Schade! Aufholjagd wird nicht belohnt
Mit einer 2:4 (0:1;0:0;2:3)-Niederlage gegen die starken Kassel Huskies müssen sich unsere Roten Teufel im letzten Spiel des Jahres 2021 geschlagen geben. Auf Seiten des ECN konnten Tristan Keck und Stefan Reiter im letzten Drittel noch einmal richtig für Spannung sorgen, doch die beiden Treffer der Gäste zu Beginn der Drittel eins und drei sowie zwei weitere Treffer waren dann eine zu große Hypothek für die Mannschaft von Harry Lange. Nach dem Spiel gab sich der Trainer als fairer Sportsmann: „Heute hat einfach die bessere Mannschaft das Spiel gewonnen, im ersten Drittel haben wir uns mit dem Speed von Kassel schwergetan. Im zweiten Drittel waren wir besser, haben aber unser Überzahlspiel nicht nutzen können. Die Mannschaft hat nach dem 0:3 Charakter bewiesen.“ Sichtlich glücklich war Kassel Coach Tim Kehler: „Es war ein hochklassiges Spiel, Bad Nauheim hat viel Tempo, das haben wir gut gemacht. Defensiv standen wir gut, und auch nach dem Gegentreffer kurz vor Schluss haben wir uns nicht abbringen lassen. Es hat Spaß gemacht, bei diesem Spiel zu sein und ich bin stolz auf meine Mannschaft“.
In der letzten Partie des Jahres startete der EC Bad Nauheim denkbar schlecht – genau 59 Sekunden waren gespielt, da traf Huskies Topscorer Jamie MacQueen zum 0:1 aus Sicht der Roten Teufel. Es brauchte nach dem Gegentreffer einen Moment, bis man ins Offensivspiel kam. Nach vier Minuten prüfte Taylor Vause das erste Mal Jerry Kuhn im Tor der Huskies. Danach musste Denis Shevyrin erstmals in diesem Drittel auf die Strafbank wegen Hakens, belohnen konnten sich die Roten Teufel dennoch nicht. Der EC wurde stärker, hatte erste dicke Chancen, die Kuhn allesamt abwehrte. Doch auch die Huskies hatten immer wieder gute Einschussgelegenheiten, die sie entweder verpassten oder von Felix Bick entschärft werden konnten. Nach zwölf Minuten schloss Jordan Hickmott gefährlich aus der Distanz ab, Stefan Reiter hielt sein Schläger rein, doch das Spielgerät flog knapp am Kasseler Kasten vorbei. Eine erste Unterzahlsituation überstand der EC Bad Nauheim, nachdem Tomas Schmidt auf die Strafbank musste. Auf der Gegenseite mussten erneut Shevyrin und Granz kleine Strafen einbüßen, die bis zum Ende des ersten Drittels allesamt ungenutzt blieben.
Nach Wiederbeginn kamen die Roten Teufel stärker aus der Kabine, verbuchten gute Möglichkeiten. Die Beste hatten wohl Christoph Körner und Taylor Vause nach 25. Minuten in einer 2-gegen-1-Situation, allerdings verpasste Vause das Zuspiel. Die Roten Teufel waren die spielbestimmende Mannschaft und machten viel Druck, nur der Ausgleich wollte nicht fallen. Spätestens nach einer kurzen Spielunterbrechung aufgrund einer Rauferei hinter dem Tor von Felix Bick war der Derbycharakter endgültig zu spüren. Bick war auch in den Folgeminuten im Mittelpunkt, als er zweimal stark rettete. Eine weitere Überzahl der Roten Teufel blieb ohne Erfolg, sodass es weiterhin mit einem 0:1-Rückstand ins letzte Drittel des Jahres 2021 ging.
Mit einer eiskalten Dusche für die Roten begann das Abschlussdrittel, als Lois Spitzner nach 20 gespielten Sekunden den Puck unter die Latte zum 2:0 für die Gäste aus Kassel hämmerte. Eine Strafzeit gegen Eric Stephan aufgrund von Hakens wussten die Huskies durch Joel Keussen zum 0:3 aus Bad Nauheimer Sicht zu nutzen. Kassels ständiger Unruheherd Jamie MacQueen schloss ab und Keussen musste nur noch seinen Stock reinhalten. Hoffnung machte der 1:3-Anschlusstreffer von Tristan Keck nach 48 Minuten. Sein Abschluss schien von Gerry Kuhn schon gehalten, aber der Puck rutschte zur Freude der 250 Zuschauer ins Tor. Der EC investierte nochmal alle vorhandenen Körner und kam sogar zum 2:3. Ein Weitschuss Stefan Reiter knallte an Gerry Kuhn ins linke Toreck, nachdem Marc El-Sayed aufgelegt hatte. Die Hoffnung auf den Last-Minute-Ausgleich war da. Harry Lange nahm eine Auszeit und Felix Bick vom Eis. Nutzen konnte das nur Lukas Laub, der in letzter Sekunde ins verwaiste Tor zum 2:4-Endstand traf.
EC Bad Nauheim: Bick – Kevin Schmidt, Tomas Schmidt, Sekesi, Stephan, Seifert, Dobryskin – Pollastrone, Hickmott, Reiter, Wörle, van Calster, Mick Köhler, Körner, Vause, Keck, Leon Köhler, Herrmann, El-Sayed.
Trainer: Harry Lange.
Kassel Huskies: Kuhn – Orendorz, Rutkowski, Keussen, Tramm, Ribnitzky, Rausch, Müller, Geischeimer – Weidner, Spitzner, Granz, Cameron, Shevyrin, Laub, Wahl, Detsch, MacQueen, Kranz, Krüger.
Trainer: Tim Kehler.
Tore: 0:1 (0:59) MacQueen (Detsch/Wahl), 0:2 (40:20) Spitzner (Weidner/Orendorz), 0:3 (43:41) Keussen (MacQueen/Rutkowski – 5:4), 1:3 (47:42) Keck (Vause/Kevin Schmidt), 2:3 (57:35) Reiter (El-Sayed), 2:4 (59:59) Laub (Keussen/Tramm – Empty Goal).
Strafminuten: Bad Nauheim 6. Kassel 8.
Schiedsrichter: Engelmann/Falten. – Linienrichter: Blankart/Six.
Zuschauer: 250 (maximal erlaubte Kapazität).