Matchwinner Huba Sekesi

„HUBA, HUBA, HUBA“, schallte es noch minutenlang nach Schlusssirene durch das weite Rund des Colonel-Knight-Stadions. Nur Minuten zuvor hatte Huba Sekesi mit einem Tor des Willens den EC Bad Nauheim mit 2:1 in Führung gebracht, die die Hausherren auch nicht mehr abgaben. In einer spannenden und rasanten Partie gegen die Mannschaft der Stunde aus Freiburg, die zuvor in neun Spielen achtmal als Sieger vom Eis gegangen waren, kämpften die Roten Teufel unermüdlich und belohnten sich im letzten Heimspiel vor Weihnachten mit einem unter dem Strich verdienten 2:1 (1:0,0:0,1:1)-Sieg. Beim Debüt von Patrick Seifert, der nach langer Verletzungspause erstmals im Trikot der Roten Teufel auflief, waren es Jerry Pollastrone und Huba Sekesi, die mit ihren Toren den Einstand des schon im Sommer verpflichteten Ex-DEL Profi versüßten.

Harry Lange fand sichtlich erleichtert nach der Partie folgende Worte: „Wir wissen, dass es in dieser Liga schwer ist zu gewinnen, umso glücklicher bin ich, dass wir heute gewonnen haben. Im ersten Drittel haben wir dominant gespielt, sind auch in Führung gegangen. Im zweiten Drittel haben wir dann die Powerplay-Situationen nicht genutzt, und im letzten Abschnitt haben wir dann erst den Ausgleich kassiert. Da haben wir uns nicht clever angestellt, so dass es zu dieser 3-gegen-5-Situation kommt. Dann stand alles auf Messers Schneide, das hätte auch nach hinten losgehen können.“ Sein Gegenüber Robert Hoffmann sah „ein super enges und geiles Spiel von beiden Mannschaften. Zu Beginn haben wir uns schwer getan und waren mit dem einen Gegentor gut bedient. Im zweiten Drittel haben wir dann vieles besser gemacht und zum Schluss war alles drinnen, und dann fällt noch das Tor für Bad Nauheim“.

Gleich von Beginn an waren die Roten Teufel im Angriffsmodus, nach zwei Minuten verpassten Vause und Sekesi binnen weniger Sekunden zweimal den Abpraller, so dass der erste Torschrei verwehrt blieb. Die ersten zehn Minuten spielten nur die Hausherren des EC Bad Nauheim auf das Tor von Patrik Cerveny, der direkt einiges zu tun hatte. Weiterhin druckvoll agierten die Roten Teufel in Überzahl, nachdem Nikolas Linsenmaier wegen Stockschlags auf die Strafbank musste. Der EC machte quasi alles richtig, nur ein Tor sollte nicht fallen. Bis 42 Sekunden vor Pausensirene, als Jerry Pollastrone aus spitzem Winkel zum hochverdienten 1:0 traf. Beinahe hätte der EHC im Gegenzug noch ausgeglichen, doch mit der 1:0-Führung ging es in die erste Drittelpause.

Auch nach der Pause spielten die Roten Teufel zielstrebig in Richtung des Freiburger Gehäuses, allerdings war die Schlagzahl der Möglichkeiten nicht mehr so stark getaktet wie im ersten Drittel. Die beste Chance konnte Patrick Seifert, der zum ersten Mal nach seiner langen Verletzung für den EC auf dem Eis stand, in der 27. Minute verbuchen, als ein toller Pass aus der eigenen Hälfte vor den Füßen des Neuzugangs landete. Im 1-gegen-1-Duell behielt aber Freiburgs Patrik Cerveny die Oberhand. In der Folge gab es auf beiden Seiten kleine Strafen, die beide Teams nicht zu ihren Gunsten nutzen konnten. In der 30. Minute setzte Tristan Keck nach einem tollen Zuspiel von Kevin Schmidt per Lupfer aus kurzer Distanz den Puck genau auf die Latte – Cerveny im Freiburger Tor hätte wohl nur das Nachsehen gehabt. Die Gäste von hatten ihre beste Möglichkeit, als Marc El-Sayed auf der Strafbank saß – in einer unübersichtlichen Situation lag der Puck frei vor dem Tor von Felix Bick, doch mit vereinten Kräften wehrten die Bad Nauheimer den Ausgleich ab. Mit der Schlusssirene gerieten Kevin Schmidt und Jordan George aneinander, mit der Folge, dass beide Teams in Unterzahl ins letzte Drittel starteten.

Diese 4-gegen-4-Situation konnten beide Teams nicht nutzen, doch nach 44 Minuten musste erst Jordan Hickmott wegen Hakens auf die Strafbank. Keine Minute später war es Stefan Reiter, der sich wegen Stockschlags dazu gesellen musste. Diese Entscheidung führte zu einer 3-gegen-5-Situation, die Freiburg eiskalt durch Liam Finlay ausnutzte. In einer von Spannung geprägten Schlussphase wollten die Roten Teufel den Siegtreffer unbedingt erzwingen  – und es gelang! Mit einer absoluten Willensleistung bugsierte Huba Sekesi den Puck vier Minuten vor Schluss unter die Latte zum viel umjubelten 2:1. Die Roten Teufel ließen sich auch danach nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und fuhren einen über die gesamte Spielzeit verdienten 2:1-Heimsieg ein.

EC Bad Nauheim: Bick – Kevin Schmidt, Tomas Schmidt, Sekesi, Stephan, Seifert, Dobryskin – Wörle, Vause, Keck, Pollastrone, Hickmott, Mick Köhler, Steck, El-Sayed, Reiter, Leon Köhler, Herrmann, Bartuli.

Trainer: Harry Lange. 

EHC Freiburg: Cerveny – Zernikel, Pageau, Danner, Brückmann, Neher, Pokorny – Linsenmaier, George, Allen, Finley, Wittfoth, McLellan, Tschwanow, Makuzi, Kiefersauer, Trinkberger.

Trainer: Robert Hoffmann. 

Tore: 1:0 (19:18) Pollastrone (Hickmott/Kevin Schmidt), 1:1 (45:16) Finlay (Pageau/Wittfoth – 5:3), 2:1 (55:12) Sekesi.

Strafminuten: Bad Nauheim 8. Freiburg 10.

Schiedsrichter: Klein/Schmidt. – Linienrichter: Borger/Kyei-Nimako.

Zuschauer: 1625.