Tobi Wörle nutzt Traumpass von Kevin Schmidt – 2:1!

64. Minute im Colonel-Knight-Stadion: Tobias Wörle startet nach wunderbarem Pass von Kevin Schmidt energisch durch und vollendet zum umjubelten 2:1 (0:0,1:1,0:0/1:0)-Siegtreffer. Die Roten Teufel holen in der Overtime zwei wertvolle Zähler gegen die Eispiraten Crimmitschau. 1655 Fans feiern noch Minuten nach dem Ende der Partie lautstark die Rot-Weißen, die einmal mehr mit reduziertem Kader eine kämpferisch überragende Leistung abliefern. Obwohl die Roten Teufel erneut auf acht Spieler (Felix Bick, Taylor Vause, Fabian Herrmann, Tristan Keck, Philipp Wachter, Nikonor Dobryskin, Patrick Seifert, Andi Pauli) und auch auf Co-Trainer Hugo Boisvert verzichten mussten, lieferte das Team einmal mehr eine Energieleistung.

„Ich muss meinen Jungs erneut ein großes Kompliment aussprechen. Wie schon am vergangenen Sonntag in Heilbronn hat die Mannschaft alles gegeben. Das ist Wahnsinn, was meine Spieler leisten. Wir hatten eine Woche so gut wie kein Training. Immer wieder PCR-Tests, immer die Ungewissheit, wer spielen kann und wer nicht. Ich finde es auch nicht korrekt, dass wir spielen müssen, obwohl nicht genau fest steht, welche Infektionskette in unserer Mannschaft ist. Die Gesundheit der Spieler sollte das Wichtigste sein“, fand Trainer Harry Lange deutliche Worte.

Marian Bazány, der Coach der Crimmitschauer, war zufrieden mit dem Zähler, kritisierte aber auch: „Wir haben zu viele Strafzeiten kassiert. Auf der anderen Seite war das heute gegenüber dem Dienstag-Spiel in Freiburg schon eine deutliche Steigerung. Wir finden nach der Corona-Pause langsam wieder in unseren Rhythmus.“

Ausgeglichen war der erste Abschnitt verlaufen. Beide Teams drückten auf das Tempo, doch es mangelte jeweils an der Präzision im gegnerischen Drittel. Crimmitschau setzte sich mit seiner Top-Reihe Lemay, Timmins und Schietzold einige Male gut in Szene, die Roten Teufel verteidigten aber konzentriert und ließen nur wenig zu. Die beste Gelegenheit zum Führungstreffer eröffnete sich Christoph Körner. In der zehnten Minute steuerte der Stürmer nach einem schnellen Konter alleine auf Keeper Christian Schneider zu, aber der behielt in diesem Duell die Oberhand.

Einbahnstraßenverehr herrschte in den ersten Minuten des zweiten Drittels, und zwar in Richtung Christian Schneider. Der 22 Jahre alte Torwart verhinderte in dieser Phase einen Rückstand. Huba Sekesi und Jerry Pollastrone scheiterten. Stefan Reiter versuchte es ebenso mehrmals, aber der Neuzugang vom SC Riessersee behielt die Ruhe. Nach dem Powerbreak kam Crimmitschau wieder besser ins Spiel. Top-Scorer Scott Feser hatte freie Schussbahn, aber auch Philipp Maurer im Kasten der Roten Teufel reagierte super und erntete für diese spektakuläre Tat Sprechchöre von den Rängen. Es ging hin und her, ein Treffer lag in der Luft. Und der fiel dann in der 37. Minute. Eigentlich war die Situation geklärt, doch einen Fehlpass im Drittel des ECN bestraften die Eispiraten eiskalt. Mathieu Lemay passte blitzschnell zu André Schietzold, und der erfahrene Haudegen musste nur noch den Schläger hinhalten – 0:1.

Exakt 23 Sekunden später leistete sich dann Willy Rudert ein unnötiges Foul an Christoph Körner. Die Folge: Fünf Minuten wegen Bandenchecks. Bad Nauheim nutzte dieses Powerplay nach rund einer Minute. Der Puck kam über Jerry Pollastrone und Mick Köhler zu Huba Sekesi, der entschlossen zum Ausgleich traf.

Auch im letzten Abschnitt bekam der ECN zweimal die Gelegenheit zum Powerplay. Aber im Abschluss fehlte die letzte Konsequenz. Die dickste Möglichkeit hatte Stefan Reiter, der prima frei gespielt wurde, aber seinen Schuss aus kürzester Distanz parierte Schneider mit einer sehenswerten Parade. Doch auch der Youngster im Tor der Roten Teufel, Philipp Maurer, bewies noch einmal seine Klasse. Crimmitschau konterte in Unterzahl. Scott Feser scheiterte freistehend am Keeper, der somit den Punkt nach regulärer Spielzeit fest hielt.

Es ging in die Verlängerung, und die begann für die Gastgeber mit einer kalten Dusche. Die Schiedsrichter verhängten wegen eines unkorrekten Wechsels eine kleine Strafe. Crimmitschau schickte bei 4 gegen 3 Feldspieler natürlich seine beste Formation auf das Eis. Die Roten Teufel warfen sich beherzt in die Schüsse. Unterstützt vom Publikum und mit unbändigem Willen wurde der entscheidende Treffer verhindert. Und kaum war die Strafzeit abgelaufen, fiel das 2:1. Kevin Schmidt passte zielgenau zu Tobias Wörle, der mit energischen Schritten auf das Tor der Eispiraten zusteuerte, Schneider austrickste und den Puck über die Linie bugsierte  – der Rest war ein einziger Jubelsturm der Rot-Weißen und ihrer Anhängerschaft.

EC Bad Nauheim: Maurer – Kevin Schmidt, Tomas Schmidt, Stephan, Sekesi, Glötzl, Shevyrin – Pollastrone, Hickmott, Mick Köhler, van Calster, Wörle, Körner, Leon Köhler, El-Sayed, Reiter.

Trainer: Harry Lange.

Eispiraten Crimmitschau: Schneider – Kreutzer, Scalzo, Olleff, Wishart, Heyer, Thomas – Reisnecker, Feser, Schlenker, Schietzold, Timmins, Lemay, Rudert, Gläser, Kánya, Demmler, Weyrauch, Böttcher.

Trainer: Marián Bazány.

Tore: 0:1 (36:03) Schietzold (Lemay), 1:1 (37:32) Sekesi (Mick Köhler, Jerry Pollastrone – 5:4), 2:1 (63:20) Wörle (Kevin Schmidt, van Calster – 4:4).

Schiedsrichter: Brill/Neutzer. – Linienrichter: Laudan/Treitl.

Strafminuten: Bad Nauheim 2, Crimmitschau 6, plus 5 gegen Rudert wegen Check gegen die Bande.

 Zuschauer: 1655.