„Es war ein Charaktersieg“, so fasste Trainer Harry Lange den 5:2-Heimerfolg gegen die Selber Wölfe kurz und knapp zusammen, nachdem man trotz eines frühen 0:2-Rückstands die Partie durch Tore von Stefan Reiter (2), Jerry Pollastrone, Mick Köhler und Tristan Keck drehte. „Ich habe den Jungs nach dem Rückstand gesagt, dass wir so weiterspielen. Wir haben keine Sekunde verunsichert gespielt und die Fans hatten ein tolles Gespür für die Mannschaft, sie haben uns weiter nach vorne gepeitscht“, so Lange, der heute auf den angeschlagenen Christoph Körner sowie auf den werdenden Vater Kevin Schmidt verzichten musste. 

Selbs Trainer Herbert Hohenberger sah seine Mannschaft „auf dem richtigen Weg. Wir haben wirklich sehr gut begonnen und Bad Nauheim stark unter Druck gesetzt. Leider haben wir noch zu viele Ups und Downs in unserem Spiel.“

Die Roten Teufel legten gegen die Selber Wölfe einen Fehlstart hin – keine zwei Minuten waren gespielt, als Lukas Vantuch frei stehend vor Felix Bick aus kurzer Distanz zum Abschluss kam und zur 1:0-Führung für die Selber Wölfe traf. Der EC fand keine Reaktion auf den frühen Rückstand und musste nach neun Minuten den zweiten Gegentreffer hinnehmen. In einer 2-gegen-1-Situation legte Lukas Vantuch quer auf Daniel Schwamberger, der zum 0:2 aus Bad Nauheimer Sicht für große Ernüchterung im Colonel-Knight-Stadion sorgte. 

Doch es hätte nach 11 Minuten noch dicker kommen können, als die Selber Wölfe den Innenpfosten trafen. Mit dem Gegenzug kam der EC zurück in die Partie – einen schnell vorgetragenen Angriff konnte Stefan Reiter zum 1:2-Anschlusstreffer nutzen, der die Mannschaft von Harry Lange sichtlich beflügelte. Fortan war deutlich mehr Zug im Spiel der Roten Teufel, und man kam zu einigen guten Gelegenheiten durch Hickmott und Bires. Die Gäste blieben immer wieder brandgefährlich, aber nach 17 Minuten legte Patrick Seifert auf die rechte Seite auf Stefan Reiter, der mit einem trockenen Abschluss ins lange Eck für den 2:2-Ausgleich sorgte. 

Mit dem Wiederbeginn sorgten die Roten Teufel für die erstmalige Führung. Nach einer Strafe gegen Florian Ondruschka, die noch aus dem ersten Drittel resultierte, nutzte der EC die Überzahl in Person von Jerry Pollastrone zur so wichtigen 3:2-Führung. Trotz der Führung machten sich die Roten Teufel durch Ungenauigkeiten in der Offensive selbst das Leben schwer, doch nach 30 Minuten erhöhte Bad Nauheim nach einem starken Antritt von Mick Köhler. 

Köhler kurvte ums Tor der Selber Wölfe herum, brachte die Scheibe vors Tor, wo ein Selber Spieler den Puck durch die Beine von Michael Bitzer abfälschte. Mit der Zwei-Tore-Führung spielten die Roten Teufel nun besser, allerdings fehlte die letzte Entschlossenheit weiter zu erhöhen, sodass es mit 4:2 ins letzte Drittel ging.

Im letzten Spielabschnitt verbuchten beide Mannschaften kaum gefährliche Aktionen – zwei Überzahlsituationen des EC blieben ungenutzt. Hüben wie drüben schien es so, als ob man sich mit dem 4:2 zufrieden geben würde, aber zwei Minuten vor Schluss fiel die endgültige Entscheidung durch Tristan Keck zum 5:2-Endstand. 

EC Bad Nauheim: Bick – Sekesi, Stephan, Tomas Schmidt, Mick Köhler, Seifert, Hafenrichter, Ketter – Vause, Pollastrone, Hickmott, Wörle, Keck, Bires, Herrmann, Reiter, El-Sayed, Leon Köhler, van Calster.

Trainer: Harry Lange.

Selber Wölfe: Bitzer – Slavetinsky, Egger, Silbermann, Ondruschka, Böhringer, Walters, Gimmel – Thompson, Miglio, Reuß, Schwamberger, Gelke, Vantuch, Hammerbauer, Deeg, Glemser, Naumann, Klughardt, Hechtl.

Trainer: Herbert Hohenberger.

Tore: 0:1 (01:37) Vantuch (Schwamberger, Gelke), 0:2 (08:12) Schwamberger (Vantuch), 1:2 (10:38) Reiter (Herrmann, Seifert), 2:2 (17:20) Reiter (Seifert, Hermann), 3:2 (20:19) Pollastrone (Mick Köhler, Sekesi – 5:4), 4:2 (29:30) Mick Köhler (Bires), 5:2 (57:49) Keck (Bires, Mick Köhler).

Strafminuten: Bad Nauheim 2. Selb 8.

Schiedsrichter: Engelmann/Schmidt. – Linienrichter: Borger/Lamberger.

Zuschauer: 1112.