Super-Serie beendet: Ravensburg gewinnt verdient mit 3:1

Die wahrscheinlich sensationellste Serie in der Historie der DEL2 ist beendet: Nach neun Auswärtssiegen in Serie haben die Roten Teufel erstmals in dieser Saison in der Fremde nicht punkten können. Die starken Ravensburg Towerstars gewannen vor 750 Zuschauern verdient mit 3:1 (0:0,3:0,0:1) gegen eine Mannschaft des EC Bad Nauheim, die in den ersten acht Minuten des zweiten Drittels drei Gegentreffer kassierte und dennoch in keiner Phase der schnellen Partie aufsteckte. Trainer Harry Lange zeigte sich als fairer Verlierer: „Der Sieg geht aus meiner Sicht klar in Ordnung. Ravensburg war heute die deutlich bessere Mannschaft. Wir haben nicht in die Zweikämpfe gefunden. Das war insgesamt zu wenig.“

Das erste Drittel hatte erwartungsgemäß begonnen: Ravensburg startete offensiv, mit Elan und Power. Der ECN sicherte zunächst die Defensive ab. Zudem bestätigte Philipp Maurer seine prima Verfassung. Bei Schüssen von Robbie Czarnik und David Zucker war der junge Keeper auf dem Posten. In der neunten Minute kassierte Florian Ketterer, Verteidiger der Hausherren, eine kleine Strafe wegen Haken. Das anschließende Powerplay der Rot-Weißen sah optisch recht ordentlich aus, klare Chancen gab es jedoch nicht zu notieren.

Eiskalt erwischt wurde der ECN zu Beginn des zweiten Drittels. Zunächst wurde ein Schlenzer von James Bettauer sehr unglücklich abgefälscht. Als Torschützen identifizierten die Referees Pawel Dronia, doch der Schuss von Bettauer landete am Schlittschuh von Tobias Wörle und fand von dort den Weg über die Linie. 40 Sekunden später stand es 2:0. Wojciech Stachnowiak, der vom spielfreien DEL-Kooperationspartner Ingolstadt ebenso wie Simon Gnyp abgestellt wurde, beendete ein energisches wie sehenswertes Solo mit dem zweiten Treffer.

Ravensburg wirkte in dieser Phase hellwach und setzte nach. Einen blitzschnell vorgetragenen Konter beendete Bettauer in der 28. Minute mit dem 3:0. Nach dem Powerbreak wirkte der ECN konzentrierter, nach vorne ging aber wenig. Die beste Chance zur Ergebniskorrektur bot sich Stefan Reiter in der 39. Minute, doch er verfehlte die Scheibe in aussichtsreicher Position. „Wir finden nicht zu unserem Spiel“, konstatierte Tobias Wörle im Drittel-Interview. Doch der Routinier wollte die Partie noch nicht abhaken: „Wir brauchen ein Tor, vielleicht können wir dann noch mal ran kommen.“

Gesagt, getan: Stefan Reiter besorgte in der 51. Minute nach einem gewonnenen Bully per trockenem Schuss das 1:3 aus der Sicht des ECN. Das war das Signal für die Schlußoffensive. Die Gäste investierten viel, mussten aber bei den Kontern der Towerstars höllisch aufpassen. Die beste Möglichkeit, einen weiteren Treffer für den Tabellenzweiten zu erzielten, hatte Jordan Hickmott. Glänzend frei gespielt von Jerry Pollastrone scheiterte der Kanadier aber am zuverlässigen Jonas Langmann im Tor der Ravensburger. 90 Sekunden vor dem Ende holte dann Harry Lange seinen Keeper vom Eis. Allerdings stand Ravensburg stabil, so geriet der Sieg der Hausherren nicht mehr in Gefahr.

Weiter geht es schon am Dienstag. Dann gastieren die Selber Wölfe im Colonel-Knight-Stadion. Beginn ist um 19:30 Uhr.

Ravensburg Towerstars: Langmann – Bettauer, Dronia, Eichinger, Ketterer, Sezemsky, Gnyp, Hlozek – Zucker, Sarault, Herr, Czarnik, Stachowiak, MacDonald, Saakyan, Mayer, Dosch, Dietz, Hessler, Brune.

Trainer: Peter Russell.

EC Bad Nauheim: Maurer – Kevin Schmidt, Tomas Schmidt, Stephan, Sekesi, Glötzl, Shevyrin – Pollastrone, Hickmott, Mick Köhler, van Calster, Wörle, Körner, Leon Köhler, El-Sayed, Reiter.

Trainer: Harry Lange.

Tore: 1:0 (20:58) Dronia (Bettauer), 2:0 (21:38) Stachowiak (MacDonald, Gnyp), 3:0 (27:43) Bettauer, Gnyp), 3:1 (50:31) Reiter (Wörle).

Schiedsrichter: Singaitis/Singer. – Linienrichter: Höck/Kriebel.

Strafminuten: Ravensburg 4, Bad Nauheim 4.

Zuschauer: 750 (maximal erlaubte Kapazität).