Parker Bowles trifft in der Overtime und sichert den Zusatzpunkt
Die Roten Teufel haben wichtige zwei Zähler im Kampf um die Pre-Playoffs gewonnen. Zwar verspielte die Mannschaft von Headcoach Mike Pellegrims einen 3:1-Vorsprung und versäumte es, den Sack zuzumachen, setzte sich aber dennoch mit 4:3 (2:1/1:0/0:2/1:0) gegen die Starbulls Rosenheim durch. Vor 3341 Fans, davon rund 80 aus Oberbayern, lieferten sich beide Teams einen Kampf auf Augenhöhe.

Wilde & Tropmann: Doppelschlag binnen 16 Sekunden
Schon in der ersten Spielminute musste Rosenheims Ville Järveläinen in die Kühlbox. Nicht aber, weil er sich persönlich eine Strafe eingehandelt hatte, sondern wegen eines unkorrekten Wechsels der Starbulls. Im Powerplay schnürten die Rote Teufel die favorisierten Oberbayern ein, fanden aber nicht den Weg zur Führung. Als die Gäste wieder komplett waren, meldete sich Ex-Teufel Lukas Laub mit seinem ersten Versuch in der Partie an, doch Jerry Kuhn blieb sicher (6.). Wegen hohen Stocks musste dann Hagen Kaisler auf die Strafbank (9.), was die Starbulls eiskalt nutzten: Über Charlie Sarault und C.J. Stretch gelangte die Scheibe zu Travis Evanyk, der die mitgereisten Gästefans zum Jubeln brachte (10.). Auch nach Bemühung des Videobeweises blieb der Treffer bestehen und die Rosenheimer drängten auf ihr zweites Tor, kamen jedoch kaum zum Abschluss.
Als die Teufel allmählich zurück in die Partie fanden, musste Starbulls-Coach Jari Pasanen auf der Torwartposition wechseln: Patrik Mühlberger ersetzte den verletzten Cody Porter (15.) und musste gleich gegen den von Kevin Orendorz bedienten Taylor Vause parieren (17.). Mitten in eine Drangphase der Gäste aus der Mangfall setzte Bode Wilde im gegnerischen Drittel zum Dribbling an, wurde laufen gelassen und zog ab: Der Ausgleich für die Kurstädter (19.)! Und es kam noch dicker: Edwin Tropmann machte sich über rechts alleine auf den Weg in Richtung SBR-Gehäuse, fasste sich ein Herz und schweißte die Scheibe zur Führung ein (20.)! Nachdem Orendorz den Pfosten getroffen hatte, ging es zurück in die Kabinen (20.).
Taylor Vause erhöht
Der zweite Durchgang begann ähnlich wie der erste: Unser Team startete in Überzahl, konnte diese aber nicht nutzen. Doch die Teufel ließen sich nicht beeindrucken und blieben dran. Orendorz fuhr hinter das Tor und bediente Vause im Slot, der bereits auf die Scheibe wartete und diese cool einschoss – 3:1 (23.)!Einer Rosenheimer Überzahl hielt die EC-Abwehr souverän stand und ließ so gut wie nichts zu. Erst danach schwang sich Kuhn zum Retter auf, als er gegen Simon Gnyp (28.) und Manuel Strodel (30.) rettete. Die Bad Nauheimer setzten immer wieder Nadelstiche, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt waren. So startete Coffman frei durch, scheiterte aber an Schlussmann Mühlberger (36.), bevor sich die Mannschaften beim Stand von 3:1 zum zweiten Pausentee begaben.
Später Ausgleich verhindert „Dreier“
Die Chance auf das vierte Tor bekam Orendorz auf Bowles-Zuspiel, setzte das Spielgerät aber knapp drüber (42.). In einer langen Überzahl wegen zweier Strafen scheiterten Bowles und Wilde an Goalie Mühlberger (48.), ehe auch Coffman (50.) und Haakon Hänelt (51.) nach starken Dribblings unbelohnt blieben. Für die kalte Dusche sorgte Starbulls-Angreifer Laub, der Kuhn per Direktabnahme das Nachsehen gab und verkürzte (51.). Die Teufel gerieten in Unterzahl, in der Järveläinen aus dem Gewimmel für den Ausgleichstreffer zum 3:3 sorgte (56.).
Bowles besorgt den Extrapunkt
Nach nur wenigen Sekunden in der Overtime hatte Jordan Hickmott bereits die Entscheidung auf der Kelle, scheiterte aber am Rosenheimer Schlussmann (61.). Nachdem Kuhn gegen Järveläinen pariert hatte (61.), startete schließlich Goldhelm Bowles durch, der sich die Scheibe vor dem Tor zurechtlegte und sehenswert für den Siegtreffer sorgte (62.)!
Jari Pasanen: Das waren verlorene zwei Punkte. Mit dem vierten Tor kann ich leben, da hat sich Parker Bowles mit voller Geschwindigkeit gut durchgesetzt, aber bei den anderen Toren haben wir jeweils Fehler gemacht.
Trotzdem war es eine riesige Energieleistung, großer Respekt an meine Mannschaft. Jerry Kuhn war der beste Mann auf dem Eis, das hat uns zwei Punkte gekostet.
Mike Pellegrims: Wir haben gewusst, es wird eine harte Nuss zu knacken sein. Rosenheim ist gut gecoacht und strukturiert.
Wir haben zwei Punkte geholt, aber trotzdem müssen wir Führungen durchbringen und uns schnell im Bereich Specialteams verbessern, das haben die Starbulls heute besser gemacht.
Tore:
0:1 (09:56) Travis Evanyk (Charlie Sarault, C.J. Stretch)
1:1 (18:46) Bode Wilde (Lua Niehus, Haakon Hänelt)
2:1 (19:02) Edwin Tropmann (Parker Bowles, Marius Erk)
3:1 (22:32) Taylor Vause (Kevin Orendorz, Marius Erk)
3:2 (51:00) Lukas Laub (C.J. Stretch)
3:3 (55:29) Ville Järveläinen (Lukas Laub, C.J. Stretch)
4:3 (61:12) Parker Bowles
Strafen: ECN 8 / SBR 10
Zuschauer: 3.341
EC Bad Nauheim: Kuhn (Lunemann) / Tropmann, Erk, Wilde, Niehus, Kaisler, Pruden / Hickmott, Coffman, Hänelt, Aubin, Koziol, Steck, Gaidel, El-Sayed, Kölsch, Orendorz, Vause, Bowles.
Starbulls Rosenheim: Porter, Mühlberger / Hanna, Dybowski, Zerressen, Gnyp, Kühnhauser / Laub, Stretch, Järveläinen, Strodel, Ewanyk, Handschuh, Nirschl, Sarault, Stein, Achatz.
Schiedsrichter: HSR: Michael Klein, Seedo Janssen / LSR: Dominic Borger, Claus Clemens Behrendt.