Ehre, wem Ehre gebührt: Steffen Michel und Daniel Ketter werden Markenbotschafter

Bad Nauheim ist eine wunderbare Stadt und hat eine großartige Eishockey-Historie. Viele ehemalige Spieler des VfL und des EC sind nach der Karriere hier geblieben und sind weiterhin eng verbunden mit den Roten Teufeln. Daher war es uns eine große Freude, dass wir bei der Nominierung unserer Markenbotschafter solch eine unfassbar große Auswahl hatten. Am 18. November 2020 präsentierten wir mit Manfred „Tiger“ Müller, Ralf Pöpel, Dieter Jehner, Thomas Barczikowski, Rolf „Pilo“ Knihs und Jan Guryca sechs Legenden, die seitdem als Markenbotschafter der Rot-Weißen fungieren.

Nun bekommt dieser prominente Kreis Zuwachs: Steffen Michel und Daniel Ketter werden den EC Bad Nauheim und seine Werte künftig offiziell vertreten. „Wir freuen uns, dass der Verein uns gefragt hat. Wir sind sehr stolz und übernehmen gerne diese Aufgabe“, sagen die beiden unisono.

Steffen Michel, den alle „Fuzzy“ nennen, ist mit unglaublichen 668 Einsätzen in 13 Spielzeiten Rekordspieler des EC Bad Nauheim. Der einstmalige Verteidiger mit der Rückennummer 11, die er von seinem im letzten Jahr verstorbenen Vater Jürgen „Eddy“ Michel übernommen hatte, feierte am 23. Januar diesen Jahres seinen 50. Geburtstag. Und Sohnemann Till setzt die Eishockey-Tradition der Familie Michel fort. Er stürmt seit dieser Saison für die U20 des EV Landshut. Und wer weiß, vielleicht trägt der heute 18jährige eines Tages auch das rot-weiße Trikot des EC Bad Nauheim.

In Bad Nauheim rückte Steffen Michel 1989 mit 17 Jahren in die Zweitliga-Mannschaft des ECN. Nach fünf Jahren im rot-weißen Trikot lockten die Adler Mannheim. Zwei Jahre stand er im DEL-Kader, gemeinsam mit Klub-Ikone Harold Kreis und Jochen Hecht, der danach zum NHL-Dauerbrenner avancierte. Dann ging es zück in die Heimat. Steffen Michel gehörte auch zu jener tollen Mannschaft, die 1999 das denkwürdige Penaltyschießen gegen den ESC Moskitos Essen dramatisch und spektakulär verlor – nur einer traf in diesem fünften Playoff-Finale und das war Peter Draisaitl, Vater von Super-Star Leon Draisaitl.

Mit 34 Jahren beendete Steffen Michel seine Karriere – das war nach der Spielzeit 2005/2006. Der damalige Vorstand, auch das gehört zu dieser Geschichte, hatte einiges an Porzellan zerbrochen. „Fuzzy“, von den Fans als leidenschaftlicher Kämpfer geschätzt, bekam nicht die Wertschätzung, die er verdient gehabt hätte. Umso mehr freut sich die EC-Familie nun über seine Rückkehr.

Stichwort Wertschätzung: Die bekam Daniel Ketter und zwar in mehreren Portionen. Das war so nicht geplant, wie wir alle wissen. Denn der Verteidiger hatte seine Profi-Karriere im März 2021 beendet. Ein abruptes Finale, wegen der Pandemie wurde die Saison vorzeitig beendet. So bestritt Ketter am 8. April 2021 beim 5:4 gegen Freiburg sein vermeintlich letztes Spiel. Ein bitterer Abschied, denn Zuschauer waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erlaubt. Immerhin, der vorbildliche Sportsmann bekam zur Saisoneröffnung einige Monate später seine Bühne. Obwohl er schon für die Limburg Rockets spielte, schlüpfte der Ur-Nauheimer noch einmal in das Trikot, das er von 2011 an getragen hatte. 2400 Fans im Colonel-Knight-Stadion feierten „Kettsi“, der die Ovationen – auch von den sechs Markenbotschaftern und Ex-Spieler Gordon Blumenschein – sichtlich gerührt entgegen nahm.

Dann startete Ketter in die Oberliga-Saison mit Limburg, das Kapitel Rote Teufel schien geschlossen. Doch unverhofft kommt oft, die Personalmisere im Team des EC Bad Nauheim war dramatisch. So kontaktierte Harry Lange seinen Freund Daniel Ketter und bat ihn, zu helfen. Mit Zustimmung der Limburger Verantwortlichen feierte der Haudegen mit der Rückennummer 6 am 22. Januar 2022 beim 4:2-Sieg gegen Kaufbeuren sein Comeback. „Kettsi“ warf sich wie eh und je in die Schüsse, ackerte und rackerte, stellte sich in den Dienst der Mannschaft und gehörte somit zu den zwei erfolgreichsten Teams in der jüngeren Vereinshistorie.

Daniel Ketter hatte am 21. April 2013 in Kassel die Oberliga-Meisterschaft gefeiert. An diesem unvergesslichen Abend gelang zudem der Aufstieg in die damals neu gegründete DEL2. Und neun Jahre später, ebenfalls in Kassel, stand er im Aufgebot eines Teams, das mit dem Einzug ins Playoff-Halbfinale die Fans abermals in den siebten Eishockey-Himmel schickte. Insgesamt bestritt Daniel Ketter sagenhafte 529 Spiele für seinen Heimatverein.

Steffen Michel und Daniel Ketter: Zwei, die sehr viel für das Eishockey in Bad Nauheim getan haben. Zwei Sympathieträger, tolle Sportler und die vor allem nie vergessen haben, wo sie herkommen. Wir freuen uns sehr, euch als Markenbotschafter willkommen zu heißen.


Bild: Das sind die neuen Markenbotschafter der Roten Teufel: Steffen Michel (links) und Daniel Ketter. Foto: ECN