Mach’s gut, „Obba Richard“

​Wir sind traurig. Die Bad Nauheimer Eishockey-Familie hat einen sehr besonderen Menschen verloren. Am 6. November ist Richard Dallwitz, den alle liebevoll „Obba Richard“ genannt haben, im Alter von 92 Jahren im Kreise seiner Familie verstorben. Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt seiner Ehefrau Kätha, den Kindern Doris, Reiner, Dieter, Lothar, den Schwiegertöchtern Claudia, Anja, Ursula sowie den Enkeln und Ur-Enkeln.

Noch am vergangenen Freitag, als der EC Bad Nauheim sein Heimspiel gegen die Lausitzer Füchse bestritt, stand Richard Dallwitz dort, wo er am liebsten stand. Hinter der Plexiglasscheibe, im Innenraum des Colonel-Knight-Stadions. Er beobachtete aufmerksam das Spiel seiner Roten Teufel, für die sein Herz schlug. Er betreute wie immer in den letzten 30 Jahren die Schiedsrichter, versorgte die Referees mit Getränken, Obst, kleinen Snacks und seiner stets guten Laune.

Nach dem Spiel ging er die Treppen hoch in die Geschäftsstelle, brachte die Quittungen der Schiedsrichter. Einen Weg, den er in dieser langen, langen Zeit wohl sicherlich mehr als 1000mal gegangen ist.

„Obba Richard“ war eine Institution. Liebenswert, freundlich, korrekt, humorvoll. Er umarmte gerne die Menschen, die mit ihm zusammen die Spieltage bestritten. Er strahlte Wärme aus, selbst in den eisigen Wintermonaten.

Er hat sie noch erlebt, diese unglaublichen Minustemperaturen im Colonel-Knight-Stadion. 1960 zog es ihn ins Eisstadion, damals noch ohne Dach und ohne Plexiglas. Der Assenheimer war Feuer und Flamme, ein treuer Fan. Mitte der 60er Jahre betreute er die Nachwuchsmannschaft, in der sein Sohn Reiner spielte. Trainer war Willi Winkes, eine Nauheimer Legende. 1970 begann seine Zeit als Ordner, ehrenamtlich, natürlich. Seine Frau Kätha teilte die Leidenschaft für das Eishockey in Bad Nauheim und saß 20 Jahre an der Kasse. Richard Dallwitz wurde zum Dauerbrenner, wurde Anfang der 90er Jahre zum Betreuer, guten Freund und Begleiter der Schiedsrichter. Er erledigte seinen Job mit Begeisterung und Fingerspitzengefühl.

In den letzten Monaten wurde der Gang ins Eisstadion, seinem Lieblingsort, nicht leichter. Sein Sohn Reiner begleitete den Papa. Denn vom Eishockey lassen wollte er nicht.

Die große Bad Nauheimer Eishockey-Gemeinde verneigt sich vor Richard Dallwitz und seinem einzigartigen Lebenswerk. Wir werden ihn niemals vergessen.

Mach’s gut, „Obba Richard“. Ruhe in Frieden.