Nichts für schwache Nerven: Fünfter Sieg im fünften Heimspiel

Kein Spiel für schwache Nerven: Das Duell zwischen dem EC Bad Nauheim und dem EV Landshut geriet am Dienstagabend zum Krimi. Am Ende behielten die Roten Teufel nach schnellen wie niveauvollen 60 Minuten mit 4:3 (2:2, 2:1, 0:0) die Oberhand. Im fünften Heimspiel der Saison gelang der fünfte Sieg gegen starke Gäste. „Das war ein richtig gutes Eishockeyspiel“, lobte Trainer Hannu Järvenpää. Sein Kollege, der Schwede Leif Carlsson, resümierte: „Ich bin zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Das war ein prima Spiel.“

Klar war, dass der ECN weiter auf Freddy Cabana und Huba Sekesi verzichten musste. Die U20-Nationalspieler Julian Chrobot, Maximilian Glötzl und Simon Gnyp werden den kompletten Dezember fehlen, dazu kam auch noch Jan Luca Sennhenn, der das Vormittagtraining abbrechen musste und angeschlagen nicht auflaufen konnte. So musste der ECN mit lediglich fünf Verteidigern auskommen. Im Kader der Landshuter fehlten der Fine Jere Laaksonen und Mario Zimmermann (ebenfalls U20-Weltmeisterschaft).

Die Partie hatte mit einer kuriosen Szene begonnen. Einer der Schiedsrichter verstellte Mark Richardson in der dritten Minute den Weg. So kam der Puck zu Thomas Brandl, der entschlossen dieses Geschenk nutzte und zum 1:0 für den Gast traf. Fortan ging es in zügigem Tempo hin und her. Stefan Reiter setzte energisch nach, markierte das 1:1 (7.), und es kam noch besser für den ECN. Telsey Tessier drosch das Streitobjekt förmlich in die Maschen, Dimitri Pätzold im Tor des EVL war machtlos. Direkt im Anschluss verhinderte Pätzold mit einer schnellen Reaktion gegen Jamie Arniel den dritten Treffer der Roten Teufel. Auf der anderen Seite visierte Maximilian Forster die Latte an, ehe der wieselflinke Zach O’Brien zu einem sehenswerten Solo startete und zum 2:2-Ausgleich vollendete (19. Minute).

Der ECN begann das zweite Drittel in Unterzahl, Jamie Arniel saß auf der Strafbank. Landshut zeigte seine spielerischen Qualitäten, ließ die Scheibe laufen und traf durch den Ex-Nationalspieler Felix Schütz zur erneuten Führung. Im rasanten Tempo ging es weiter. Es gab quasi keine Verschnaufpause. Als der Landshuter Philipp Messing wegen Stockschlag zwei Strafminuten kassierte, spielte der ECN zunächst zu umständlich. Doch man behielt die Geduld und konnte sich gegen Ende der Strafzeit im Drittel der Niederbayern festsetzen. Der Puck wanderte wie am Schnürchen über Cason Hohmann und Andi Pauli zu Jamie Arniel, der wuchtig und präzise zum 3:3 in der 38. Minute vollendete. Felix Schütz eroberte auf der anderen Seite die Scheibe, steuerte alleine auf Felix Bick zu, aber der Keeper behielt in diesem Duell die Oberhand. Fast im Gegenzug bediente erneut Hohmann seinen Partner Arniel. Der Stürmer mit der Rückennummer 71 traf aus vollem Lauf zum umjubelten 4:3!

Das letzte Drittel: Die Roten Teufel scheiterten zweimal am glänzend reagierenden Dimitri Pätzold. In den letzten zehn Minuten warf Landshut alles nach vorne. Es spielten sich mehrere brenzlige Situationen vor Felix Bick ab. Der Torwart präsentierte sich in Gala-Form, seine Vorderleute gaben alles und überstanden so die spannende Schlussphase.

EC Bad Nauheim: Bick – Ketter, Reinig, Richardson, Schmidt, Card, – Körner, El-Sayed, Üffing, Pauli, Arniel, Hohmann, Cornett, Tessier, Reiter, Leon Köhler, Petersen.

Trainer: Hannu Järvenpää.

EV Landshut: Pätzold – Kronthaler, Weihager, Bohac, Martens, Ettwein, Messing – O’Brien, Schütz, Power, Palka, Busch, Maximilian Brandl, Thomas Brandl, Forster, Mühlbauer, Sauer, Baßler.

Trainer: Leif Carlsson.

Tore: 0:1 (2:16) Thomas Brandl, 1:1 (6:54) Reiter (Cornett, Ketter), 2:1 (15:12) Tessier (Reiter, Cornett), 2:2 (18:03) O’Brien (Kronthaler), 2:3 (21:02) Power (Schütz, Forster), 3:3 (37:08) Arniel (Pauli, Hohmann), 4:3 (39:10) Arniel (Hohmann, Schmidt).

Schiedsrichter: Becker/Klein. – Linienrichter: Laudan, Six.

Strafminuten: Bad Nauheim 4, Landshut 4.

Zuschauer:  0.