Mensch Meier! Überragender Keeper sichert den Roten Teufeln drei wertvolle Punkte

Dieser Familien-Ausflug in rot und weiß hat sich einmal mehr gelohnt: rund 300 Fans der Roten Teufel waren in sechs Bussen nach Regensburg gefahren und feierten dort gemeinsam mit dem Team einen hart erkämpften 4:3 (1:1,2:0,1:2)-Auswärtssieg. Kein Grund für Trainer Harry Lange, nach dem einmal mehr spannenden Match und den drei wertvollen Punkte das hohe Loblied anzustimmen: „Man hat gesehen, dass wir uns mit der Regensburger Spielweise schwer tun. Am Ende war es ein glücklicher Sieg, den man auch so einordnen kann: Maxi Meier 4, Regensburg 3.“ Was der Coach damit sagen wollte, war klar, denn Keeper Maxi Meier verdiente sich mit einer hervorragenden Leistung die Bestnote.

Entsprechend mit Sprechhören gefeiert wurde der Torwart von den Fans, die in Regensburg die Mannschaft lautstark unterstützen und auch optisch zum wiederholten Mal eine Glanzleistung „ablieferten“. Die Choreo mit dem riesigen Teufel und der Zahl 1946 sah super aus. Zudem ergaben die roten Ponchos ein wunderbares Bild, und der Banner „Der Teufel treibt und durchs Land“ war einmal mehr gelungen. Großen Dank dafür!

Zum Spiel: Das erste Drittel lässt sich in drei Worten zusammen fassen: unterhaltsam, schnell, chancenreich. Es ging verheißungsvoll los für die Roten Teufel, denn Markus Lillich kam schon in der zweiten Minute in eine prima Position, sein Schuss landete aber neben dem Regensburger Gehäuse. Alex Dersch handelte sich dann die erste Strafe ein. Die Eisbären setzten sich im Drittel des EC fest, doch Maxi Meier und seine engagierten Vorderleute kamen recht gut durch diese Phase.

Auf der anderen Seite erwischte es Corey Trivino. Der Stürmer hatte kaum auf der Strafbank Platz genommen, da erzielte Kevin Odendorz auf Zuspiel von Taylor Vause und Kevin Schmidt das 0:1. Nach nur vier Sekunden im Powerplay musste Eisbären Keeper Thomas McCollum hinter sich greifen. Bad Nauheim spielte selbstbewusst auf, erarbeitete sich einige Chancen, Regensburg konterte schnell. Durch Andrew Schembri, der nach elf Minuten frei vor Meier auftauchte, doch der Torwart behielt die Oberhand. Auch Andrew Yogan scheiterte in ähnlicher Position wenig später am aufmerksamen Meier. Es ging munter weiter. Die nächste Überzahlsituation konnte der EC nicht nutzen, doch Jerry Pollstrone hatte plötzlich freie Schussbahn, erwischte den Puck aber nicht, und so blieb es bei der knappen Führung.

Regensburg startete dann zum Endspurt in diesem furiosen ersten Abschnitt. Die Hauherren setzten sich im Drittel des EC fest und ernteten dann den Lohn. Schembri stand goldrichtig, hielt die Kelle nach Zuspiel von Lukas Heger hin und jubelte. Aber hatte der Puck die Linie in vollem Umfang überquert? Nach Ansicht der Videobilder war klar, das angezeigte Tor war berechtigt. 1:1 in der 19. Minute. Dabei blieb es bis zur ersten Pause. Das Schussverhältnis von 16:18 dokumentierte, wie offensiv beide Teams in diesen ersten 20 Minuten agiert hatten.

Völlig kurios verlief der Mittelabschnitt. Regensburg drückte gewaltig auf das Gaspedal, schnürte den EC zeitweise ein, dominierte das Spiel und brachte dennoch keinen Treffer zustande. Das lag vor allem am großartigen Maxi Meier im Tor des ECN, der zahlreiche Chancen entschärfte und auch einen Penalty von Andrew Yogan in der 34. Minute glänzend parierte. Die Eisbären wirkten zudem zu verspielt und konnten ihre Überlegenheit nicht in Treffer ummünzen.

Absolut effizient agierten hingegen die Roten Teufel. Bei einem der seltenen Entlastungsangriffe kam der Puck zu Marius Erk. Der Verteidiger fackelte nicht lange und traf entschlossen zum 1:2. Ein Tor aus dem Nichts, aber es sollte noch besser kommen aus der Sicht des EC. Tim Coffman schnappte sich die Scheibe, umkurvte das Gehäuse der Regensburger und traf per Bauerntrick zum 1:3 nach 35 Minuten und 50 Sekunden. Der EC führte zur zweiten Pause mit zwei Treffern – kaum zu glauben angesichts der starken Vorstellung der Gastgeber.

Die Regensburger schöpften wieder Hoffnung, als Trivino nach 44 Minuten das 2:3 erzielte. In Überzahl, Markus Lillich verbüßte eine Strafe. Doch der EC übernahm danach die Initiative und zeigte einmal mehr seine Qualität im Powerplay. Über Kevin Schmidt und Taylor Vause kam der Puck zu Jordan Hickmott. Der Kanadier traf direkt und platziert zum 2:4. Lillich verpasste direkt danach knapp den Kasten der Regensburger und somit auch eine mögliche Vorentscheidung. Stattdessen blieb die Spannung erhalten, weil die Eisbären einen blitzsauber vorgetragenen Angriff mit dem 3:4 beendeten. Nikola Gajovsky stand am Ende einer gelungenen Kombination alleine vor Meier und markierte das 3:4. Es waren noch knapp neun Minuten zu spielen – im Eishockey eine halbe Ewigkeit.

Am Ende wurde es wieder mal und schon fast standesgemäß dramatisch. Die Schiedsrichter schickten in der 59. Minute Christopher Fischer wegen Behinderung vom Eis. Eine harte Entscheidung. Regensburgs Trainer Max Kaltenhauser nahm eine Auszeit und seinen Keeper vom Eis. Mit vier gegen sechs Feldspieler stemmten sich die Roten Teufel gegen den drohenden Ausgleich. Sekunden vor dem Ende kam dann der Puck etwas glücklich zu Yogan, der freie Schussbahn hatte, aber Meier stand erneut goldrichtig und sicherte dem EC drei hart erkämpfte wie wertvolle Punkte.

Eisbären Regensburg: McCollum – Hammond, Heider, Weber, Bühler, Demetz, Flade, Mayr – Divis, Gajovsky, Schwamberger, Yogan, Trivino, Girduckis, Schembri, Heger, Ontl, Slezak, Grimm, Schmidt.

Trainer: Max Kaltenhauser.

EC Bad Nauheim: Meier – Seifert, Dersch, Schmidt, Fischer, Erk, Hafenrichter, Reiner – Orendorz, Coffman, Hickmott, Pollastrone, Vause, Herrmann, Daniel Weiß, Raedeke, Lillich, Steck, El-Sayed, Lindner.

Trainer: Harry Lange.Tore: 0:1 (07:00) Orendorz (Vause, Schmidt, 5:4), 1:1 (18:36) Schembri (Heger, Flade), 1:2 (32:28) Erk (Raedeke), 1:3 (35:50) Coffman (Seifert, Orendorz), 2:3 (43:17) Trivino (Girduckis – 5:4), 2.4 (47:10) Hickmott (Vause, Schmidt – 5:4), 3:4 (51:11) Gajovsky (Divis, Schwamberger).

Schiedsrichter: Polaczek/Singaitis.Linienrichter: Riemel/Reinold.

Strafminuten: Regensburg 6, Bad Nauheim 8.

Zuschauer: 3502.

Schüsse: 43:32.

Hier gibt es die Bilder zum heutigen Tag.