Top-Leistung! Rote Teufel entführen zwei Punkte aus Dresden

Das war ein tolles Spiel, das eine Kulisse mehr als verdient gehabt hätte. Das heimstärkste Team der DEL2 traf auf das beste Auswärtsteam. Schließlich behielten die Roten Teufel in der fairen, schnellen und spannenden Partie mit 3:2 (0:1,1:0,1:1/1:0) die Oberhand und feierten den zehnten Sieg in der Fremde. Zwei Punkte für das Team von Harry Lange, der hernach ins Schwärmen geriet: „Das war eine Top-Leistung gegen eine Top-Mannschaft. Schade, dass hier in Dresden keine Zuschauer zugelassen sind, alle wären begeistert gewesen“, sagte der Trainer. Sein Kollege, Andreas Brockmann, gratulierte fair und war dennoch keineswegs unzufrieden. „Wir haben zwei starke Teams gesehen. Das war richtig gut. Ich finde, wir haben auch prima gespielt. Und Penaltyschießen, das ist auch ein wenig Glückssache.“

Es war von Beginn an eine Partie auf Augenhöhe. Dresden, das seit Wochen in bestechender Form ist, ergriff die Initiative und hatte zunächst Vorteile. Die dicken Möglichkeiten gab es nicht, dennoch war der Führungstreffer durch Janis Kälble verdient. Der Neuzugang aus der U20 der Düsseldorfer EG, der sein zweites Spiel für die Eislöwen bestritt, fälschte einen Schuss von Tom Knobloch in der 14. Minute ab – Felix Bick hatte keine Chance. In der Endphase dieses ersten Abschnitts häuften sich die Chancen für den ECN. Die beste Möglichkeit hatte Leon Köhler auf dem Schläger. Seinen Schuss aus kurzer Distanz parierte Keeper Janick Schwendener mit gutem Stellungsspiel.

Das zweite Drittel, es bot wiederum Eishockey mit viel Tempo. Die Roten Teufel wirkten nach vorne konzentrierter und zielstrebiger. Und dann fiel der Ausgleich. Einen wunderbaren Pass von Mick Köhler verwertete Jerry Pollastrone. Der US-Amerikaner steuerte alleine auf Schwendener zu. Der Nauheimer Angreifer behielt die Nerven und traf flach zum 1:1 in der 32. Minute. Zudem funktionierte das Unterzahlspiel. Huba Sekesi kassierte in der 34. Minute die erste Strafzeit. Dresden fand nicht in die Formation, weil Bad Nauheim hart arbeitete. Auf der anderen Seite gab es eine Zeitstrafe gegen Dresden wegen eines Wechselfehlers. Diese Situation konnten die Rot-Weißen nicht nutzen. Die Hausherren stand ebenso sicher in der Defensive, und so blieb es zur zweiten Pause beim 1:1.

Der ECN startete besser in das letzte Drittel. Hellwach präsentierte sich der Gast, und dann fiel auch das 1:2. Eric Stephan traf mit einem Schlenzer von der blauen Linie. Leon Köhler und Marc El-Sayed sorgten für Verkehr vor dem Tor von Janik Schwendener, dem dadurch die Sicht versperrt war. Doch die Führung hielt gerade mal 14 Sekunden. Yannick Drews startete ein energisches Solo, wurde nicht gestört, und der Puck landete im Tor. Danach ging es mit viel Geschwindigkeit hin und her, wobei beide Teams in der Defensive wenig anbrennen ließen. In der 57. Minute kassierte Jordan Hickmott eine Strafe. Was der ECN dann in Unterzahl ablieferte, war erste Sahne. Zwar traf Vladilav Filin den Außenpfosten, aber die Eislöwen trafen auf engagierte Nauheimer, die das Powerplay der Dresdner prima überstanden. Es blieb beim gerechten 2:2 in der regulären Spielzeit.

In der Overtime tat sich wenig, wobei der ECN etwas mehr Zug zum Tor der Eislöwen entwickelte. Aber auch nach 65 Minuten und einem hervorragenden wie fairen Spiel stand es unentschieden.

Im Penaltyschießen begannen die Hausherren. Simon Karlsson scheiterte an Felix Bick, dann traf Tobi Wörle mit einer feinen Finte. Ähnlich machte es Jordan Knackstedt für Dresden. Dann parierte Schwendener gegen Jerry Pollastrone. Dritter Dresdner war Johan Porsberger, der Bick austricksen wollte, aber der Keeper war schnell unten und parierte. Schließlich lief Taylor Vause an und verwandelte sehenswert zum 2:3-Endstand.

Dresdner Eislöwen: Schwendener – Suvanto, Uplegger, Karlsson, Mannes, Kolb, Schmitz, Flade – Walther, Knackstedt, Filin, Kiedewicz, Porsberger, Andres, Israel, Rundqvist, Kuhnekath, Kälble, Knobloch, Drews.

Trainer: Andreas Brockmann.

EC Bad Nauheim: Bick- Kevin Schmidt, Tomas Schmidt, Stephan, Sekesi, Dobryskin, Shevyrin – Wörle, El-Sayed, Reiter, Keck, Vause, Körner, Pollastrone, Hickmott, Mick Köhler, Herrmann, Leon Köhler.

Trainer: Harry Lange.

Tore: 1:0 (13:47) Kälble (Knobloch, Schmitz), 1:1 (31:11) Pollastrone (Mick Köhler, Sekesi), 1:2 (45:03) Stephan (El-Sayed, Leon Köhler), 2:2 (45:17) Drews (Walther, Uplegger), 2:3 Vause (Penalty).

Schiedsrichter: Janssen/Harrer. – Linienrichter: Otten/Sauerzapfe.

Strafminuten: Dresden 2, Bad Nauheim 4.

 Zuschauer: 0.