Matchwinner Jordan Hickmott: EC mit 4:3-Auftaktsieg in Villach
Villach, früher Sonntagabend, wolkenloser Himmel, um 18:30 Uhr immer noch 29 Grad Celsius vor der Stadthalle. Drinnen, in der gut gekühlten Eisarena, gibt der EC Bad Nauheim nach einer intensiven Trainingscampwoche im knapp 50 Kilometer entfernten Ferlach sein Testspiel-Debüt in der neuen Saison 2023/24. Der DEL2-Vizemeister gewinnt beim österreichischen Erstligisten vor 1500 Zuschauern mit 4:3 (0:1, 3:1, 0:1/1:0). Großes Dankeschön an rund 30 Fans aus Hessen, die unser Team in der idyllischen Urlaubsregion nahe der slowenischen Grenze angefeuert haben.
Im qualitativ hochwertigen Kader der blau-weißen Adler, die in der multinationalen win2day ICE Hockey League zuletzt im Playoff-Viertelfinale am Lokalrivalen aus Klagenfurt gescheitert waren, stehen fünf Kanadier, ein US-Amerikaner, zwei Austro-Kanadier, ein Kanadier mit kroatischen Wurzeln und zwei slowenische Nationalspieler. Ihre Premiere hatten die Kärntner am Donnerstag gegen das US-Universitätsteam der Yale Bulldogs mit 3:6 verloren.
Alle Mann an Bord bei den Roten Teufeln, die mit ursprünglich 24 Cracks auf dem Spielberichtsbogen und auf der Torwart-Position mit Niklas Lunemann starteten. Der angeschlagene Kevin Orendorz blieb nach dem Warmup in der Kabine, Förderlizenz-Akteur Rik Gaidel rückte an die Stelle des Ex-Freiburgers. Eine Vorsichtsmaßnahme von Harry Lange nach sechs schweißtreibenden Trainingstagen.
Markus Lillich (6. Minute) bot sich die erste große Chance für unsere Mannschaft, doch der Neuzugang vom ESV Kaufbeuren scheiterte am US-Boy Jean-Philippe Lamoureux (feierte seinen 39. Geburtstag) im VSV-Kasten. Dann traf Marco Richter (10.) zur Führung der Draustädter – begleitet von Nauheimer Protesten, die den Puck vorher im Fangnetz wähnten. Das erste EC-Powerplay vor der Pausensirene blieb ohne Ertrag.
Starker Vortrag der Rot-Weißen im zweiten Drittel. Daniel Weiß (26.), Markus Lillich (32.) und Tim Coffman (37.) schossen einen 3:1-Vorsprung heraus. Lunemann zeigte sich bei den Villacher Gelegenheiten aufmerksam, auch wenn 21-Jährige den Anschlusstreffer durch John Hughes (39.) nicht vereiteln konnte.
Im Schlussdurchgang markierte Elias Wallenta (50.) den Ausgleich. Bad Nauheim verpasste es, aus einer Überzahlsituation Kapital zu schlagen. Es ging in die fünfminütige Verlängerung, in der wiederum der VSV ein Vier-gegen-drei-Powerplay (Strafzeit Taylor Vause) nicht nutzte. Im Gegenteil, zum EC-Matchwinner avancierte 122 Sekunden vor dem Ende Jordan Hickmott.
„Auswärtssieg, Auswärtssieg“, skandierten die EC-Anhänger, während das Heimpublikum Jerry Pollastrone feierte, der von 2018 bis 2021 bei den Adlern unter Vertrag stand.
EC Villacher SV: Lamoureux (30. Swette) – Wetzl, MacPherson, Lindner, Bruckner, Steiner, Wall – Richter, Rauchenwald, Hughes, Rebernig, Hancock, Luciani, Sabolic, Maxa, Benjamin Lanzinger, Wallenta, Tomazevic, Florian Lanzinger, Geifes.
Trainer: Rob Daum.
EC Bad Nauheim: Lunemann – Kevin Schmidt, Dersch, Reiner, Fischer, Erk, Lachmann, Seifert, Hafenrichter, Grasmik – Pollastrone, El-Sayed, Körner, Lillich, Vause, Gaidel, Lautenschlager, Weiß, Hickmott, Herrmann, Coffman, Steck.
Trainer: Harry Lange.
Tore: 1:0 (09:34) Richter (Luciani), 1:1 (25:42) Weiß (Hickmott), 1:2 (31:29) Lillich (Vause), 1:3 (36:16) Coffman (Erk), 2:3 (38:22) Hughes (Rebernig, Rauchenwald), 3:3 (49:59) Wallenta (Maxa, Benjamin Lanzinger), 3:4 (62:58) Hickmott (4:4)
Strafminuten: Villach 4, Bad Nauheim 4.
Zuschauer: 1500.