Prickelnde Playoff-Doku: Ein Gänsehauterlebnis!
Ein F***ing schöner Kino-Abend. Mit der Vorstellung der emotionalen Dokumentation „UNS SCHICKT DER TEUFEL“ in der FilmBühne Bad Nauheim hat der EC Bad Nauheim am Dienstag genau den Nerv der Premieren-Gäste, bestehend aus Gesellschaftern, Kommanditisten, Premium- und Business-Partnern, den drei EC-Markenbotschaftern Dieter Jehner, Steffen Michel und Thomas Barczikowski sowie den anwesenden Presse-Vertretern getroffen. Bei abendlichen Temperaturen von immer noch weit über 30 Grad Celsius wartet das ein oder andere Gänsehauterlebnis auf die Zuschauer.
Denn: Der gut 40-minütige Streifen ist keine chronologische Aneinanderreihung von Spielszenen, sondern bietet eine Menge mehr. Einblicke ins Kabinenleben, in den Mannschaftsbus oder ins Seelenleben des Equipment-Managers Wolfgang Janout. Ein mit Mikrofon ausgestatteter Schiedsrichter, fesselnde Interview-Sequenzen und natürlich die sportlichen Highlights lassen die Fans noch einmal in die spektakulären März- und April-Wochen mit den Roten Teufeln eintauchen.
Beim Einlass dringen die Soundtrack-Klänge des Eishockey-Kultfilms „Slapshot“ zur musikalischen Untermalung in die Ohren der Besucher. Im Anschluss an die Begrüßung durch Geschäftsführer Tim Talhoff ab exakt 19:46 Uhr – angelehnt an das Gründungsjahr des Eissports in Bad Nauheim – erzählt Dag Heydecker, beim EC zuständig für die Außendarstellung, im Gespräch mit Moderatorin Alina Berg: „Die Idee ist am Ostermontag, 10. April, 22:15 Uhr, geboren. Fotograf Andreas Chuc hat nach dem 8:2 gegen Kassel ein wunderbares Kabinenfoto gemacht, das via Facebook von unglaublichen 193.000 Personen angeklickt wurde. Unser Gesellschafter Sascha Rinne hat uns mit finanzieller Unterstützung und seinen Kontakten geholfen, den Weg zum sensationellen DEL2-Vizemeistertitel auf etwas andere Art und Weise nachzuzeichnen.“
Entstanden ist eine unter die Haut gehende Dokumentation, zusammengestellt von Timo Voss, der während der regulären Saison schon den „Familienausflug“ mit 13 Fanbussen nach Krefeld und den Sonderzug nach Landshut medial begleitet und eindrucksvoll aufgearbeitet hatte. Zu sehen sind selbstverständlich auch zahlreiche Tore aus den packenden Serien gegen Kaufbeuren, Kassel und dem Finale gegen Ravensburg.
„Film ab“ heißt es dann um 20:00 Uhr. Und sofort ist man wieder mittendrin statt nur dabei: Der Viertelfinal-Sweep gegen Kaufbeuren, der Auswärtssieg in Kassel, das 1:0 und das unvergessliche 8:2 im brodelnden Colonel-Knight-Stadion, die Finalduelle mit Ravensburg. Man saugt die Bilder, die Statements von Spielern und Trainern sowie das ganze Drumherum förmlich auf. So, als ob es erst gestern gewesen wäre.
Hartnäckig fragt Alina Berg hinterher bei den Trainern Harry Lange und Adam Mitchell nach emotionalen Highlights, dem Geheimnis für den Teamerfolg und welche Gefühle der Film wieder hochgespült habe? „Stolz. Ärger. Enttäuschung. Das war schon eine große Chance, die wir hatten. Wahnsinn, wie wir gegen Ravensburg Tore kassiert haben“, nagt die Endspiel-Niederlage auch nach Wochen noch am ehrgeizigen Head-Coach aus Klagenfurt. Aber er sagt auch: „Unfassbar. Unerwartet. Turbulent. Eine großartige Mannschaft. Immer, wenn Zweifel aufkamen, waren die Jungs da und haben uns eines Besseren belehrt.“
Eine ganze Weile plaudern Lange und Mitchell aus dem Nähkästchen. „Wir werden hart arbeiten und wollen beweisen, dass es keine Eintagsfliege war. Wir freuen uns auf die neue Saison. Ich hoffe, ihr auch“, wenden sich die beiden Trainer direkt ans Publikum. Vom Vizemeister-Team ist Verteidiger Philipp Wachter anwesend, der zum Ligarivalen nach Freiburg wechseln wird.
Bevor sich der Abend dem Ende entgegen neigt, kommt Giovanni Speranza, der Geschäftsführer der FilmBühne Bad Nauheim, vor die Leinwand. Er berichtet, dass die Tradition des Kinos in der Kurstraße bis ins Jahr 1926 reiche. „Ich freue mich, dass wir heute hier zu diesem besonderen Anlass zusammengekommen sind. Eine wunderbare Dokumentation“, sagt der Gastgeber. Seine persönliche Schlussfrage richtet Speranza direkt an Harry Lange: „Meine Englisch-Sprachkenntnisse halte ich eigentlich für ganz passabel. Aber eins ist mir nicht klar: Warum kommt in den Kabinenansprachen so oft das österreichische Dorf F***ing vor?“ Antwort Lange: „Ist bloß ein Füllwort.“