet mit Colin Smith aneinander und der zweite Abschnitt endete mit einer Rudelbildung samt anschließendem Gesprächsbedarf zwischen den Unparteiischen und den Mannschaftskapitänen.
Slapstick-Tor sorgt für EPC-Sieg
Daraus resultierte eine fünfminütige Strafe samt Spieldauer gegen Smith sowie zwei Minuten plus zehn gegen Teufel-Angreifer Lautenschlager. Der Schlussdurchgang begann also in Gleichzahl und die Eispiraten schlugen sofort zu: Corey Mackin steckte durch zu Mirko Sacher, der zum Anschlusstreffer einschoss (41.). Den zweiten Crimmitschauer Treffer verhinderte Marius Erk per Hechtsprung (50.), ehe Pascal Steck die Chance zum 1:3 ausließ (52.). Weiterhin lag das Ausgleichstor in der Luft. Ladislav Zikmund war es dann, der Jerry Kuhn aus der Drehung mit dem fälligen Treffer zum 2:2 überwand (53.). Auch in der Folge stand der EC-Goalie im Fokus, denn Thomas Reichel stocherte die Scheibe vor das Bad Nauheimer Gehäuse. Kuhn erwischte die Scheibe ungünstig und das Spielgerät rutschte über die Torlinie (55.). Kurz vor Schluss musste sich Coffman erneut Oleg Shilin geschlagen geben (58.), woraufhin unser Team auf den dritten Treffer drängte. Doch trotz Timeout und Empty-Net blieb es bei einer knappen 2:3-Niederlage bei den Westsachsen.
Die Stimmen zum Spiel
Jussi Tuores, Headcoach Eispiraten Crimmitschau: „Nauheim war heiß in letzter Zeit, das war uns bewusst. Wir haben anfangs viel weggegeben, kein gutes Puck-Management gezeigt und zu viele Chancen zugelassen. Am Ende konnten wir das Spiel drehen und die Punkte holen, demnächst müssen wir aber wieder von Anfang an voll dabei sein.“
Mike Pellegrims, Headcoach EC Bad Nauheim: „Crimmitschau hat uns gezeigt, dass ein Spiel 60 und nicht 40 Minuten dauert. Sie sind eine andere Mannschaft als bei unserem letzten Aufeinandertreffen, haben gekämpft bis zur letzten Minute und so den Sieg eingefahren. Wir hingegen haben zu viele Turnovers zugelassen und uns am Ende zu sehr auf unserem Vorsprung ausgeruht. Man muss Gas geben bis letzte Sekunde und das haben wir einfach nicht gemacht.“
Tore:
0:1 (01:49) Hickmott (Lautenschlager, Coffman)
0:2 (17:35) Bowles (Aubin, Vause)
1:2 (40:37) Sacher (Mackin)
2:2 (52:28) Zikmund (Shevyrin, Walsh)
3:2 (54:25) Reichel (Saponari, Zikmund)
Strafen: EPC 11 + 20 (Smith) / ECN 8 + 10 (Lautenschlager)
Zuschauer: 2.774
Eispiraten Crimmitschau: Shilin (Mnich) / Sacher, Scalzo, Walsh, Kreutzer, Thomas, Rämö, Schmidt / Wagner, Shevyrin, Lutz, Smith, Mackin, Feser, Saponari, Reichel, Zikmund, Böttcher, Michel.
EC Bad Nauheim: Kuhn (Lunemann) / Erk, Tropmann, Pruden, Kaisler, Seifert, Grunewald / Lautenschlager, Coffman, Hickmott, Bowles, Vause, Aubin, Steck, Koziol, Calce, Kölsch, El-Sayed, Gaidel.
Schiedsrichter: HSR: Seedo Janssen, John-Darren Laudan / LSR: Alexander Pletzer, Simon Hintermeier.