Rote Teufel siegen und verteidigen Platz 4!

Konzentriert, clever, diszipliniert: Die Roten Teufel gewinnen bei den Lausitzer Füchsen verdient mit 3:2 (1:0,2:1,0:0) und verteidigen den vierten Tabellenplatz.

Dabei waren die Vorzeichen alles andere als positiv: Der erkrankte Chef-Coach Harry Lange musste die Partie zu Hause vor dem TV verfolgen. Zudem fehlten auch Mick Köhler, Patrick Seifert und Christopher Körner. Für ein Comeback von Andi Pauli war es noch zu früh, der „Wühlbüffel“ könnte möglicherweise in den Playoffs wieder engreifen. Und Philipp Wachter ist nach seiner Schulter-OP in der Reha. Umso bemerkenswerter die Darbietung beim Tabellendreizehnten, der bis auf Top-Torjäger Hunter Garlent komplett antrat und noch am Dienstag zwei Punkte aus Heilbronn entführt hatte.

Hugo Boisvert, der Harry Lange vertrat, war „extrem stolz, vor allem auf unser Unterzahlspiel. Das war der Schlüssel zum Erfolg.“ Lob gab es auch für Philipp Maurer, der auf dem Posten zwischen den Pfosten eine tadellose Leistung lieferte. An der Seite von Boisvert coachte Alexander Baum. Der ehemalige Kapitän des EC Bad Nauheim war spontan in die Bresche gesprungen. „Ich bin zufrieden. Die ersten beiden Drittel waren wir die bessere Mannschaft, in Überzahl haben wir ordentlich gespielt und auch die entscheidenden Treffer erzielt“, sagte Harry Lange.

Die Roten Teufel kontrollierten im ersten Drittel das Geschehen und gingen durch Stefan Reiter in der neunten Minute verdient in Führung. Der schnelle Flügelstürmer wurde von Fabian Herrmann in Szene gesetzt, startete auf der rechten Seite durch und brachte den Puck per Rückhand an Keeper Nils Velm vorbei. Die Scheibe trudelte über die Linie – 0:1. Die Hausherren hatten dann doppelte Überzahl. Zunächst wanderte Huba Sekesi auf die Strafbank. In dieser Unterzahl liefen die ECN-Cracks ziemlich offensichtlich mit fünf statt vier Feldspielern über das Eis. Dieser Wechselfehler führte dazu, dass die Füchse über eine Minute mit 5 gegen 3 spielten, aber die Rot-Weißen verteidigten engagiert und überstanden diese Phase schadlos. Das Schussverhältnis nach den ersten 20 Minuten dokumentierte die Nauheimer Überlegenheit: 19:7 zugunsten der Gäste.

Direkt nach Wederbeginn spielte der ECN in Überzahl. Diese Chance wurde clever genutzt. Die Scheibe lief schnell und kam zu Jordan Hickmott. Der Kanadier traf nach klugem Zuspiel von Marc El-Sayed zum 0:2. Doch Weißwasser schlug zurück und nutzte die erste Unachtsamkeit aus. Einen Konter beendete der routinierte Richard Mueller mit einem harten wie platzierten Schuss – unhaltbar für Philipp Maurer. Es schien, als ob die Hausherren Oberwasser bekamen. Der Tabellendreizehnte kämpfte, setzte sich mehrmals im Drittel der Roten Teufel fest, bekam auch noch ein Powerplay, aber dicke Chance blieben aus. Die gab es dann auf der Gegenseite, denn gegen Ende des Drittels drehte Bad Nauheim auf. Mehrmals rettete Füchse-Keeper Nils Velm gegen Andrej Bires und Kevin Schmidt spektakulär. Zwölf Sekunden vor dem Ende konnte aber auch Velm nicht mehr retten. In doppelter Überzahl traf Jerry Pollastrone direkt und nach Pass von Tristan Keck zum 1:3.

Das letzte Drittel: Toni Ritter verkürzte in der 50. Minute im Nachschuss zum 2:3. Die Füchse schöpften wieder Hoffnung. Alles war offen, Bad Nauheim kam kaum noch zu offensiven Aktionen. Der ECN verteidigte gleichwohl solide, ließ wenig zu, den Rest erledigte Torwart Philipp Maurer. Die Füchse nahmen in der 57. Minute ihren Keeper vom Eis, brachten einen sechsten Feldspieler, doch die Rot-Weißen blieben cool und kassierten drei wichtige Punkte.

Am Samstag kommt es im Colonel-Knight-Stadion zum letzten Hauptrundenspiel gegen die Freiburger Wölfe. Beginn ist um 19:30 Uhr, das Stadion öffnet eine Stunde zuvor.

Lausitzer Füchse: Velm – Carson, Bednar, Kania, Hanusch, Schnetzer, Wäser, Raab – Roßmy, Mäkitalo, Quenneville, Stöber, Valentin, Mueller, Ritter, Detig Grygiel, Marvin Drothen, Döring, Robin Drothen.

Trainer: Petteri Väkiparta.

EC Bad Nauheim: Maurer – Sekesi, Stephan, Kevin Schmidt, Hafenrichter, Tomas Schmidt, Ketter, Dobryskin – Keck, Vause, Wörle, Pollastrone, Hickmott, Bires, Herrmann, El-Sayed, Reiter, Leon Köhler, van Calster.

Trainer: Hugo Boisvert (für den erkrankten Harry Lange).

Tore: 0:1 (8:16) Reiter (Herrmann), 0:2 (21:29) Hickmott (El-Sayed, Vause – 5:4), 1:2 (23:57) Mueller (Bednar, Valentin), 1:3 (39:48) Pollastrone (Keck, Kevin Schmidt – 5:3), 2:3 (49:58) Ritter (Grygiel, Raab).

Schussverhältnis: 35:44.

Strafminuten: Lausitzer Füchse 8, Bad Nauheim 6.

Schiedsrichter: Becker/Steinecke – Linienrichter: Moosberger/Sauerzapfe.

Zuschauer: 1067.