Rasantes Derby: 3:2-Sieg gegen Kassel Huskies

Rasantes und temporeiches Derby: Die Roten Teufel behielten am Freitagabend gegen die Kassel Huskies mit 3:2 (2:0,0:1,1:1) die Oberhand und tankten mit diesem Prestigesieg ganz sicher Selbstvertrauen. Die 1501 Zuschauer im Colonel-Knight-Stadion sahen eine Woche vor dem Start in die DEL2 die bisher beste Leistung der Roten Teufel in der Vorbereitung. Entsprechend euphorisch war auch die Stimmung während und nach der umkämpften wie fairen Partie.

Beide Teams hatten personelle Probleme: Bei den Huskies fehlten einige Stammkräfte, auch die Truppe von Harry Lange musste dezimiert antreten. Neben Patrick Seifert und Marc El-Sayed fehlten die angeschlagenen Leon Köhler, Felix Bick und Stephan. Um mit sechs Verteidigern agieren zu können, schlüpfte Nikonor Dobryskin ins Trikot des ECN. Der 19 Jahre alte gebürtige Berliner mit russischen Wurzeln machte seine Sache ordentlich. Obwohl er nur am Donnerstag einmal mit der Mannschaft trainiert hatte, fügte er sich prima ins Team ein.

Zum Spielfilm: Im ersten Drittel dominierte die Hausherren, die offensiv und mutig in diese Partie starteten. Aus einer stabilen Defensive heraus nutzte man gleich durch Kevin Schmidt die erste Chance zum 1:0. Schmidt hatte nach Vorarbeit von Stefan Reiter und Andi Pauli mit einem Sololauf ums Tor herum ins lange Eck eingenetzt. Der ECN spielte auch danach druckvoll auf das Tor der Huskies und vergab einige erstklassige Gelegenheiten. Doch man belohnte sich noch kurz vor Drittelpause durch Mick Köhler, der im Liegen zum 2:0 traf. Zwar überprüften die Referees die Szene, aber es blieb bei der Entscheidung: 2:0 für Bad Nauheim, damit ging es in die erste Pause.

Nach der Pause drehten dann die Kassel Huskies auf und kamen verdient zum Anschlusstreffer. Jake Weidner überlistete mit einem harten Schuss in den linken Winkel den guten Philipp Maurer. Die Partie war von nun an ausgeglichener als im ersten Drittel, doch die Defensive der Bad Nauheimer stand ziemlich stabil. Kassel wirkte optisch überlegen, Bad Nauheim verlagerte sich auf Konterattacken. Im weiteren Verlauf des zweiten Drittels kam man zu einigen guten Chancen. In der 35. Minute scheiterten Taylor Vause und Tristan Keck an dem reaktionsschnellen Gerald Kuhn im Tor der Nordhessen. Nur drei Minuten später bediente Huba Sekesi den schnellen Andi Pauli mit einem Traumpass, aber Pauli verlor ebenfalls das Duell gegen Kuhn.

Auch kurios: Eine Taube auf dem Eis sorgte in der 35. Minute zur allgemeinen Erheiterung für eine kurze Spielunterbrechung.

Das letzte Drittel versprach einiges an Spannung. Erst trafen die Kassel Huskies den Innenpfosten, dann vergaben Taylor Vause und Andi Pauli beste Chancen zur Vorentscheidung. Dieser Chancenwucher wurde in der 54. Minute durch Dustin Reich bestraft – 2:2. Auch dieses Tor wurde per Videobeweis überprüft, aber es war alles in Ordnung. Doch am Ende war es der ECN, der in der 57. Minute durch Stefan Reiter den Luckypunch setzte. Reiter setzte sich energisch durch und zog entschlossen ab, der Puck rauschte an Kuhn vorbei in die Maschen. Kassel holte danach den Keeper vom Eis und versuchte, mit einem zusätzlichen Feldspieler zum Ausgleich zu kommen. Die Roten Teufel verpassten mehrmals das leere Tor und gewannen letztendlich verdient mit 3:2.

Das war beste Werbung für den Liga-Start am kommenden Freitag, wenn der EV Landshut in Bad Nauheim gastiert. 

EC Bad Nauheim: Maurer – Kevin Schmidt, Sekesi, Mark Shevyrin, Tomas Schmidt, Dobryskin, Wachter – Pauli, Körner, Wörle, Vause, Herrmann, Pollastrone, Hickmott, Keck, Mick Köhler, Reiter.

Trainer: Harry Lange.

Kassel Huskies: Kuhn – Denis Shevyrin, Müller, Orendorz, Tramm, Geischeimer, Rutkowski – Cameron, Weidner, Spitzner, Valentin, Kranz, Reich, Krüger, Trivino, Detsch.

Trainer: Tim Kehler.

Tore: 1:0 (3.) Kevin Schmidt (Pauli, Reiter), 2:0 (20.) Mick Köhler (Reiter, Sekesi), 2:1 (22.) Weidner (Cameron, Spitzner), 2:2 (54.) Reich (Kranz), 3:2 (57.) Reiter (Pauli).

Strafminuten: Bad Nauheim 6. Kassel 4.

Schiedsrichter: Becker/Janssen. – Linienrichter: Kyei-Nimako/van Himbeeck.

Zuschauer: 1501.