Rote Teufel unterliegen knapp in Freiburg mit 1:3
Eine knappe 1:3 (0:0, 1:1, 0:2)-Auswärtsniederlage kassierten ersatzgeschwächte Rote Teufel heute Abend zum Auftakt der neuen DEL2-Saison beim EHC Freiburg. Mit gerade einmal drei Blöcken angetreten (darunter u.a. Kapitän und Stürmer Marc El-Sayed als sechster Verteidiger aushelfend) gestalteten die Hessen das Geschehen bis zum Schluss hinein offen, erst mit einem Empty-Net-Goal kurz vor der letzten Sirene wurde das Match zugunsten der Wölfe entgültig entschieden.
Die rund 100 mitgereisten Fans des EC Bad Nauheim feuerten ihre Mannschaft von Beginn an lautstark an. Der Freiburger Eero Elo hatte gleich in der ersten Minute eine große Chance für den EHC, doch der stark haltende Jerry Kuhn im Tor der Teufel war zur Stelle. Auch in den folgenden Minuten gab es Möglichkeiten für beide Teams, für die Teufel hatten in der 5. und 6. Minute Parker Bowles und Pascal Steck gute Einschuss-Gelegenheiten, doch auch Wölfe-Goalie Cerveny war hier auf dem Posten. In der 7. Minute hatte Freiburg erneut durch Elo eine gute Möglichkeit, aber erneut bewahrte Kuhn den EC Bad Nauheim vor einem Rückstand. Ab der 9. Minute übernahmen dann aber die Teufel zunehmend das Kommando. Sie erarbeiteten sich mehrere Gelegenheiten, darunter ein verdeckter Schuss von Parker Bowles in der 11. Minute und ein Schuss von Kevin Orendorz in der 13. Minute.
Die Schlussphase des Drittels war überaus intensiv: In der 16. Minute brachte zunächst Freiburg die Scheibe trotz gleich dreier Nachschüsse nicht im Tor unter, da Jerry Kuhn wieder reaktionsschnell glänzte. Im Gegenzug konnte Parker Bowles nach einem Konter nur durch ein Foul gestoppt werden, was zu einer fälligen Überzahl für den EC führte. Während des Powerplays konnte Aubin die Scheibe gefährlich auf das Tor bringen, doch Patrick Cerveny im Tor von Freiburg verhinderte mit einem „Monster-Save“ den Bad Nauheimer Treffer. Nach einer kurzen Überprüfung durch den Videobeweis blieb es dabei: kein Tor für den EC. Das Drittel endete torlos, aber die Teufel konnten ein leichtes Übergewicht an Chancen und Schüssen verzeichnen bei einem Schussverhältnis von 12:9.
Das Spiel blieb auch im zweiten Drittel ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten. Freiburg hatte durch Philipp Reisnecker in der 24. Minute die erste große Möglichkeit des Abschnitts, doch EC-Torhüter Jerry Kuhn zeigte erneut eine starke Parade. Kurz darauf kassierte Freiburgs Georgiy Saakyan eine Strafe wegen eines hohen Stocks (26.), doch trotz vieler Schüsse konnten die Teufel die Freiburger Defensive einfach nicht überwinden. Kaum war Freiburg wieder komplett, fuhren sie einen gefährlichen Zwei-auf-eins-Konter, der jedoch von der EC-Verteidigung abgewehrt wurde. In der 29. Minute sorgte die agile dritte Reihe der Teufel für Druck, doch Pascal Steck verpasste knapp, und auch Jordan Hickmott scheiterte wenig später.
Dann die 30. Minute: Freiburg eroberte den Puck hinter dem Tor der Teufel, brachten ihn in den Slot und Spencer Naas stand frei vor Kuhn und schoss unhaltbar für den Goalie zur 1:0-Führung ein. Doch dieses Resultat hielt nur eine ganze Minute: EC-Kapitän Marc El-Sayed zog von der blauen Linie ab, die Scheibe prallte von der Bande wieder vor den Freiburger Kasten, wo Brent Aubin am schnellsten reagierte und im Slot stehend zum verdienten 1:1-Ausgleich traf.
In der 34. Minute hatte Shawn O’Donnell die nächste große Chance für Freiburg, doch es blieb beim Unentschieden in einer Partie, die nun hin und her wog. Freiburg drängte in der Folge etwas mehr, konnte jedoch keine zwingenden Chancen kreieren, zudem musste die Defensive der Teufel einige lange Wechsel überstehen, die natürlich auch Kraft kosteten. Kurz vor Drittelende kam Tim Coffmann noch fast zu einer Konter-Möglichkeit, doch ein Freiburger Schläger verhinderte, dass er allein aufs Tor zulaufen konnte. Nach 40 Minuten stand es somit leistungsgerecht 1:1.
Das letzte Drittel begann mit etwas weniger Tempo, nachdem beide Teams ob des Spielstandes abwarteten, was dem Gegner einfallen würde. Erst in der 44. Minute gelang es Lennart Otten, mit viel Geschwindigkeit ins gegnerische Drittel vorzustoßen. Er spielte den Puck auf Dante Hahn, der mit einem Sonntagsschuss den Innenpfosten traf und Freiburg mit 2:1 erneut in Führung brachte. Die Teufel versuchten, erneut sofort zu antworten, doch diesmal scheiterten sie am starken Patrick Cerveny im Freiburger Tor. Bad Nauheim kam noch einmal und in der 47. Minute war es Tim Coffmann, der Kevin Orendorz bediente, doch dessen Schuss traf nur die Latte. Der Ausgleich lag in der Luft. In der Folge erhöhten die Teufel weiter den Druck und setzten sich immer wieder im Drittel der Freiburger fest, allerdings konnten sie sich keine zwingenden Torchancen erarbeiten. Die Nauheimer kämpften jedoch um jede Scheibe. Parker Bowles und Patrick Seifert scheiterten in der 53. und 54. Minute jeweils nur knapp.
In der 56. Minute musste Pokorny für Freiburg auf die Strafbank, was dem EC eine weitere Überzahl brachte. Tim Coffmann hatte hier die ganz große Gelegenheit auf das 2:2, als das Tor für einen Moment komplett offen war, doch dem US-Amerikaner versprang die Scheibe – statt Ausgleich hieß es weiter Rückstand für die Kurstädter. Die Zeit lief den Wetterauern nun davon und in der letzten Spielminute setzte EC-Chefcoach Adam Mitchell somit alles auf eine Karte und brachte einen sechsten Feldspieler für Jerry Kuhn. Dies nutzte Freiburg aus: Eero Elo erzielte per Empty-Net-Goal das 3:1 und sicherte den Freiburgern den Sieg.
„Wir haben mit einem kleinen Kader heute alles gegeben. Wir haben vielleicht ein oder zwei Fehler zu viel gemacht und diese hat Freiburg bestraft. Die Liga ist sehr eng, und heute hat es nicht sollen sein. Sonntag geht es weiter. Ich bin trotzdem stolz, wie die Mannschaft aufgetreten ist“, so EC-Headcoach Adam Mitchell nach dem Spiel.
EHC Freiburg – EC Bad Nauheim 3:1 (0:0, 1:1, 2:0)
Tore:
1:0 (29:47) Spencer Naas
1:1 (30:48) Brent Aubin (Garret Pruden, Marc El-Sayed)
2:1 (44:15) Dante Hahn (Lennart Otten, Georgiy Saakyan)
3:1 (59:26) Eero Elo (ENG)
Strafminuten: EHC 6 / ECN 0
Zuschauer: 2.275
Aufstellungen:
EHC Freiburg: Patrik Cerveny (Fabian Hegmann) / Simon Stowasser, Semeli Ventelä, Maximilian Leitner, Marvin Neher, Niclas Hempel, Petr Heider, Calvin Pokorny, Leo Hafenrichter / Eero Elo, Spencer Naas, Nikolas Linsenmaier, Yannik Burghart, Lennart Otten, Filip Reisnecker, Dante Hahn, Georgiy Saakyan, Paul Bechtold, Sebastian Streu, Shawn O’Donnell, Christian Billich, Tomas Schwamberger
EC Bad Nauheim: Jerry Kuhn (Niklas Lunemann) / Marius Erk, Christopher Fischer, Marc El-Sayed, Garret Pruden, Tjark Kölsch, Patrick Seifert / Kevin Orendorz, Tim Coffman, Brent Aubin, Parker Bowles, Julian Lautenschlager, Jordan Hickmott, Rik Gaidel, Luigi Calce, Pascal Steck
Schiedsrichter: HSR Thorsten Lajoie, Bastian Haupt / LSR Jonas Reinold und Roman Jung