Rote Teufel verlieren das Jubiläumsspiel gegen Kaufbeuren 2:5

Das 4000. Spiel einer Eishockeymannschaft aus Bad Nauheim begann wunderbar: Die Südkurve empfing das Team mit einer sehenswerten Choreographie und erinnerte an den bekanntesten und erfolgreichsten VfL-Spieler aller Zeiten: Rainer Philipp, der einstmals die Rückennummer 8 trug und 1976 mit der deutschen Nationalmannschaft in Innsbruck die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen gewann. Die aktuelle Mannschaft lief im wichtigen Duell gegen den ESV Kaufbeuren im Design der Saison 1967/68 auf, aber was nutzt die Nostalgie, wenn am Ende eine glatte 2:5-Niederlage steht? Die Roten Teufel landen nach diesem Spieltag auf Platz 13 und müssen am Freitag gegen Rosenheim unbedingt gewinnen.

Der EC konnte in dieser Partie auf den Kölner Förderlizenzspieler  Edwin Tropmann zurückgreifen. Er bildete mit Marus Erk ein Abwehr-Duo. In der vierten Reihe stürmten Pascal Steck und Julian Lautenschlager, ergänzt von Christoph Körner, der Doppelschichten fuhr.

Im ersten Drittel merkte man beiden Seiten die Nervosität an. Defensive war Trumpf, wobei Kaufbeuren leichte Vorteile verbuchte und in der zwölften Minute in Führung ging. Sten Fischer zielte genau und überlistete Niklas Lunemann. Der EC wiederum hatte bei der ersten Strafzeit des Finnen Micke Saari die Möglichkeit, im Powerplay auszugleichen. Jordan Hickmott stand auch alleine vor ESV-Keeper Daniel Fießinger, brachte aber den Puck aus kürzester Distanz nicht über die Linie. Es blieb bis zur ersten Pause bei der insgesamt verdienten wie knappen Führung der Allgäuer.

Das zweite Drittel ist aus der Sicht der Roten Teufel mit drei Worten beschrieben: Pleiten, Pech und Pannen. Zunächst bugsierte Christopher Fischer den Puck ins eigene Tor. Sehr unglücklich, denn der Verteidiger stand direkt vor dem eigenen Tor und fälschte einen Schuss von John Lammers ab. Dem Kanadier wurde auch der Treffer zugesprochen. Danach spielte nur noch der Gast. Dem EC merkte man die Verunsicherung komplett an, nichts klappte mehr. Sami Blomqvist erhöhte auf 0:3, Jere Laaksonen mit einem abgefälschten Schuss auf 0:4. Dazwischen gab es einige Raufereien, die von den Unparteiischen mit Strafen auf beiden Seiten geahndet wurden.

Immerhin, die Roten Teufel verkürzten im letzten Abschnitt innerhalb von zwei Minuten auf 2:4. Cody Sylvester traf in Überzahl, dann schob Tim Coffman den Puck über die Linie. Die Referees überprüften diese Szene und entschieden final auf Tor für den EC Bad Nauheim. Es keimte Hoffnung auf im CKS, aber die Wende wollte nicht gelingen. Drei Minuten vor dem Ende verließ Lunemann sein Gehäuse. Kaufbeuren blieb in der Abwehr kompakt und konterte schließlich. Joseph Lewis traf ins leere Tor zum 2:5-Endstand.

EC Bad Nauheim: Lunemann – Schmidt, Seifert, Stephan, Fischer, Erk, Tropmann, Dersch – Sylvester, Raedeke, Gerlach, Herrmann, Coffman, Hickmott, Lillich, El-Sayed, Körner, Steck, Lautenschlager, Hafenrichter.

Trainer: Harry Lange.

ESV Kaufbeuren: Fießinger – Schütz, Thiel, Koziol, Watson, Orendorz, Fischer, Bidoul – Blomqvist, Laaksonen, Lewis, Gorcik, Spurgeon, Lammers, Burghart, Krauß, Heigl, Saari.

Trainer: Daniel Jun.

Tore: 0:1 (11:09) Fischer (Orendorz, Burghart), 0:2 (28:27) Kammers, 0:3 (31:00) Blomqvist (Lewis, Laaksonen), 0:4 (33:25) Laaksonen (Lewis, Schütz), 1:4 (43:30) Sylvester (Gerlach, Fischer – 5:4), 2:4 (45:31) Coffman (Sylvester), 2:5 (57:25) Lewis (Blomqvist, Watson – Empty net).

Schiedsrichter:
Neutzer/Laudan. – Linienrichter: Behrendt/Van Himbeeck.

Strafminuten: Bad Nauheim 10, Kaufbeuren 12.

Zuschauer: 2286.

Schüsse: 23:29.

Foto: Chuc.de