Sechs-Punkte-Wochenende und Comeback von Kevin Schmidt!

Ein wunderbares Wochenende für die Roten Teufel: Dem 4:0-Auswärtsstreich in Crimmitschau folgte am Sonntag ein überzeugender 4:1 (1:0, 2:1,1:0)-Heimerfolg gegen die Krefeld Pinguine. 3046 Fans im Colonel-Knight-Stadion sahen am Sonntagnachmittag eine temporeiche und unterhaltsame Partie. Trainer Harry Lange musste zwar erneut umbauen, zumal Huba Sekesi, der am Freitag noch mit von der Partie war, kurzfristig wegen einer Erkältung ausfiel. Dafür war Marius Erk wieder dabei und – Überraschung! – Kevin Schmidt. Der Abwehr-Chef, der sein letztes Spel Anfang November gegen Ravensburg bestritten hatte, kehrte zurück und unterstrich gleich wieder seine enormen Qualitäten. „Eigentlich“, sagte Harry Lange nach dem Spiel, „war ausgemacht, dass Kevin nur ein, zwei Wechsel pro Drittel auf das Eis geht. Aber er hat sich gut gefühlt und da bist du natürlich als Trainer froh, wenn solch ein wichtiger Spieler wieder voll einsatzfähig ist.“

Kleiner Wermutstropfen: Edwin Tropmann schied im zweiten Drittel verletzt aus. Wie schwer die Verletzung des Youngsters ist, bleibt abzuwarten. 

Das Duell zwischen dem Fünften und dem Dritten hatte von Beginn an hohes Tempo. Der EC musste gleich eine Strafzeit von Christoph Körner überstehen, doch dann ging es für die Rot-Weißen nur noch in eine Richtung: nach vorne, mit Schwung und hervorragenden Chancen. Zweimal bekamen die stürmischen Hausherren die Chance im Powerplay. Krefelds Keeper Sergei Belov stand im Brennpunkt und vereitelte in dieser Phase mehrmals den drohenden Rückstand. Natürlich machte es sich bemerkbar, dass Kevin Schmidt wieder an der blauen Linie Regie führte.

Auf der anderen Seite herrschte einmal Alarmstufe eins vor Felix Bick, als die Seidenstädter mit einem Feldspieler weniger einen Konter starteten, aber Zach Magwood verzog knapp. Die Stimmung war prima im CKS, die Fans peitschten den EC nach vorne und konnten in der 17. Minute den verdienten Treffer zum 1:0 bejubeln, Tim Coffman erwischte hinter dem Tor ein Zuspiel von Kevin Schmidt; der Amerikaner spielte den Puck präzise und gedankenschnell zu Jordan Hickmott, und der Kanadier vollendete ebenso trocken wie unhaltbar für Belov. Sekunden später wurde Coffman frei gespielt, seine Direktabnahme landete knapp über dem Tor. Mit kräftigem Applaus wurden die EC-Cracks in die Kabine verabschiedet. Das Schussverhältnis von 14:5 sprach Bände.

Der EC beherrschte auch nach der ersten Pause zunächst deutlich das Geschehen. Kevin Schmidt traf gleich den Pfosten (24. Minute), dann ging es in Überzahl hoch her. Und zwar wieder vor Sergej Belov, der mehrmals prima reagierte, dann aber das 2:0 kassierte. Durch Tim Coffman und erneut wurde Kevin Schmidt ein Assist gut geschrieben. Bad Nauheim setzte nach und nutzte die Verwirrung in der Krefelder Abwehr in Person von Taylor Vause. Der Top-Scorer startete energisch durch, bediente mit Übersicht Christoph Körner – 3:0 nach exakt 26 Minuten und 53 Sekunden. Und der nächste Angriff hätte beinahe Treffer Nummer vier gebracht, doch mitten in diese drangvolle Phase startete Krefeld einen Entlastungsangriff und kam durch Nikita Shatsky, der im Nachschuss traf, zum ersten Treffer.

Dieses Tor hatte Signalwirkung. Der KEV bekam kräftig Aufwind und zudem ein Überzahlspiel, als Fabian Herrmann wegen Beinstellen für zwei Minuten raus musste. Das Powerplay der Draisaitl-Schützlinge war ordentlich, aber zwingende Chancen gab es nicht für die Schwarz-Gelben. Die beste Gelegenheit für den DEL-Absteiger hatte Justin van der Ven, der kurz vor dem Drittelende nur knapp den Anschlusstreffer verpasste. So blieb es beim 3:1 nach 40 Minuten.

Im letzten Abschnitt intensivierte Krefeld seine offensiven Bemühungen. Der EC konzentrierte sich auf die Defensive, hatte mit Felix Bick einmal mehr einen prima Rückhalt „und in einigen Situationen hatten wir auch das nötige Quäntchen Glück“, sagte Harry Lange. Die Entscheidung fiel in der 58. Minute. Ein kurioses Tor, denn Krefelds Marcel Müller führte den Puck, passte aber genau in die Schlittschuhe von Christoph Körner; von dessen Kufen sprang die Scheibe ins Tor des KEV, Keeper Belov war sichtlich überrascht und entsprechend chancenlos.

EC Bad Nauheim: Bick – Köhler, Erk, Wörle, Tropmann, El-Sayed, Wachter, Schmidt – Pollastrone, Vause, Körner, Herrmann, Coffman, Hickmott, Niedenz, Cerny, Bartuli.

Trainer: Harry Lange.

Krefeld Pinguine: Belov – Zerresen, Riefers, Bappert, Tiffels, Trinkberger, Söll – Magwood, Mouillierat, Müller, Weiß, Koch, van der Ven, Niederberger, Fischer, Miller, Shatsky, Lewandowski, Krymskiy.

Trainer: Peter Draisaitl.

Tore: 1:0 (16:57) Hickmott (Coffman, Schmidt), 2:0 (25:52) Coffman (Schmidt, Körner), 3:0 (26:53) Körner (Vause, Pollastrone), 3:1 (27:47) Shatsky (Bappert, Weiß), 4:1 (57:52) Körner.

Schiedsrichter: Bauer/Brill. – Linienrichter: Giesen/Klijberg.

Strafminuten: Bad Nauheim 10, Krefeld 12.

Schüsse: 27:21.

Zuschauer: 3046.

Foto: Chuc.de