Strafenflut gegen Spielende kostet Punkte in Selb – 1:4-Niederlage bei den Wölfen
Mit 1:4 (0:1, 1:1, 0:2) unterlag der EC Bad Nauheim am heutigen Abend im Kellerduell den Selber Wölfen. Eine schwache Chancenverwertung sowie eine Strafen-Serie ab der 54. Minute, in der die Teufel innerhalb von anderthalb Minuten gleich drei Strafzeiten kassierten, wurden dem Team zum Verhängnis.
Unglücklicher Start für die Teufel in Selb – Rückstand nach dem ersten Drittel
Die Roten Teufel starteten defensiv in das Auswärtsspiel bei den Selber Wölfen und agierten zunächst darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Trotzdem setzte der ECN die ersten offensiven Akzente: Parker Bowles kam in der 4. Minute nach einem tollen Pass von Taylor Vause zu einer gefährlichen Abschlussmöglichkeit. Auch in Unterzahl präsentierten sich die Teufel stark, als sie in der 7. Minute eine Strafe ohne größere Chancen für Selb überstanden.
Die Gastgeber waren bei fünf gegen fünf dennoch etwas aktiver und brachten viele Scheiben auf das Tor von Jerry Kuhn, der allerdings mit mehreren sicheren Paraden glänzte. Ab der 12. Minute fanden die Teufel besser ins Spiel und kamen zu eigenen Möglichkeiten. Hickmott und Bowles hatten gute Chancen, und in der 17. Minute hatte Brent Aubin sogar die beste Gelegenheit des Drittels, als er nach einem Scheibengewinn frei auf den Selber Goalie Kevin Carr zulief. Doch Selbs Torhüter konnte mit einem starken Reflex die Null halten.
Hieran anschließend folgte die Schlüsselszene: Eine (fragwürdige) Strafe gegen Christopher Fischer brachte den ECN in der 18. Minute in Bedrängnis. Die Teufel verteidigten zunächst gut und überstanden das Unterzahlspiel. Doch gerade als der EC wieder komplett war, wurden die Teufel eiskalt bestraft: Ein Schuss von Chad Bassen prallte unglücklich vom Schlittschuh eines Bad Nauheimer Verteidigers ins Tor. So mussten die Roten Teufel mit einem bitteren 0:1-Rückstand in die Kabine gehen.
Blitzstart für Selb – aber die Teufel schlagen zurück
Im zweiten Drittel legten die Selber Wölfe einen Blitzstart hin: Bereits nach neun Sekunden traf Donat Peter durch die „Hosenträger“ von Jerry Kuhn zum 2:0. Angetrieben durch dieses schnelle Tor hatten die Gastgeber zunächst die Oberhand und erarbeiteten sich weitere Chancen, darunter eine gefährliche Aktion in der 25. Minute und eine knappe Möglichkeit von McNeill in der 27. Minute.
Danach wendete sich aber das Blatt: Zwei Strafen gegen Selb bescherten den Roten Teufeln ein 5-gegen-3-Powerplay, das Christopher Fischer in der 29. Minute eiskalt nutzte. Sein Treffer zum 1:2 brachte den ECN somit wieder ins Spiel. Angespornt durch den Anschluss drängte die Vause-Reihe in der 33. Minute mit mehreren gefährlichen Schüssen auf den Ausgleich, doch Kevin Carr hielt weiterhin stark. Auch Selb blieb seinerseits gefährlich, insbesondere durch die Winquist-Reihe, die mit einem Scheibenverlust beinahe einen weiteren Treffer markiert hätte.
Das Drittel war ausgeglichen und temporeich – mit Chancen auf beiden Seiten. Trotz einer guten Gelegenheit für Kevin Orendorz in der 37. Minute blieb es bei der knappen 2:1-Führung für Selb zur zweiten Pause.
Die Teufel kämpfen – doch unnötige Strafen kosten die Chance auf Punkte
Das letzte Drittel begann vielversprechend für die Roten Teufel: Nach einem überraschenden Schuss von hinter dem Tor tanzte der Puck in der 41. Minute gefährlich vor der Selber Torlinie, doch die Gastgeber konnten in höchster Not klären. Der ECN kam jetzt mit mehr Energie aus der Kabine und hatte in der 43. Minute durch Julian Lautenschlager die nächste große Chance. Selb dagegen blieb mit schnellen Kontern gefährlich, vor allem durch Josh Winquist.
Auch im nächsten Powerplay drängte der ECN auf den Ausgleich: Brent Aubin prüfte Kevin Carr, der mit einem starken Save glänzte. Kurz darauf scheiterte Zach Kaiser ebenso am Selber Goalie, und in der 49. Minute verpasste Parker Bowles nur knapp. Die Teufel waren am Drücker, konnten jedoch ihre Möglichkeiten nicht nutzen. Die Wölfe verlagerten ihr Spiel zunehmend auf Konter. In der 52. Minute setzte Marco Pfleger einen gefährlichen Gegenangriff, doch Jerry Kuhn parierte stark. Die nächste große Gelegenheit auf ein Powerplay für die Teufel wurde durch ein Revanche-Foul von Brent Aubin zunichte gemacht, wodurch eine angezeigte Überzahl verpuffte.
Die entscheidende Phase folgte dann in der 55. Minute: Nach einem Foul von Sebastian Cimmerman kassierten die Teufel direkt weitere zwei Minuten: Kevin Orendorz musste diesmal in die Kühlbox – doppelte Überzahl somit für die Hausherren. Selb nutzte diese Powerplay konsequent, und Donat Peter traf mit einem satten Schuss zum vorentscheidenden 3:1.
Den Schlusspunkt setzten die Wölfe in der 59. Minute, als sie gut nachsetzten und den Puck zum 4:1-Endstand über die Linie arbeiteten.
Stimmen zum Spiel
„Wir waren ok gestartet im ersten Drittel. Im zweiten Drittel haben wir den Anfang verschlafen, kamen durch das Powerplay aber zurück. Wir müssen die Stürmer bei 5 gegen 5 in die Pflicht nehmen und dort mehr Tore erzielen. Und in so engen Spielen müssen wir auch eine bessere Disziplin haben, die Strafen kosten uns Punkte. Selb hat aber verdient gewonnen“, so EC-Coach Mike Pellegrims.
„Das Spiel hat mir heute sehr gut gefallen. Wir hatten viel Respekt vor Bad Nauheim. Ich bin sehr zufrieden, wir haben sehr kompakt gespielt und am Ende haben beide das 5 gegen 3 effizient genutzt. Das 3:1 war die Entscheidung“, so Wölfe-Trainer Craig Streu.
Selber Wölfe – EC Bad Nauheim 4:1 (1:0; 1:1; 2:0)
Tore:
1:0 (19:44) Chad Bassen (Lukas Koziol)
2:0 (20:09) Donat Peter (Josh Winquist)
2:1 (28:10) Christopher Fischer (Henri Kanninen, Taylor Vause)-PP2
3:1 (55:37) Donat Peter (Josh Winquist, Marco Pfleger)
4:1 (58:08) Nikita Krymskiy (Adam Kiedewicz)
Strafen: SEL: 12 / ECN: 12
Zuschauer: 2.013
Aufstellungen:
Selber Wölfe: Kevin Carr (Michel Weidekamp) / Frank Hördler, Tim Heyter, Colin Campbell, Maximilian Gläßl, Jeroen Plauschin, Moritz Raab, Simon Stowasser / Marco Pfleger, Donat Peter, Josh Winquist, Nick Miglio, Carson MCMillan, Chad Bassen, Mark McNeill, Lukas Koziol, Adam Kiedewicz, Joel Hofmann, Seonwoo Park, Nikita Krymskiy
EC Bad Nauheim: Jerry Kuhn (Niklas Lunemann) / Patrick Seifer, Garret Pruden, Christopher Fischer, Edwin Tropmann, Marius Erk, Bode Wilde / Parker Bowles, Taylor Vause, Zach Kaiser, Pascal Steck, Julian Lautenschlager, Brent Aubin, Kevin Orendorz, Henri Kanninen, Jordan Hickmott, Sebastian Cimmerman, Marc El-Sayed, Rik Gaidel, Luigi Calce
Schiedsrichter: HSR: Erich Singaitis, Daniel Kannengießer / LSR: Matthäus Riemel, Leonie Ernst